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Apotheke und Selbsthilfe

Webcode V212291 | Erschienen am 21. Februar 2023 | Letzte Änderung 23. Juli 2024

Wir fördern Patientenorganisationen und Selbsthilfe

Der LAV engagiert sich seit Jahren in der Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen und Patientenorgansationen. Ein jährliches Treffen mit Selbsthilfeorganisationen steht fest im Jahreskalender des LAV. Regelmäßig erscheint auch unser Newsletter "Der Rundblick" den wir an die Selbsthilfeorganisationen und an alle Abonnenten dieses Dienstes schicken. Unser Podcast bringt interessante Themen direkt auf die Ohren. Und selbstverständlich informieren wir unsere Mitglieder in unserem Mitgliedermagazin LAV-Nachrichten regelmäßig über die Zusammenarbeit mit den Selbsthilfeorganisationen, damit auch die Apotheken und ihre Teams deren Hilfsangebote kennenlernen und in der Arbeit einsetzen können.

Gesund! Kurz und bündig

Hier sammeln wir für Sie Wissenswertes rund um Ihre Gesundheit. Wir geben Tipps für die Selbstmedikation, informieren über neue Wirkstoffe und gehen manchen Mythen und Fakten zu verschiedenen Indikationen auf den Grund.

Erschienen am 29. April 2025 | Letzte Änderung 29. April 2025

Warum Tagescremes immer einen Lichtschutzfaktor enthalten sollten

Wussten Sie, dass UV-Strahlen Ihre Haut jeden Tag schädigen können, selbst wenn die Sonne nicht scheint? Denn UV-Strahlen sind die „unsichtbaren Feinde“ Ihrer Haut, die zu vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs führen können.

Es gibt zwei Arten von UV-Strahlen, die für die Haut besonders schädlich sind: UV-A und UV-B. UV-A-Strahlen dringen tief in die Haut ein und verursachen langfristige Schäden wie vorzeitige Hautalterung und Faltenbildung. UV-B-Strahlen sind energiereicher und führen zu Sonnenbrand und Hautkrebs.

Ein Lichtschutzfaktor (LSF) in Tagescremes ist daher unerlässlich, um die Haut vor diesen schädlichen Strahlen zu schützen. Dermatologen empfehlen einen LSF von mindestens 30, um einen ausreichenden Schutz zu gewährleisten. Besonders wichtig ist dies für Risikopatienten, die empfindlicher auf UV-Strahlung reagieren. Dazu gehören Menschen mit heller Haut, die schnell Sonnenbrand bekommen, Personen mit vielen oder auffälligen Pigmentmalen, sowie Menschen, die bereits Hautkrebs hatten oder deren Immunsystem geschwächt ist. Auch bestimmte Arzneimittel machen die Haut lichtempfindlicher und sorgen für eine erhöhte Sonnenbrandgefahr. Dazu gehören zum Beispiel einige Antibiotika (Arzneimittelnamen enden auf „-cyclin“), der pflanzliche Stimmungsaufheller Johanniskraut und entzündungshemmende Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Diclofenac. Lassen Sie sich hierzu gern in Ihrer Apotheke vor Ort beraten.

Fazit: Tagescremes mit LSF bieten eine praktische Lösung, da sie sowohl pflegende als auch schützende Eigenschaften vereinen. Sie helfen, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und gleichzeitig vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung zu schützen. Es ist wichtig, täglich eine Tagescreme mit LSF zu verwenden, unabhängig vom Wetter oder der Jahreszeit. UV-Strahlen sind das ganze Jahr über präsent und können auch durch Fensterscheiben dringen. Ein konsequenter UV-Schutz ist daher unerlässlich, um die Haut gesund zu halten und das Risiko von Hautkrebs zu minimieren.

Erschienen am 6. März 2025 | Letzte Änderung 6. März 2025

Neue Hoffnung für Heuschnupfen-Geplagte: Die neuesten Wirkstoffe im Vergleich

Die Heuschnupfen-Saison steht vor der Tür und mit ihr die lästigen Symptome wie Niesen, Jucken und tränende Augen. Doch es gibt gute Nachrichten! Seit einiger Zeit gibt es ein paar neue wirksame Heuschnupfenmittel rezeptfrei in der Apotheke, die Ihnen das Leben erleichtern können. Lassen Sie uns einen Blick auf diese neuen Helfer werfen und sie mit den bewährten Wirkstoffen vergleichen.

Neue Wirkstoffe zum Einnehmen:

  1. Bilastin: Dieser Wirkstoff ist seit kurzem rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Bilastin zeichnet sich durch seine schnelle Wirkung und geringe Nebenwirkungen aus. Es verursacht kaum noch Müdigkeit und ist somit ideal für den Alltag. Mittlerweile gibt es sogar eine Version als Schmelztabletten für Kinder ab 6 Jahre.
  2. Levocetirizin vs. Cetirizin: Levocetirizin ist eine Weiterentwicklung des bekannten Cetirizin. Es enthält nur den aktiven Teil des Moleküls, was bedeutet, dass man eine deutlich geringere Dosis benötigt, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Das senkt gleichzeitig auch das Nebenwirkungsrisiko wie z. B. die befürchtete Müdigkeit am Morgen.
  3. Desloratadin vs. Loratadin: Desloratadin ist eine weiterentwickelte Version von Loratadin. Es ist die aktive Form von Loratadin, die normalerweise erst im Körper aus Loratadin gebildet wird. Das bedeutet, dass es im Körper schneller und effektiver wirkt. Desloratadin kann oft mit einer geringeren Dosis die gleiche oder sogar bessere Wirkung erzielen und hat – wie die Muttersubstanz Loratadin - ebenfalls ein eher geringes Risiko für Müdigkeit.

Bewährte Wirkstoffe für die lokale Anwendung an Auge und Nase:

  1. Azelastin: In Form von Augentropfen und Nasenspray erhältlich, lindert Azelastin schnell und effektiv die Symptome des Heuschnupfens. Es ist besonders für Patienten geeignet, die unter starken Augenbeschwerden leiden.
  2. Mometason, Beclometason und Fluticason: Diese Wirkstoffe werden in Nasenspray eingesetzt. Es sind Wirkstoffe aus der Gruppe der „Cortisone“, die speziell für die Behandlung von Heuschnupfen entwickelt wurden. Alle drei Wirkstoffe wirken praktisch ausschließlich lokal und haben daher nur minimale Nebenwirkungen. Die befürchteten Nebenwirkungen, die mit der langfristigen oralen Einnahme von cortisonhaltigen Arzneimitteln teilweise einhergehen, sind hier nicht zu erwarten.

Die neuen Wirkstoffe bieten eine vielversprechende Alternative zu den bewährten Medikamenten. Sie zeichnen sich durch eine schnelle Wirkung und geringere Nebenwirkungen aus, was sie besonders attraktiv für den täglichen Gebrauch macht. Falls Sie betroffen sind, lassen Sie sich doch dazu einmal in Ihrer Apotheke beraten und erleben Sie eine unbeschwerte Heuschnupfen-Saison!

Erschienen am 6. März 2025 | Letzte Änderung 6. März 2025

Nasendusche mit Kochsalzlösung
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Eine Nasendusche spült die Pollen von der Nasenschleimhaut. Am effektivsten ist die Anwendung am Abend, bevor man ins Bett geht – denn die Pollen setzen sich tagsüber in den Härchen in der Nase ab und die nächtliche Atemnot ist vorprogrammiert.

Bei einer Nasendusche kommt es auf die Konzentration des Kochsalzes an! Verwenden Sie hierfür niemals reines Wasser – dann das kann schmerzhaft sein! Die verwendete Kochsalzlösung muss ähnliche Eigenschaften aufweisen wie unser Blut – und das ist der Fall, wenn 0,9 g Kochsalz in 100 mL Wasser aufgelöst werden.

Wem das zu kompliziert ist, der findet in der Apotheke vorportionierte Salz-Beutelchen, die nur noch in der vorgegebenen Menge Wasser aufgelöst werden müssen.

Haare waschen am Abend
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Unsere Haare wirken tagsüber wie ein Filter, der alle Pollen in sich sammelt. Liegt man nachts auf seinen (langen) Haaren, atmet man unweigerlich die gesammelten Pollen des Tages ein.

Mit frisch gewaschenen – und damit pollenfreien – Haaren schläft es sich deutlich befreiter.

Augentrost-Tee-Kompressen
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Eine Augentrost-Kompresse kann bei Heuschnupfen durchaus helfen – aber es gibt etwas sehr Wichtiges zu beachten! Die Zubereitung erfolgt, indem man zunächst 1 TL Augentrost-Tee mit 200 ml kochendem (!) Wasser überbrüht und 10 min ziehen lässt. Nach dem Abkühlen taucht man saubere Baumwolltücher oder Wattepads in den Tee und legt die getränkten Kompressen für 10-15 Minuten auf die geschlossenen Augen. Augentrost wirkt entzündungshemmend und beruhigend, was Rötungen und Juckreiz lindern kann.

Wichtig ist hierbei, dass dieser Tee unbedingt mit kochendem Wasser übergossen wird und nicht nur mit „heißem Wasser“. Denn Tee ist ein Naturprodukt, das eine sehr hohe Keimzahl enthalten darf. Würde man nur warmes oder heißes Wasser nehmen, können sich diese Keime hervorragend vermehren und die Augenentzündung ist vorprogrammiert. Kochendes Wasser jedoch tötet einen Großteil der Bakterien ab.

Und wenn es mal schnell gehen muss: in der Apotheke gibt es eine große Auswahl an Augentropfen mit Augentrost, den denselben Effekt haben und deutlich weniger aufwändig sind.

Dampfbad
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Das einatmen von heißem Wasserdampf befeuchtet die Nasenschleimhaut, hilft den Juckreiz zu mildern und löst die festsitzenden Pollen von der Nasenschleimhaut.

Ein Dampfbad kann also überhaupt nich schaden.

Nahrungs(ergänzungs)mittel
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Ingwer, Honig, Schwarzkümmelöl – die Liste an im Internet empfohlenen Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln ist lang. All diese Mittel können eine unterstützende Wirkung haben. Wissenschaftlich klar belegt ist deren Wirkung jedoch in den wenigsten Fällen.

Hier hilft nur: ausprobieren! Ein Teelöffel Schwarzkümmelöl, gefolgt von einem Glas mit Honig gesüßtem Ingwertee – warum nicht?

Mücken - Was man gegen die fliegende Ungeheuer tun kann
Erschienen am 6. März 2025 | Letzte Änderung 6. März 2025

Fliegende Ungeheuer – Mücken und was man gegen sie tun kann

 
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  • Warum sollte man sich besser immer nur frisch geduscht in die Abenddämmerung setzen?
  • Sind alle Mückenmittel gleich gut?
  • Und warum nutzt man Hitze zur Linderung des Juckreizes nach Mückenstichen?

Mücken „beglücken“ uns meist in der Dämmerung, insbesondere dann, wenn wir dunkle Farben tragen und den Geruch von Milchsäure verströmen – kurz: wenn wir schwitzen. Damit genau dieser für Mücken anziehende Geruch übertönt wird, gibt es – am besten nach einer Dusche aufgetragene - Mückenschutzprodukte als Sprays oder Gele. Auch Armbänder und Patches (Aufkleber) mit stark riechendem Citronellöl wehren Mücken zuverlässig ab. Welche Wirkstoffe für welches Alter geeignet sind, ist nicht ganz trivial. Hier berät sie Ihre Apotheke vor Ort. Und für den Urlaub in tropischen Ländern, in denen Mücken nicht nur lästig sind, sondern auch gefährliche Krankheiten wie Malaria, Zika oder Dengue-Fieber übertragen, gibt es in der Apotheke spezielle Schutzsprays für die Haut und die Kleidung.

Kühlung bringt Linderung…
Falls es trotz aller Vorbeugung doch mal zu einem Stich kommt, bietet die Apotheke vor Ort ebenfalls schnell Hilfe. Denn jeder Mensch reagiert anders auf Mückenstiche und dies bedarf der individuellen Behandlung. Hier bieten wirkstofffreie kühlende Gelroller bei leichtem Juckreiz Linderung. Bei starkem Juckreiz und größeren Schwellungen kommen Cremes, Gele und Sticks mit antiallergischen Wirkstoffen zum Einsatz. Und wenn sehr starke allergische Reaktionen mit Quaddelbildung auftreten, stehen hydrocortisonhaltige Zubereitungen und Tropfen zum Einnehmen zur Verfügung. Außerdem weiß die Apotheke auch, wann der Gang zum Arzt notwendig ist und berät Sie entsprechend.

…aber auch Hitze kann helfen
Recht neu und noch nicht überall bekannt ist die Möglichkeit der Hitzetherapie. Hier wird mit einem kleinen aufladbaren oder batteriebetriebenen Gerät der Stich ganz gezielt für 3 bis 5 Sekunden mit einer Temperatur von 51 °C behandelt. Durch den Wärmeimpuls als „Widersacher“ zum Juckreiz und einer verminderten Ausschüttung des juckreizauslösenden Stoffes Histamin wird der Juckreiz praktisch sofort vermindert oder gar aufgehoben.

Erschienen am 6. März 2025 | Letzte Änderung 6. März 2025

Hautpflege mit Köpfchen – Cremes mit DMS-Technologie gegen raue Winterhaut

Wer kennt es nicht? Dicke Pullis, trockene Heizungsluft und zu heißes Duschen im Winter trocknen unsere Haut aus – die Haut spannt, ist rau und rissig und verursacht Brennen und Juckreiz. Dann hilft nur sorgfältiges Eincremen. Aber womit?

Lassen Sie uns dazu zunächst einen kurzen Ausflug in den Aufbau der Haut machen. Stellen wir uns unsere Haut einmal als Mauerwerk vor – die Mauersteine sind die Hautzellen und der Mörtel sind die Lipide (Fette). Und genau diese notwendigen Lipide enthalten die noch recht unbekannten DMS-Cremes in einer ganz besonderen Technologie – der sogenannter Derma-Membran-Struktur (DMS), die sogar auf klassische Emulgatoren verzichten können. Diese Cremes haben eine lamellare (schichtartige) Struktur aus Lipiden und wässrigen Anteilen – genau wie unsere Haut. Denn die Hautzellen bestehen ebenfalls aus Lipid-Doppelschichten, so dass diese lamellar aufgebauten Cremes unsere Haut viel besser pflegen als klassische Hautcremes. Die enthaltenen Feuchtigkeitsfaktoren werden effektiver aufgenommen und in die oberste Hautschicht eingelagert. Dadurch wird eine langfristige Regeneration erreicht und die Schutzfunktion der Haut gestärkt. Die Folge lässt sich sehen und fühlen: Die Haut wird schnell wieder ins Gleichgewicht gebracht und fühlt sich glatt, elastisch und prall an und gegen äußere Einflussfaktoren und gegen Wasserverlust geschützt. In der Apotheke gibt es eine Auswahl an Produkten mit dieser speziellen Struktur.

Nicht nur in der täglichen Hautpflege kommt diese neue Art der Cremes zum Einsatz. Insbesondere auch Patient:innen mit atopischen Ekzemen, Neurodermitis, Rosacea, Akne oder Psoriasis profitieren von dieser neuen Technologie. Denn auch die Wirkstoffe, die zur Behandlung der genannten Erkrankungen angewendet werden, dringen durch die lamellare Struktur viel besser in die Haut ein und verweilen länger in der obersten Hautschicht, was zu einer längeren und effektiveren Wirkung führt.

Zecken - Was man gegen die blutsaugende Plagegeister tun kann
Erschienen am 6. März 2025 | Letzte Änderung 6. März 2025

Zecken: Blutsaugende Plagegeister – und was man gegen sie tun kann

 
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  • Warum sollten Sie immer einen Nadeleinfädler im Geldbeutel haben?
  • Ist es schlimm, wenn eine Zecke nicht vollständig aus der Haut entfernt werden kann?
  • Und warum sollten Sie von der Haut entfernte Zecken sammeln?

Zecken sind nicht nur lästig – sie übertragen auch Erkrankungen wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose. Gegen FSME kann und sollte man sich impfen lassen – denn Baden-Württemberg zählt seit Jahren zu den Hochrisikogebieten für die Übertragung dieser sehr schwer bis tödlich verlaufenden Krankheit. Gegen Borreliose gibt es leider (noch) keine Impfung. Hier hilft nur Vermeidung des Zeckenkontaktes. Lange, helle Kleidung (darauf sieht man die Zecken besser) und zeckenabwehrende Mittel helfen dabei, dass man gar nicht erst gebissen wird. Wichtig zu beachten ist, dass das Zeckenschutzmittel regelmäßig und häufig erneut aufgetragen wird. Denn oft sind es dieselben Mittel wie gegen Mücken – weisen aber eine deutlich kürzere Schutzzeit gegenüber Zecken auf.

Zecken schnell entfernen
Kommt es doch einmal zu einem Zeckenbiss und die Zecke muss entfernt werden, sollte jeder einen Nadeleinfädler im Geldbeutel haben. Denn der entfernt sogar die winzigen Nymphen-Zecken. Dazu wird die Drahtschlinge über die Zecke gelegt und der Nadeleinfädler enganliegend auf der Haut langsam vom Zeckenkopf in Richtung Zeckenkörper gezogen – und so die Zecke entfernt. Wichtig ist, die Zecke nicht zu quetschen – denn dabei injiziert sie ihren Speichel mit all den Krankheitserregern in die Haut und in die menschliche Blutbahn. Zur Sicherheit klebt man die entfernte (tote) Zecke mit einem Klebeband auf ein Stück Papier, notiert sich darauf das Datum des Bisses, die Körperstelle und den Ort, an dem man sich die Zecke eingefangen hat. Bei Verdacht auf FSME kann der Arzt die Zecke an ein Speziallabor schicken und auf den Erreger der FSME untersuchen lassen und so schnell die korrekte Diagnose stellen – und Leben retten.

Bissstelle weiter beobachten
Und wenn beim Entfernen der Zecke doch mal der Stechapparat der Zecke in der Haut bleibt, ist das gar nicht schlimm. Man sollte ihn keinesfalls gewaltsam mit Kanülen oder Nadeln entfernen, sondern die Hautstelle gründlich mit einem Desinfektionsmittel desinfizieren. Der Körper stößt diesen Fremdkörper im Laufe der Zeit von allein ab. Der daraus resultierende einige Tage anhaltende Juckreiz ist normal und kann mit antiallergischen Gelen oder Cremes aus der Apotheke behandelt werden. Was jedoch dringend ärztlich abgeklärt werden muss, ist eine Tage bis Wochen nach dem Biss auftretende kreisrunde Rötung auf der Haut, die nicht zwingend an derselben Stelle sein muss, wie der Biss. Dies könnte eine sogenannte „Wanderröte“ und damit ein Zeichen einer Borreliose sein und muss zwingend von Arzt abgeklärt und ggf. mit Antibiotika behandelt werden.

Der Gesundheitspodcast für Patient:innen

Der Gesundheitspodcast des LAV Baden-Württemberg richtet sich an Selbsthilfe- und Patientenorganisationen und deren Mitglieder, aber auch an alle Menschen, die sich für Gesundheit interessieren.

Episode: Alt-Arzneimittel richtig entsorgen

Die gut gepflegte Hausapotheke ist ein wichtiges Thema: In der letzten Folge ging es darum, was in die Hausapotheke hineingehört, wo sie in der Wohnung hängen oder stehen soll und was es mit dem Verfallsdatum bei Arzneimitteln auf sich hat. Im aktuellen Gesundheitspodcast mit Friederike Habighorst-Klemm als Patientenbeauftragte des Landeapothekerverbandes geht es vor allem um die Frage, wie man abgelaufene Arzneimittel korrekt und sicher entsorgt.

Unter www.arzneimittelentsorgung.de können Sie ganz gezielt für Ihren Wohnort (Ortsname oder Postleitzahl) nachsehen, wie Sie Altarzneimittel korrekt entsorgen.

Episode: Hausapotheke und Verfallsdatum bei Arzneimitteln

Eine gut sortierte Hausapotheke gehört in jede Wohnung. So ist man für kleinere Gesundheitsprobleme bestens gewappnet. Wir gehen im Gesundheitspodcast der Frage nach, was in die Hausapotheke hineingehört und wo man die Arzneimittel am besten aufbewahrt. Außerdem erklärt die Patientenbeauftragten des Landesapothekerverbandes (LAV) Friederike Habighorst-Klemm im Gespräch mit Carmen Gonzalez auch, was es mit dem Verfallsdatum bei Arzneimitteln auf sich hat – und ab wann man Medikamente nicht mehr einnehmen sollte.

Episode: Bluthochdruck - wie die Apotheke helfen kann

In dieser Episode des Gesundheitspodcasts spricht die LAV-Patientenbeauftragte Friederike Habighorst-Klemm unter anderem über die pharmazeutische Dienstleistung Blutdruckkontrolle. Sie erklärt, welchen Nutzen sie hat und wie Patient:innen Apotheken finden, die diese Dienstleistung anbieten. Ein weiterer Teil des Gesundheitspodcasts zeigt auf, welche Angebote des LAV es insgesamt auch für Patient:innen gibt: Von Gesundheits-Videos, über einen Newsletter bis hin zu einem eigenen Bereich auf der LAV-Homepage.

So finden Sie Apotheken, die diese pharmazeutischen Dienstleistungen anbieten:
Unter https://www.mein-apothekenmanager.de finden Sie Apotheken, die diese pharmazeutischen Dienstleistungen anbietenRecherchieren Sie nach Ort oder Postleitzahl und wählen Sie dei gesuchte Serviceleistung aus. Wir empfehlen unbedingt, für die Dienstleistungen einen Termin zu vereinbaren, da sie Zeit in Anspruch nehmen.

 
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Wenn Sie keine Folge unseres Podcast verpassen oder die einzelnen Folgen beispielsweise auch unterwegs hören möchten, können Sie eine Podcast-App auf Ihrem Handy oder Tablet verwenden und den Podcast abonnieren. Neue Folgen werden Ihnen dann automatisch dort angezeigt. Auf Wunsch und wenn Sie die entsprechende Funktion eingeschaltet haben, informiert Sie die App auch aktiv über neue Podcast-Folgen. Einfach gehts, wenn Sie den nebenstehenden QR-Code scannen.

Ansonsten abonnieren Sie unseren Podcast über einen sogenannten RSS-Feed. Tragen Sie dazu die nachstehende RSS-Feed-Adresse in Ihre Podcast-App ein:
https://lav-podcast-intern.public.io/feed/mp3

Beispielhaft erklären wir hier den Eintrag für zwei passende Apps:

  • Apple/iOS - App „Apple Podcast“:
    Register Mediathek > oben links auf die drei Punkte > „Sendung per URL folgen“ > URL eintragen

  • Android - App „Google Podcasts“:
    Mediathek > Abos > rechts oben auf das Plus neben den drei Punkten > URL eintragen

Leider können wir hier nicht alle am Markt befindlichen Apps darstellen. In jedem Fall brauchen Sie innerhalb Ihrer genutzten App die Funktion, einen RSS-Feed einzutragen. Bitte ziehen Sie ggfs. die Hilfe-Funktionen der entsprechenden App zu Rate. Alle in Frage kommenden RSS-Feed-Links finden Sie hier: https://lav-podcast-public.podigee.io/#subscribe

Unser Newsletter: "Der Rundblick"

Der LAV informiert mit seinem Newsletter „Der Rundblick“ regelmäßig Selbsthilfe- und Patientenorganisationen und deren Mitglieder. Sie können diesen Newsletter einfach abonnieren - schreiben Sie uns gern!

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"Der Rundblick" - Jahrgang 2025
"Der Rundblick" - Jahrgang 2024
"Der Rundblick" - Jahrgang 2023
So kooperieren Apotheken mit Selbsthilfeorganisationen

In unserem Mitgliedermagazin, den LAV-Nachrichten, berichten wir regelmäßig über die Arbeit von Selbsthilfegruppen oder Patientenorganisationen. Hierbei ist der Fokus immer auch darauf gerichtet, welchen Nutzen Apotheken von einem engen Austausch haben können.

 
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SH Preisverleihung AMSEL Pokal und Urkunde
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AMSEL Medienpreis Carmen Gonzalez und Frederike Habighorst-Klemm im Publikum © AMSEL e.V.  Jan Potente
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SH Preisverleihung AMSEL Pokal 1
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AMSEL Medienpreis c go
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Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) ist Mitte November 2024 für sein langjähriges Engagement für MS-Patientinnen und -Patienten mit dem Medienpreis der AMSEL-Stiftung ausgezeichnet worden. Die feierliche Preisverleihung fand im Stuttgarter Porschemuseum statt, bei der Dr. Daniela Späth-Zöllner, Vorsitzende des Stiftungsrates und Tochter des früheren Ministerpräsidenten Lother Späth, den mit 1.500 Euro dotierten Preis überreichte. Sie lobte die enge Zusammenarbeit von AMSEL und LAV, die gemeinsam Menschen mit Multipler Sklerose (MS) „eine starke Stimme“ verleihen.

„Eine Partnerschaft auf Augenhöhe“
Seit fast zwei Jahrzehnten arbeitet der LAV eng mit AMSEL, dem baden-württembergischen Landesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), zusammen. Friederike Habighorst-Klemm, Patientenbeauftragte des LAV, betonte die Gemeinsamkeiten: „Bei der AMSEL wie in den Apotheken stehen die Gesundheit und das Wohl der Betroffenen im Mittelpunkt. Wir begleiten sie professionell und ermöglichen ihnen ein möglichst gutes Leben mit ihrer Erkrankung.“
Ein besonderer Fokus der Zusammenarbeit liegt auf der Öffentlichkeitsarbeit. Seit 2011 unterstützt der LAV den Welt-MS-Tag und stellt Apotheken regelmäßig Informationsmaterialien zur Verfügung, um über die Erkrankung aufzuklären. „So tragen wir dazu bei, dass MS kein Stigma mehr ist und Betroffene selbstbewusst mit ihrer Krankheit umgehen können“, so Habighorst-Klemm. Auch auf der Homepage oder bei den alljährlichen Treffen mit Vertreter:innen von Selbsthilfe und Patientenorganisationen wird der Austausch kontinuierlich gepflegt.

Preisgeld für den guten Zweck
Das Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro wird nicht beim LAV verbleiben. „Geteilte Freude ist doppelte Freude“, erklärte Habighorst-Klemm. Der Betrag werde vollständig an das Hilfswerk der baden-württembergischen Apotheker gespendet, um bei plötzlichen Katastrophen schnell und gezielt helfen zu können. „Damit kann unsere Auszeichnung wirksam Not von Menschen mildern.“

Die AMSEL-Stiftung und der LAV setzen mit ihrer langjährigen Kooperation ein starkes Zeichen: Gemeinsam können Selbsthilfeorganisationen und Berufsverbände viel bewegen – für ein besseres Leben mit MS.

Mehr über die Preisverleihung und das Engagement des LAV lesen Sie in den beiden unten zum Download verfügbaren Presseinformationen.

Auf der Website von AMSEL e.V. gibt es jetzt auch eine Bildergalerie von der Preisverleihung. Hier klicken, um zur Bildergalerie zu gelangen.. Um zur aktuellen Berichterstattung auf der Website von AMSEL e.V. zu gelangen, klicken Sie bitte hier.

Sozialminister Lucha würdigt immensen Einsatz für Senior:innen
 
SH LSR feiert 50. Ha-Klemm und Prof. Uwe Bähr Qülle Go
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SH LSR feiert 50. Rede Lucha Qülle Go
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Unter dem Motto „Engagement mit Erfolg“ beging der baden-württembergische Landesseniorenrat Mitte Juli sein 50-jähriges Bestehen. Der hiesige Verein darf sich damit rühmen, der erste seiner Art in ganz Deutschland gewesen zu sein – und zusätzlich ist der LSR von den Anfängen bis heute einer der größten und politisch aktivsten Vereine. Annemarie Griesinger war 1974 im Gründungsjahr Sozialministerin im Land und sie begleitete die Anfänge mit großer, auch politischer Unterstützung. Sie blieb während ihrer gesamten Amtszeit der Arbeit des Landesseniorenrates verbunden. Griesinger war sich sicher, dass „wir die Zukunft nur miteinander gestalten (können), wenn Alt und Jung das gemeinsam tun.“ Den Aspekt des Brückenbauens hob auch der aktuelle Sozialminister Manne Lucha in seiner Festrede hervor und zeigte sich insbesondere beeindruckt davon, wie der LSR sich über Dekaden hinweg für die Teilhabe älterer Menschen eingesetzt habe. Immer wieder gebe es Vernetzungen auch mit Projekten des Landes, sei es bei der Gestaltung von altersgerechten Wohnquartieren oder auch bei der Einbeziehung Älterer in die digitale Entwicklung.

Seit vielen Jahren Partner
Für den LAV nahmen die Patientenbeauftragte Friederike Habighorst-Klemm und Carmen Gonzalez aus der Abteilung Kommunikation an der Feier teil. Beide gestalten die Zusammenarbeit mit dem Landesseniorenrat seit Jahren. Dies geschieht in Form von regelmäßiger Berichterstattung oder der Begleitung von Veranstaltungen. Friederike Habighorst-Klemm brachte das verbandliche Engagement so auf den Punkt: „Ältere Menschen brauchen eine funktionierende Infrastruktur vor Ort – auch mit Apotheken. Denn
Ältere Menschen werden hier persönlich und schnell pharmazeutisch versorgt – sie finden aber oftmals auch ein Ohr für die großen und kleinen Probleme des Alltags. Diese Dringlichkeit im Erhalt der Versorgungsstrukturen vor Ort war eine der wichtigsten Schnittstellen unserer langjährigen gemeinsamen Arbeit. Für die große Wertschätzung und den Einsatz des Landesseniorenrates danken wir zum 50-jährigen Jubiläum und wünschen alles Gute für die Zukunft!“

Diabetes und Sport - wie ein Betroffener die ersten Schritte macht

Diabetes und Sport - Wie ein Betroffener die ersten Schritte macht

 
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David Marquardt teilt sein Wissen beziehungsweise seine Erfahrungen im Rahmen der Selbsthilfe des DBW Diabetiker Baden-Württemberg e.V., um andere zu unterstützen und auch selbst von den Erfahrungen anderer zu profitieren. 5

Jede Bewegung des Körpers erfordert Energie. Diese Energie wird zum größten Teil aus Traubenzucker (Glukose) bereitgestellt. Vermehrte Bewegung wie beim Sport verbraucht einen erheblichen Teil des Traubenzuckers im Blut, dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel ab. Und hier wird es für Diabetiker relevant: Denn vor allem Ausdauersportarten und eine pas-sende Ernährung stellen wichtige Eckpfeiler einer effektiven Diabetesbehandlung dar. Zusammen sind diese Therapiebausteine – auch neben der medikamentösen Behandlung – die Basis jeder Diabetestherapie.

Hier ein Beispiel, wie ein jüngerer Diabetespatient den Sport für sich umsetzen konnte:
„Ich heiße David, bin 38 Jahre alt und lebe in Stuttgart. Meine Erstdiagnose als Typ1-Diabetiker habe ich im März 2023 erhalten. Nachdem ich die Diagnose erst einmal verdaut hatte und wieder fit genug war, wollte ich so schnell wie möglich wieder regelmäßig Sport machen und trainieren. Jedoch hatte ich unterschätzt, dass ich wegen meiner Erkrankung nun viel mehr Dinge im Hinterkopf behalten musste als "vorher".

Nachdem ich meine Diagnose als Typ-1-Diabetiker gestellt bekommen hatte, sollte es noch eine Weile dauern, bis ich wieder ins Training einsteigen konnte. Erste Berührungspunkte bekam ich im Rahmen meiner Reha mit Krafttraining, Wanderungen und Wassergymnastik. So konnte ich die ersten Erfahrungen sammeln. Das war eine ziemliche Herausforderung für mich: Mehrmals hatte ich Unterzuckerungen während des Trainings (der zeitliche Abstand zwischen Training und letzter Insulin-Injektion war zu gering), häufig Fehlalarme meines Sensors (aufgrund der Belastung der Haut der jeweiligen Setzstelle), und es war auch nicht immer leicht für mich, meinen Fokus auf das Training und nicht auf den Blutzucker lenken.

Besonders in den ersten Monaten hatte ich ständig das Handy in der Hand, um meinen Blutzucker zu prüfen, und das mehrmals in der Stunde. Da bin ich mittlerweile schon viel entspannter geworden. Im Oktober letzten Jahres bekam ich über einen Freund, der selbst Typ-1-Diabetiker und seit vielen Jahren Kampfsportler ist, eine Empfehlung für einen Personal Coach.

Gemeinsam mit diesem Coach habe ich dann Trainings- und Ernährungspläne für mich erstellt, die stark an die so genannte „Paleo-Diät” angelehnt waren. Das war mental eine große und wichtige Stütze. Bei den ersten Einheiten im Fitnessstudio konnte ich zum ersten Mal erleben, wie mein Blutzucker sich während des Trainings und in der anschließenden Regeneration verhält („Muskel-Auffüll-Effekt”). Das war das für mich immer wieder sehr aufregend und ist es auch geblieben. Denn manchmal verhält sich mein Körper aus irgendwelchen Gründen wieder ganz anders als beim letzten Mal.“

Sport bei Diabetes

  • Unabhängig vom typ des Diabetes sollten Betroffene langsam mit dem Sport beginnen: Walken eignet sich für den Anfang besser als Joggen.
  • Sport hilft, das Körpergewicht zu normalisieren.
  • Der Stoffwechsel muss auf den Sport angepasst werden. Betroffene sollten den Blutzucker vor, während und nach dem training kontrollieren und sich mit Ärzt:innen oder Diabetesberater:innen über die richtige „einstellung“ austauschen.
  • Sport stärkt auch Selbstbewusstsein und verbessert auch die relevanten Werte wie Blutzucker, Blutfette, Blutdruck. Sport senkt das risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
  • Sport kann die therapie nur unterstützen. Ob und welche Medikation nötig ist, muss mit Arzt/Ärztin besprochen werden

Life in Compression: Lip- und Lymphödem

Selbsthilfegruppe gibt Halt und praktische Tipps

Life in Compression – Betroffene mit Lip- und Lymphödem schätzen den Austausch

Das Lipödem ist eine Störung der Fettverteilung, bei der es zu einer unkontrollierten Fettvermehrung vor allem an Beinen, Hüfte, Gesäß und in einigen Fällen auch an den Armen kommt. Schätzungsweise sind in Deutschland rund 3,8 Millionen Menschen, fast ausschließlich Frauen davon betroffen. Daneben gibt es auch die Diagnose Lymphödem, welches relativ selten vorkommt. Maximal 3,5 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind davon betroffen. Eine, die in ihrer Diagnose beides hat, ist Andrea Fach. Um besser mit ihrer Erkrankung umzugehen, setzt sie unter anderem auf den Austausch mit anderen. Das tut sie in ihrer Selbsthilfegruppe Life in Compression – eine Selbsthilfegruppe für Lipödem-, Lymphödem-Betroffene (Lipohypertrophie, Orthostatisches Ödem), welche sie selbst gegründet hat.

Frau Fach, wie kam es dazu, dass Sie selbst eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen haben?
Anfang 2019 war ich das erste Mal, seit meiner eigenen Diagnose 2010 eines Lip- Lymphödems Stadium 2 der unteren Extremitäten, in einer Reha in Bad Säckingen. In dieser Reha habe ich viel über mein Krankheitsbild gelernt und war sehr überrascht wie toll der Austausch mit anderen Betroffenen war und wie sehr mich das im Umgang mit meiner Krankheit bereichert hat. Im August 2021 habe ich die Selbsthilfegruppe Life in Compression (kurz SHG LiC) in Lörrach gegründet. Meine Motivation dahinter war die Tatsache, dass es seit 10 Jahren zwar bereits eine SHG in Freiburg im Breisgau zu dieser Thematik gab, aber im Landkreis Lörrach leider nicht. Das habe ich geändert, indem ich selbst aktiv geworden bin. Jetzt habe ich Gleichgesinnte aus meiner Nähe, mit denen ich mich regelmäßig austauschen kann. Wir treffen uns etwa einmal im Monat im Raum Lörrach.

Was sind die Felder, bei denen betroffene Menschen mit Lipödem/ Lymphödem Unterstützung brauchen? Wie gibt die SHG diese Unterstützung?
Betroffene benötigen nicht nur im Bereich ihrer chronischen Erkrankung Unterstützung. Viele, nicht alle, dieser Betroffenen haben auch seelische oder psychische Probleme. Denn durch unseren unproportionierten Körperbau sind wir viel Spott und Häme ausgesetzt, was bei Beleidigungen beginnt und im schlimmsten Fall im Mobbing endet. Viele Betroffene haben auch Probleme beim Kleidungskauf. Obenrum trägt man vielleicht eine Konfektionsgröße 40 und untern rum benötigen wir eine 48, was auch die Unproportionalität sehr verdeutlicht.
Wir helfen uns aber auch beispielsweise bei der Thematik Hautpflege. Denn unsere Haut ist durch die flachgestrickte Kompressionsbestrumpfung sehr beansprucht und meist sehr trocken. Auch bei der Suche eines guten Lymphologen und/oder Lymphtherapeuten ist ein Erfahrungsaustausch sehr wichtig. Darüber hinaus machen wir uns uns Mut und motivieren uns gegenseitig. Damit jeder merkt, er/sie ist mit dieser Problematik nicht alleine. Es gibt mehr von uns. Wir sind froh um jeden Facharzt der uns die ersten Steine legt um mit dieser Diagnose laufen zu lernen. Und trotzdem gehören ein gutes Selbstmanagement (z.B. Hautpflege) und eine noch bessere Selbstfürsorge (z.B. Bewegung in Kompression) in unsere Hände. Und hier kommt dann wieder die SHG mit ihrem Austausch von vielen Mitgliedern und deren Erfahrungen zum Tragen.

Mit welchen Institutionen / Berufsgruppen arbeiten Sie zusammen? Welche Informationen benötigen Sie von dort?
Unsere erste und wichtigste Anlaufstelle ist bei uns das Landratsamt. Die dortige Selbsthilfe Kontaktstelle stand und steht uns als SHG jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Angefangen von nötigen Voraussetzungen zur Gründung einer SHG über Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zu Veranstaltungen. Es findet regelmäßig auch ein Austausch zwischen den Gruppenleitern aller SHG aus dem Landkreis statt.
Des Weiteren sind natürlich die Krankenkassen eine sehr große Stütze für uns, gerade was den finanziellen Aspekt betrifft. Denn ohne Förderungen kann eine SHG nur schlecht bestehen. Werbung kostet Geld.

Gibt es Berührungspunkte zu Apotheken? Sind Apotheken in die Versorgung mit Kompressionsartikeln eingebunden?
Unsere Berührungspunkte mit Apotheken sind momentan eher spärlich. Eine Apotheke im Raum Lörrach hatte mit uns Kontakt aufgenommen und wollte uns mal passende Kompressionsprodukte aus der Apotheke vorstellen. Aber dann riss der Kontakt ab. Vielleicht könnte dieser Faden nochmal aufgenommen werden. Bisher ist es so, dass alle Mitglieder der SHG LiC in Sanitätshäusern in unserer Umgebung versorgt werden.

Kontaktinfos:
Andrea Fach
Life in Compression
Selbsthilfegruppe für Lipödem-, Lymphödem-Betroffene
(Lipohypertrophie, Orthostatisches Ödem)
Mail: info@life-in-compression.de
Homepage: www.life-in-compression.de

Diskussion und Austausch von Lieferengpass bis E-Rezept

Diskussion und Austausch von Lieferengpass bis E-Rezept

Spannendes Treffen mit den Selbsthilfegruppen

Die Einladung an Vertreter:innen von Selbsthilfe- und Patientenorganisationen hat Tradition im LAV: Schon seit 20 Jahren finden die Treffen mit großer Regelmäßigkeit einmal
jährlich statt. Am 5. April 2023 war es wieder soweit und 14 Interessierte aus den baden-württembergischen Selbsthilfeorganisationen waren ins Apothekerhaus in Stuttgart gekommen. Die Teilnehmenden an dem Präsenztreffen repräsentierten beispielsweise Parkinson-, Prostata-, Krebs-, Diabetes-, MS-, Aids- oder Alzheimer-Betroffene. Als Patientenbeauftragte des LAV-Vorstandes berichtete Friederike Habighorst-Klemm über die aktuellsten Versorgungszahlen aus dem apothekerlichen Bereich, ging auf die
drängende Problematik der Lieferschwierigkeiten ein und erläuterte den gespannten Zuhörer:innen die Zusammenhänge. Ebenso auf der Agenda stand ein Abriss zum aktuellen Sachstand rund um die Einführung des E-Rezeptes, Impfungen in Apotheken sowie eine Zusammenfassung aller Informations- und Medienangebote, die der LAV für Selbsthilfegruppen und deren Mitglieder anbietet.

Wie mit Lieferengpässen umgehen?
Aus den Schlagzeilen oder durch eigene Betroff enheit waren die meisten Teilnehmenden bereits mit den Lieferengpässen in Berührung gekommen. „Uns ist klar, dass besonders chronisch oder schwer erkrankte Menschen von den Lieferausfällen in besonderem Maße betroffen sind“, sagte Friederike Habighorst-Klemm. Sie empfahl den Selbsthilfegruppenvertretern, sich möglichst früh um Folgerezepte zu bemühen und der versorgenden Apotheke mindestens zwei, besser sogar drei Wochen Zeit für die Beschaffung bestimmter Medikamente zu geben. „Wir können versorgen, es dauert aber um ein Vielfaches länger, bis wir die entsprechenden Medikamente in der Apotheke
verfügbar haben und leider muss auch hin und wieder die Therapie umgestellt werden. Das ist natürlich für unsere Patienten besonders herb, zeitaufwändig und ein Unsicherheitsfaktor, den wir sonst zu vermeiden wissen“, erklärte die Patientenbeauftragte die Bitte um diesen Vorlauf. Die Zuhörenden zeigten Verständnis und unterstützten die Apothekerschaft im Bemühen, trotz der Probleme die Versorgung sicherzustellen.

Das E-Rezept lässt auf sich warten
Der Zeitplan des E-Rezeptes hatte sich im zurückliegenden Jahr immer wieder nach hinten verschoben, sodass auch beim diesjährigen Treff en wenig über Umgesetztes als mehr über Geplantes gesprochen werden musste. Carmen Gonzalez, in der Abteilung Kommunikation für die Betreuung der Selbsthilfegruppen zuständig, erläuterte den aktuellen Sachstand. Den Gästen war wichtig, dass auch ältere oder gehandicapte Patientinnen und Patienten mitgenommen werden müssten. „Der Fortschritt ist gut, aber die Angebote über Smartphones und Apps können nur ergänzend sein. Ich glaube, dass viele Menschen noch längere Zeit lieber ein gedrucktes Rezept – und sei es dieser
Token – vom Arzt bekommen wollen“, mutmaßte eine Teilnehmerin. Hier konnte Habighorst-Klemm beruhigen: „Egal in welcher Form ein Rezept von Ihnen zu uns in die Apotheke kommt. Wir werden Sie auch in digitalen Zeiten persönlich versorgen und an Ihrer Seite sein.“

Viele Informationswege für SH und Patienten
Seit Juni 2023 bietet der LAV auch für Patient:innen einen Gesundheitspodcast an, der öffentlich abgerufen werden kann. Nützliche Informationen rund um Apotheken, deren Dienstleistungen und Gesundheitsthemen zum Anhören werden ab sofort vom Verband veröffentlicht. „Podcasts sind weit verbreitet und ein beliebtes Medium, um unterwegs Neuigkeiten oder Wissenswertes zu erfahren. Wir wollen Selbsthilfegruppen und Patient:innen auch auf diesem Weg direkt ansprechen“, so die LAV-Patientenbeauftragte
Friederike Habighorst-Klemm. Im Gesundheitspodcast sollen apothekerliche Themen von allgemeinem Interesse von Lieferengpass bis E-Rezept einfach und laienverständlich erklärt werden. In den ersten Ausgaben wird beispielsweise detailliert erklärt, wie aufwändig Apotheken wegen der Lieferengpässe nach Medikamenten suchen müssen, um alle
Menschen versorgen zu können. Weiter zeigt der Podcast auf, welche neuen pharmazeutische Dienstleistungen es für die Bürger:innen gibt und wo Apotheken zu finden sind, die diese Dienstleistungen anbieten.

Psychische Probleme: Neue Selbsthilfegruppe für junge Erwachsene

Corona setzt jungen Menschen psychisch zu

Neue Selbsthilfegruppe für Menschen ab 18 Jahren im Schwarzwald-Baar-Kreis

„Angst, Antriebslosigkeit, Panik, Verzweiflung und Depression“ sind Begriffe, mit denen sich heutzutage viele junge Erwachsene beschäftigen. Studien zeigen, dass im Zuge der Covid-19 Pandemie ein Anstieg von klinisch relevanten depressiven Symptomen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erkennen ist. Der Anteil der Symptome ist von 10,4 Prozent auf 25,3 Prozent nach dem ersten Lockdown im Jahr 2020 gestiegen.

Auch die Selbsthilfekontaktstelle des Schwarzwald-Baar-Kreises stellt in ihrer täglichen Arbeit fest, dass immer mehr junge Erwachsene nach Selbsthilfegruppen im Bereich psychischer Erkrankungen nachfragen. Aus diesem Grund wurde entschieden, aktiv zu werden und die Gründung einer Selbsthilfegruppe für Junge Menschen zu dieser Thematik voranzutreiben.

Auf Hilfsangebot aufmerksam machen
Um Betroffene der jungen Zielgruppe zu erreichen, werden neben Öffentlichkeitsarbeit in den Social-Media-Kanälen insbesondere Akteure und Netzwerkpartner wie Apotheken, Arztpraxen und Therapiepraxen gebeten, auf die Thematik aufmerksam zu machen und junge Menschen auf das Angebot der Selbsthilfegruppen hinzuweisen. Gerade die einzelnen Multiplikatoren, wie beispielsweise Apothekerinnen und Apotheker können gezielt auf die jeweiligen Betroffenen eingehen.

Parallel verwaltet die Selbsthilfekontaktstelle eine Interessentenliste. Sobald sich mehrere Personen gemeldet haben, wird das erste Treffen der neuen Selbsthilfegruppe geplant. Ziel ist, eine eigenständige Selbsthilfegruppe zu bilden, die regelmäßige Treffen anbietet. Ob diese digital oder in Präsenz stattfinden, entscheidet dann die Gruppe selbst. Sobald die Gruppe gebildet ist, wird die Selbsthilfekontaktstelle bei Fragen beraten und die Gruppe bei Bedarf unterstützen.

Hemmschwellen abbauen
Um die mögliche Hemmschwelle für Teilnehmerinnen und Teilnehmer möglichst gering zu halten, ist es der Selbsthilfekontaktstelle wichtig, den Betroffenen bereits im Vorfeld das Gefühl von Vertrauen und Sicherheit zu vermitteln. Aus diesem Grund wird auch die Räumlichkeit für das erste Treffen so gewählt, dass die Interessierten das Gefühl von einer geschützten Umgebung haben. Bei Fragen rund um die Neugründung dieser Selbsthilfegruppe, können Interessierte sich an die Kontaktstelle wenden.

Kontaktdaten

Selbsthilfekontaktstelle
Landratsamt/Gesundheitsamt Schwarzwald-Baar-Kreis
Herdstraße 4
78050 Villingen-Schwenningen

Fon +49 (0) 7721 / 913 7190 (Bei Bandansage die 4 wählen)
Fax +49 (0) 7721 913 – 8918

Selbsthilfekontaktstelle@lrasbk.de
www.gesundheitsnetzwerk-sbk.de

Parkinson - eine Krankheit mit vielen Gesichtern

Parkinson: Eine Krankheit – viele Gesichter

Die Symptome des Parkinson-Syndroms, auch Morbus Parkinson oder Schüttellähmung genannt, hat der englische Arzt James Parkinson als Erster beschrieben. Daher fungierte er später als Namensgeber. 1997 wurde der Geburtstag von James Parkinson zum Weltparkinson-Tag erklärt, an dem viele Veranstaltungen stattfinden. Zu den drei Hauptsymptomen zählen Zittern (Tremor, nur bei etwa 50 Prozent der Erkrankten), Bewegungsarmut (Akinese) und Muskelstarre (Rigor), vorwiegend einseitig beginnend. Schon lange vorher treten ein Nachlassen des Geruchssinns, Stimmungsschwankungen mit Depressionen sowie ein schlechterer Schlaf, vor allem ein gestörter Traumschlaf, auf. Eine Parkinson-Erkrankung verkürzt nicht die Gesamtlebenserwartung. Die Betroffenen sind jedoch im Alltag mit vielerlei Einschränkungen konfrontiert.

Erkrankung trifft Ältere
Die Krankheit tritt in steigendem Lebensalter gehäuft auf, selten bei unter 40-Jährigen. Die demografische Entwicklung wird also zu einer weiteren Zunahme an Betroffenen führen. Bei der häufigsten Form, der idiopathischen, sind Auslöser und Ursache unbekannt. Die Erkrankung kann aber auch genetisch (bei etwa 10 Prozent) bedingt sein. Ebenfalls sind Pestizide als Auslöser bekannt: Parkinson wurde beispielsweise in Frankreich bei Weinbauern als Berufskrankheit anerkannt. Neben der eigentlichen Parkinson-Erkrankung, die ja auf einem Mangel von Dopamin beruht, gibt es auch ein sekundäres Parkinson-Syndrom, welches zum Beispiel durch Medikamente oder Gehirntumore verursacht werden kann. Diese Formen sprechen nicht oder wenig auf L-Dopa an.

Da die Erkrankung chronisch progredient ist, werden im Laufe der Zeit immer mehr und / oder andere Medikamente notwendig. Ziel ist es, Komplikationen zu verhindern und eine mögliche Pflegebedürftigkeit lange hinauszuzögern, was aufgrund der immer stärker werdenden Bewegungsstörungen meist irgendwann nötig wird.

Selbsthilfe klärt auf und stützt
Neben der Förderung der Forschung, die möglichst patientennah ablaufen soll, hat es sich die deutsche Parkinson-Vereinigung zur Aufgabe gemacht, die Betroffenen und ihre Angehörigen zu unterstützen. Dies betrifft den Umgang mit der Krankheit, aber auch psychologisch im Umgang mit Ärzten, Institutionen oder Behörden. Gerade weil Stress die Krankheitssymptome verstärkt, wird diese Begleitung und Unterstützung der Betroffenen als wichtige Aufgabe gesehen und vor allem auch in den regionalen Gruppen geleistet. Ebenso ist die Öffentlichkeitsarbeit für die Vereinigung wichtig. Sie schärft nachhaltig das Bewusstsein für die Erkrankung sowie die Probleme der Betroffenen. Der dPV-Landesverband veranstaltet jährlich in einem anderen Bereich Baden-Württembergs einen Infotag, um viele Fragen zu dem Thema zu klären. Immerhin erkranken allein in Deutschland jährlich 15 000-18 000 Menschen neu an Parkinson.

Pharmazeutisch gut betreut
In den Apotheken sind Betroffene als meist als Stammkunden gut bekannt. Sinnvoll ist es, bei der häufigsten Medikation, meist mit L-Dopa, darauf hinzuweisen, dass eine Einnahme mindestens 30 Minuten vor oder eine Stunde nach einer Mahlzeit erfolgen sollte, da die Eiweiße der Nahrung die Arzneimittelaufnahme verringern. Auch können die Magen-Darm-Störungen, über die manche Patienten am Anfang der Therapie klagen, durch proteinarme Nahrung begrenzt werden. Durch im Lauf der Jahre nachlassende Wirkung wird bei den meisten Patienten ein Wechsel auf andere Wirkstoffe nötig. Aber auch zusätzliche Therapien, vor allem spezielle Physiotherapie und Logopädie können die Einschränkungen meist lange hinauszögern. go

Prostatakrebs - über 30 Selbsthilfegruppen im Ländle

Diagnose Prostatakrebs

Aktiv werden: Je früher, desto besser

Die Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Stuttgart geht ungewöhnliche Wege. Die Gruppe empfiehlt persönliche Gespräche noch vor Beginn der Therapien und hat eine sehr aktive Frauengruppe ein-gerichtet. Mit diesem Vorgehen folgt sie zwei Prinzipien: Die Diagnose von Prostatakrebs lässt sich besser im Gespräch mit Betroffenen als alleine verarbeiten. Und Prostatakrebs ist nicht nur Män-nersache, sondern betrifft neben dem Erkrankten auch die Partnerin. „Deshalb raten wir immer dazu, früh − noch vor der Behandlung − in die Gruppe zu kommen und das Gespräch zu suchen“, sagt Helmut Stumpf, der 2. Vorsitzende und Öffentlichkeitsarbeiter der Selbsthilfegruppe Prostata-krebs Stuttgart e.V. „Und am besten kommen die Partnerinnen oder ein Vertrauter gleich mit dazu.“

Früher Erstkontakt
Die Selbsthilfegruppe hat sich zum Ziel gesetzt, Betroffene und Ihre Partner zu informieren, mit ihren Problemen und Sorgen aufzufangen, zu begleiten oder einfach nur da zu sein. „Besonders am Anfang ist dies sehr wichtig“, führt der Vorsitzende aus. „Die Diagnose ist noch frisch und oft unver-daut.“ In den ersten Gesprächen können Befunde nochmals besprochen und die Behandlungen gegeneinander abgewogen werden.

Sport kann helfen
Während und nach den Behandlungen steht die Selbsthilfegruppe mit Rat und Tat zur Verfügung. In den Gesprächen werde immer wieder betont, wie wichtig die körperliche Fitness und ein kräftiger Beckenboden seien. Der erfahrene 2. Vorsitzende ergänzt, dass er den Eindruck hat, dass Tipps zu Reha und Sport besser angenommen werden, wenn sie von Mitbetroffenen statt von Ärzten und Therapeuten angesprochen werden.

Die Arbeit in der Gruppe
Die Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Stuttgart e.V. hat viele aktive Mitglieder. Zu den monatlichen Treffen in Stuttgart kommen bis zu 80 Betroffene. Sie informieren sich in Vorträgen über neue The-rapien und Behandlungen. Neben den typischen Themen einer Prostataerkrankung werden immer wieder allgemeine Themen der Lebensführung bei einer Krebserkrankung angesprochen, auch Themen wie Wechselwirkungen bei Medikamenten sind von Interesse. „Wenn dann die Akutbe-handlung abgeschlossen ist, treten die Alltagsprobleme stärker in den Vordergrund“, so der 2. Vor-sitzende. Ganz wichtig ist dabei der Umgang mit der Potenz und Kontinenz. Auch hier steht die Selbsthilfegruppe mit Rat und Tipps bereit.

Nicht nur in Stuttgart
Mehr als 30 Prostatakrebs-Selbsthilfegruppen gibt es verteilt im „Ländle“, organisiert im Landesver-band BW. In der Regel ist daher für jeden Bertoffenen eine Gruppe gut erreichbar. Niedergelassene Apotheken vor Ort sind wir wichtige Ansprechpartner, nicht nur bei Medikationsfragen, sondern auch zu vielen anderen für die Erkrankten wichtigen Themen. Auch als Experten oder Referenten sind Apotheker gern gesehene und willkommene Fachleute bei Selbsthilfegruppen.

Kontakt: Stuttgart:
E-Mail: info@shg-prostatakrebs-stuttgart.de

Kontakt Baden-Württemberg:
E-Mail: info@prostatakrebs-lps-bw.de

Blaue Adressen - Hilfe für Patient:innen mit seltenen Krankheiten

BLAUE ADRESSEN bieten Hilfe und Kontaktmöglichkeiten
Vielleicht sind Sie in Ihrer Apotheke auch konfrontiert mit Menschen, die an einer seltenen Erkrankung oder einem seltenen gesundheitlichen Problem leiden. Betroffene empfinden den Austausch mit anderen Betroffenen hilfreich. Für diese Gruppe könnten die sogenannten BLAUEN ADRESSEN der NAKOS hilfreich sein. Die NAKOS ist die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen und sie hat ihre Datenbank zu seltenen Krankheiten auf den neuesten Stand gebracht.

Blaue Liste verbindet Betroffene
Wenn zu einem Anliegen von Betroffenen kein passendes Angebot zu gemeinschaftlicher Selbsthilfe vermittelt werden kann, ermöglicht die NAKOS den Eintrag in ihre BLAUEN ADRESSEN: In der NAKOS-Datenbank werden seltene Krankheiten und Probleme aufgeführt, zu denen Betroffene den Kontakt zu Gleichbetroffenen suchen. So können Menschen mit seltenen Anliegen ebenfalls Betroffene finden und zum Beispiel Tipps, Erfahrungen und Informationen über neue Behandlungsmöglichkeiten und Studien austauschen. Einige Betroffene konnten dadurch schon hilfreiche Netzwerke aufbauen.
Um die Adressen auf aktuellem Stand zu halten, überprüft die NAKOS regelmäßig jedes Jahr, ob die Angaben noch korrekt sind. Die aktualisierten Daten sind seit Jahresbeginn in der Datenbank zu finden.

NAKOS
Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen
Telefon: 030 | 31 01 89 60

Orphanet ein Wissensfundus zu seltenen Erkrankungen
Auch für Apotheken nützliche Informationen
Das Onlineportal „Orphanet“ des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hält unter dem Link www.orpha.net/de für Apotheken, Ärzt:innen sowie weiteren Interessierten Wissen zu mehr als 6.000 seltenen Erkrankungen zur Verfügung. Darauf hat das BfArM rund um den Tag der Seltenen Erkrankungen Ende Februar hingewiesen.

Hinter Orphanet steht aktuell ein Netzwerk aus 41 europäischen sowie weiteren weltweiten Partnerländern. Die Plattform bietet auch für Apotheken und ihre Teams Basisinformationen über das jeweilige (seltene) Krankheitsbild oder Arzneimitteltherapieoptionen, sie zeigt spezialisierte Leistungen wie Expertenzentren, medizinische Labore mit Testangeboten, laufende Forschungsprojekte oder klinische Studien auf. Sie bietet Betroffenen Vernetzungsangebote über Patientenregister und ein Verzeichnis der Patientenorganisationen. Allerdings: Orphanet kann individuelle Beratungen oder persönliche Anfragen von Patienten nicht bearbeiten! Ziel der Seite sei es, internationale Expertise und das Wissen um Diagnosen, Behandlung und Forschung zu bündeln, damit Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgt werden könnten, so das BfArM.

Orphanet - ein Wissensfundus zu seltenen Erkrankungen

Das Onlineportal „Orphanet“ des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hält unter dem Link www.orpha.net/de für Apotheken, Ärzt:innen sowie weiteren Interessierten Wissen zu mehr als 6.000 seltenen Erkrankungen zur Verfügung. Darauf hat das BfArM rund um den Tag der Seltenen Erkrankungen Ende Februar hingewiesen.

Hinter Orphanet steht aktuell ein Netzwerk aus 41 europäischen sowie weiteren weltweiten Partnerländern. Die Plattform bietet auch für Apotheken und ihre Teams Basisinformationen über das jeweilige (seltene) Krankheitsbild oder Arzneimitteltherapieoptionen, sie zeigt spezialisierte Leistungen wie Expertenzentren, medizinische Labore mit Testangeboten, laufende Forschungsprojekte oder klinische Studien auf. Sie bietet Betroffenen Vernetzungsangebote über Patientenregister und ein Verzeichnis der Patientenorganisationen. Allerdings: Orphanet kann individuelle Beratungen oder persönliche Anfragen von Patienten nicht bearbeiten! Ziel der Seite sei es, internationale Expertise und das Wissen um Diagnosen, Behandlung und Forschung zu bündeln, damit Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgt werden könnten, so das BfArM.

Partner der Selbsthilfe
Landesseniorenrat Logo
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Mit dem Landesseniorenrat Baden-Württemberg pflegt der LAV seit vielen Jahren einen engen Austausch. Auch crossmedial arbeiten die beiden Organisationen zeit Jahren zusammen.

Wenn geboten, engagiert sich der LAV zusätzlich als Unterstützer des Landesseniorentages, der in zweijährigen Abständen in Baden-Württemberg ausgerichtet wird.

Logo SEKiS BW
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Die Landeskontaktstelle SEKiS Baden-Württemberg e.V. ist quasi die Dachorganisation von 35 regionalen Selbsthilfe- und Kontaktstellen auf Landesebene, die ihrerseits Ansprechpartner für Selbsthilfegruppesuchende und Menschen mit seltenen Erkankungen sind. Der Name SEKiS steht für Selbsthilfekontakt- und Informationsstellen. Auf der Website finden Betroffene Kontaktstellen in vielen Landkreisen, die dann den weiteren Kontakt zu Selbsthilfegruppen vor Ort herstellen können.

Logo KISS
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Die Selbsthilfekontaktstelle KISS ist Anlaufstelle für Menschen im Raum Stuttgart, die nach einer passenden Selbsthilfegruppe suchen oder vielleicht selbst eine Gruppe gründen wollen. KISS unterstützt Menschen auch ganz praktische bei der Selbsthilfegruppenarbeit, indem sie beispielsweise helfen können, geeignete Räumlichkeiten zu finden. Sie können auch Unterstützung bei der Pressearbeit oder beim Ausrichten von Veranstaltungen bieten.

Kontakt
Portrait Friederike Habighorst-Klemm, LAV-Vorstandsmitglied
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Friederike Habighorst-Klemm

ist als Mitglied des Vorstands die Patientenbeauftragte des LAV und für den Austausch mit den Patientenorganisationen verantwortlich. Die Apothekerin hilft zudem bei der Planung und Umsetzung von Aktionen und Kooperationen.

Portrait Carmen Gonzalez
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Carmen Gonzalez

unterstützt die Patientenbeauftragte des LAV und ist in der LAV-Geschäftsstelle Ansprechpartnerin rund um das Thema Selbsthilfe und Patientenorganisationen.

T.: 0711 22334-74
F.: 0711 22334-99
E-Mail: gonzalez@apotheker.de