Jahresbericht

Webcode V210808 | Erschienen am 17. Juli 2024 | Letzte Änderung 17. Juli 2024

Jahresbericht 2023

2023 war ein arbeitsreiches Jahr für die Apothekerschaft. Auf 150 Seiten fasst der Jahresbericht für das vergangene Jahr zusammen, was den LAV und seine Mitgliedsapotheken bewegt hat. Vor allem die umfangreichen apothekerlichen Protestmaßnahmen und die politische Überzeugungsarbeit auf allen Ebenen rund um das ALBVVG hatten das Jahr geprägt. Außerdem hatten viele Änderungen im Apothekenalltag im letzten auslaufenden Coronajahr und nicht zuletzt die Einführung des E-Rezeptes den Verband wie auch die baden-württembergische Apothekerschaft kontinuierlich beschäftigt. Wichtige Entscheidungen innerhalb des Verbandes wie beispielsweise die Unterstützung der NOVENTI Health SE oder personelle Veränderungen in LAV-Gremien im Jahr 2023 werden im Bericht abgebildet.

Lesen Sie alle wichtigen Ereignisse nochmals nach und bekommen Sie einen Überblick über den Haushaltsbericht der Geschäftsführung sowie die Leistungen innerhalb der Abteilungen des Verbandes.

Sie finden den aktuellen Jahresbericht 2023 hier nach Monaten sortiert oder unten als Dokument zum Download.

Januar

GEHÄLTER IN APOTHEKEN ANGEHOBEN

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Apotheken bekamen ab Januar 2023 mehr Geld. Damals trat die zweite Stufe des vor einem Jahr ausgehandelten Tarifvertrags in Kraft. Die erste Stufe war bereits rückwirkend zum 1. Januar 2022 in Kraft getreten, die zweite Anhebung erfolgte Anfang 2023. Drei Prozent mehr gab es ab sofort für Apothekenangestellte. Die höheren Löhne galten für alle Berufs- und Altersgruppen. Ebenfalls angehoben wurde die Vergütung für die Notdienste, wenn sie von angestellten Approbierten geleistet wurden. Angesichts stark steigender Lebenshaltungs- und Energiekosten bedeuteten diese Anhebungen für Apothekeninhaber sehr schmerzhafte Einschnitte. Für manche Apotheke waren die Tariflohnanhebungen darum kaum finanziell abbildbar, obwohl die Branche das dringend benötigte Personal für seine anspruchsvollen Aufgaben angemessen entlohnen wollte.

ELEKTRONISCHE ARBEITSUNFÄHIGKEITSBESCHEINIGUNG (EAU) – AUCH FÜR APOTHEKEN EIN THEMA

Mit dem 1. Januar 2023 war die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, kurz die eAU, verpflichtend eingeführt worden. Mitarbeiter waren zwar nach wie vor verpflichtet, dem Arbeitgeber unverzüglich eine Arbeitsunfähigkeit zu melden, die AU auf Papier musste aber nicht mehr an Chef oder Chefin übermittelt werden. Der Arbeitsgeber, wie beispielsweise eine Apotheke, war fortan verpflichtet, die Arbeitsunfähigkeitsdaten bei der Krankenkasse elektronisch abzurufen. Die eAU galt beispielsweise jedoch nicht für privat krankenversicherte Arbeitnehmer.

KAUM VERSCHNAUFPAUSE FÜR ABTEILUNG TAXATION

Über den Jahreswechsel hatte die LAV-Abteilung Taxation überraschend viele Taxationsberatungen zu bewerkstelligen. Sowohl die LAV-Mitglieder wie die Mitarbeitenden konnten zum Jahresbeginn nicht in einen entspannten „Feiertagsmodus“ finden. Hintergrund war, dass die anhaltenden Lieferengpässe und andere Problemstellungen für viele offene Fragen bei der Arzneiabgabe führten. Im Vordergrund standen neben den mannigfaltigen Fragen rund um nicht verfügbare Arzneimittel immer wieder die Corona- Sonderregelungen für die Arzneimittelabgabe, die Hilfsmittelabgabe oder auch die Abgabe und Abrechnung von Covid-Arzneimittel oder die Paxlovid-Abgabe an Pflegeheime.

LAV UND TÖCHTER WIEDER MIT QM-ZERTIFIKAT

Turnusgemäß stand nach der Erstzertifizierung der LAV- Geschäftsstelle im Jahre 2015 im Jahr 2022 eine Rezertifizierung für den LAV und seine wirtschaftenden Töchter an. Nachdem der LAV mit dem LAV-SOFO-MARKT, der LAV Service GmbH sowie dem Hilfswerk das externe Audit mit Bravour bestanden hatte. Wurde Anfang 2023 auch das neuen QM-Zertifikat erteilt. „Die erfolgreiche Re-Zertifizierung ist ein Zeichen dafür, dass das QM-System in der Geschäftsstelle angenommen und aktiv gelebt wird“, freute sich Geschäftsführerin Ina Hofferberth über den Erfolg.

WICHTIG: BEDARFSERMITTLUNG GRIPPEIMPFSTOFF FÜR IMPF-SAISON 2023/24

Langer Vorlauf: Um die Grippeimpfsaison im folgenden Herbst und Winter vorzubereiten, muss die Produktion der Grippeimpfstoffe alljährlich rechtzeitig vorgeplant werden. In einer Online-Abfrage war bis zum 15. Januar auch die baden-württembergische Apothekerschaft dazu aufgerufen, zu melden, wieviel Grippeimpfstoff zur Anwendung in der Apotheke vorgesehen wäre.

GELB UND ROT IM DIALOG: APOTHEKERSTAND AUF DEM FDP-LANDESAPARTEITAG

Am Vortag zum Dreikönigstreffen, also am 5. Januar, veranstaltete die FDP ihren traditionellen Landesparteitag der Liberalen in Fellbach. LAV und LAK waren mit ihrem Dialogstand im Eingangsbereich der Halle präsent. Bei einem gesunden Smoothie – in den passenden Farben gelb und rot – nutzten viele Delegierte und Gäste der Veranstaltung die Gelegenheit, mit Mitgliedern der beiden Vorstände der Apopthekerorganisationen ins Gespräch zu kommen. Vor allem angesichts der aktuellen und in den Medien stark kommunizierten Lieferengpässe bei Medikamenten war der Gesprächsbedarf am Dialogstand groß. Neben vielen jungen Liberalen und lokalen Mandatsträger:innen machten unter anderem auch der Vorsitzende des FDP-Landesverbandes und Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr Michael Theurer sowie der gesundheitspolitische Sprecher und parlamentarische Geschäftsführer der Landes-FDP Jochen Haußmann Halt am Apothekerstand.
Angesichts der Lieferengpässe erklärte Gesundheitspolitiker Haußmann: „Es geht auch darum, dass wir Grundstoffe in der EU bevorraten, denn dann können wir mit unserer guten Apothekenstruktur den ein oder anderen Lieferengpass überbrücken.“ Hinsichtlich einer dem aktuellen Mehraufwand in den Apotheken geschuldeten Forderung nach einer höheren Honorierung blieb er jedoch eher unverbindlich.

SELBSTHILFEGRUPPEN: LAV ERWEITERT KOMMUNIKATION UM NEWSLETTER

Der Kontakt mit Selbsthilfegruppen (SHG) und Patientenorganisationen hat beim Landesapothekerverband eine lange Tradition. Über den regelmäßigen Austausch gelingt es, apothekerliche Themen auch direkt in Richtung von Patient:innen zu berichten. Anfang 2023 wurde ein zusätzlicher Newsletter, der von der LAV-Patientenbeauftragten in regelmäßigen Abständen an die Selbsthilfegruppen im Land verschickt wird, neu als Kommunikationsweg etabliert. Die erste Ausgabe beschäftigte sich unter anderem mit den ausufernden Lieferengpässen bei Arzneimitteln. Hiervon waren vor allem auch die chronisch kranken oder älteren Mitglieder zahlreicher Selbsthilfegruppen kontinuierlich betroffen.
Auch die Verbandshomepage wurde zum Jahresbeginn angepasst. Im öffentlichen Bereich wurde unter dem Reiter „Apotheke“ ein separates Themenfeld für Apotheke und Selbsthilfe eröffnet. Dort werden seither Aktionen, die Newsletter der Patientenbeauftragten und auch andere relevante News veröffentlicht. Im Jahresverlauf fand hier auch der neue Gesundheitspodcast eine Heimat.

LIEFERENGPÄSSE UND KEIN ENDE

Auch der Januar war bestimmt durch anhaltende Presseberichterstattung über fehlende Arzneimittel. Waren es im vorangegangenen Herbst noch die Fiebersäfte für Kinder, gab es jetzt kaum Penicillin mehr. Die BADISCHEN NEUESTEN NACHRICHTEN titelten beispielsweise am 10. Januar 2023 „Auch die Antibiotika werden knapp“. In dem Bericht wurde beschreiben, dass teilweise jeder zweite Patient in der Apotheke nicht mehr das vom Arzt verschriebene Mittel bekomme. Nicht nur die niedergelassenen Apotheken in Baden-Württemberg beschrieben die Versorgungsengpässe und zeigten leere Schubladen.
Der LAV begleitete die Anfragen der Medien zum Thema aktiv durch seinen Pressesprecher. Zusätzlich wurde eine Pressemitteilung, ein Hörfunkbeitrag und ein Kurzvideo veröffentlicht, in dem die Hintergründe und Ursachen der Lieferengpässe umfassend und verständlich erklärt wurden.

WISSENSWERTES ZUM ANHÖREN: LAV BIETET PODCASTS FÜR MITGLIEDER

Seit dem Jahresbeginn hatte der LAV ein neues Kommunikationsangebot für seine Mitglieder im Angebot: In loser Folge wurden seit dem Jahreswechsel unter dem Titel „LAV Studio“ in Podcasts wichtige und relevante Themen auch zum Anhören aufbereitet und zusammengefasst. Im ersten Jahr veröffentlichte der LAV 15 Podcast-Folgen zu apothekenrelevanten Themen. Die Bandbreite reichte von arbeitsrechtlichen Hinweisen rund um die korrekte Arbeitszeiterfassung bis hin zu den Auswirkungen des PTA-Reformgesetzes. Ein weiterer, meistgeklickter Podcast lieferte mit Andrea Jansen aus der Abteilung Taxation ein wichtiges Update, wie angesichts der enormen Lieferengpässe eine Arzneimittelversorgung (regelgerecht) und ressourcenschonend umgesetzt werden konnte.

COVID-19-ARZNEIMITTEL: EXPORT VERBOTEN

Das Bundesministerium für Gesundheit wies Anfang Januar 2023 aus aktuellem Anlass darauf hin, dass der Export der durch das Bundesministerium für Gesundheit zentral beschafften COVID-19-Arzneimittel nicht zulässig war. Es wurde darauf verwiesen, dass lediglich die Bevölkerung auf dem deutschen Staatsgebiet mit diesen Arzneimitteln versorgt werden dürfe, da das Bundesministerium für Gesundheit ist Eigentümer dieser Arzneimittel sei. Eine Abgabe an Empfänger außerhalb des Geltungsbereichs deutschen Rechts sowie das Handeltreiben mit diesen Arzneimitteln sei verboten und könne strafrechtlich verfolgt werden. Ein knappes Jahr später wurden Anfang 2024 auch in Baden-Württemberg Ermittlungen aufgenommen, da einzelne Apotheken mit dem Corona-Arzneimittel Paxlovid unzulässigerweise Handel betrieben haben sollten.

BOMBE GEPLATZT: KAHLSCHLAG BEI NOVENTI

In einem Sondernewsletter berichtete die Pharmazeutische Zeitung am 10. Januar als erstes über anstehende Entlassungen und umfassende Umstrukturierungen bei Noventi. Der apothekeneigene Dienstleistungskonzern sei in eine finanzielle Schieflage geraten, hieß es. Ein umfassendes Sanierungskonzept sollte zur Rettung der Noventi aufgelegt werden. Allerdings verloren in diesem Zuge über 450 Angestellte ihre Stelle und der Konzern musste sich von Dienstleistungen und Produkten trennen. Die Führungsstrukturen wurden verschlankt. Verschiedene Verbände, darunter der LAV Baden-Württemberg waren in den Folgemonaten damit beschäftigt, in einem komplexen Prozess ein tragfähiges Unterstützungsmodell – auch finanziell – abzustimmen.

LIEFERENGPÄSSE: AUSSETZUNG VON FESTBETRÄGEN

Am 10. Januar waren die Lieferengpässe so massiv geworden, dass der GKV-Spitzenverband dem Deutschen Apothekerverband (DAV) mitteilte, dass für einen begrenzten Zeitraum die Festbeträge für mehrere Wirkstoffe ausgesetzt wurden. Betroffen waren verschiedene Antibiotika als Suspension, Ibuprofen als Saft und Lösung, Paracetamol als Saft, Lösung und Zäpfchen. Die Aussetzung der Festbeträge galt für den Zeitraum 1. Februar bis zum 30. April 2023. Die Aussetzung musste im Folgenden noch einige Male verlängert werden, da die Engpässe in massiver Form anhielten.

MAßNAHMEN DES BFARM ZU LIEFERENGPÄSSEN

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) informierte am 16. Januar, dass wegen des Engpasses bei Fiebersenkenden Arzneimitteln Ausnahmegenehmigungen erteilt worden seien. Medikamentenpackungen mit entsprechenden Säften und Zäpfchen in ukrainischer beziehungsweise englischer sowie französischer Aufmachung wurden für die Abgabe in Deutschland freigegeben. Mit dieser und weiteren Maßnahmen wurde versucht, adhoc die Versorgungslage etwas zu entspannen.

ANGEBOT DES SOFO-MARKTES ANGEPASST

Um Apotheken noch besser mit passgenauen Produkten versorgen zu können, hatte der LAV-SOFO-Markt sein Angebot an „halbfertigen“ Werbeartikeln ausgebaut. Apotheken erhielten so bei noch mehr Produkten die Möglichkeit, diese mit ihrem eigenen Logo individuell fertigen zu lassen. Außerdem wurde der Webshop verbessert: Kund:innen hatten ab sofort die Möglichkeit, über ein sogenanntes Response-Element direkt beim Artikel, Anfragen zu Eigenschaften, Preisen oder Angeboten zu stellen.

AUSTAUSCH ZU HÖMÖOPATHIKA

Schon Anfang Januar 2023 beschäftigte sich der LAV mit dem Thema künftiger Erstattungsfähigkeit von homoöpathischen Arzneimitteln. LAV-Geschäftsführerin Ina Hofferberth traf sich zum informellen Austausch mit Vertretern der Firma Heel. Das Thema, ob und in welchem Ausmaß Homöopathie als Leistung der gesetzliche Krankenkassen Bestand haben sollte, wurde bis ins Jahr 2024 auch politisch sehr kontrovers diskutiert.

ABDA-BLITZUMFRAGE: LEGALISIERUNG VON CANNABIS

Die Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken wurde zu Jahresbeginn politisch diskutiert. Bereits im Herbst 2022 hatte das Bundesgesundheitsministerium dazu Eckpunkte veröffentlicht. Die Freigabe von Cannabis zu Genusszwecken lehnte die Apothekerschaft aus fachlichen Gründen ab. Sollte der Gesetzgeber jedoch eine Freigabe von Cannabis beschließen und eine Abgabe (auch) durch Apotheken vorsehen, bliebe es einzelnen Apotheker:innen überlassen, sich dazu zu positionieren. In einer Blitzumfrage erhob die ABDA auch in Baden-Württemberg ein Stimmungsbild unter den Mitgliedern.

SINDELFINGER INITIATIVE UND BÖBLINGER UNTERNEHMEN SPENDEN FÜR UKRAINE

Das Hilfswerk der baden-württembergischen Apothekerinnen und Apotheker freute sich Mitte Januar über einen Spendenscheck in Höhe von 5.000 Euro. Die Sindelfinger Initiative helfen statt hamstern hatte erneut an das Hilfswerk gespendet, um die medizinische Versorgung in der Ukraine zu unterstützen. Die Spendensumme kam von dem der Initiative nahestehenden Unternehmen Advantest Europe GmbH. Deren Geschäftsführer Peter Wewerka übergab den Spendenscheck persönlich: „Wenn wir mit unserer Spende dazu beitragen können, das Leid vieler Menschen in der Ukraine etwas zu lindern, dann sehen wir das als unsere Aufgabe.“ Mit dem Spendenbetrag sollten Medikamente und medizinische Hilfsgüter für die Kriegsgebiete organisiert werden.

WAS TUN BEI „STROMAUSFALL“

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine zeigte letztlich auch Auswirkungen bis in den hiesigen Apothekenalltag. In Vorbereitung von möglichen größeren Ausfällen auch hierzulande erhielten alle Apotheken vom DAV eine Handlungsempfehlung. Diese sollte den Apotheken helfen, sich auf die verschiedenen Notfallszenarien im Falle eines Blackouts vorzubereiten.

OHNE APOTHEKE VOR ORT GEHT ES NICHT!

APOTHEKEN LEISTEN BESTMÖGLICHE VERSORGUNG
Schon während der Corona-Pandemie oder bei Lieferengpässen: Inhabergeführte Apotheken sorgten mit hohem Aufwand und großer Fachkompetenz dafür, dass Patient:innen trotz aller Schwierigkeiten mit den nötigen Arzneimitteln versorgt werden können. Darauf wies der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) Ende Januar die Medien im Land hin. Gerade das Anfertigen von individuellen Rezepturen könne die Versorgungsicherheit verbessern. „In den letzten Wochen standen gerade die Fiebersäfte oder Zäpfchen für Säuglinge und Kinder sehr im Blickpunkt, weil es bei den Fertigarzneimitteln erhebliche Lieferschwierigkeiten gab und gibt“, erklärte Friederike Habighorst-Klemm als Vorstandsmitglied und Patientenbeauftragte des LAV in einer Pressemitteilung. Habighorst-Klemm weiter: „Fast bei jedem zweiten Arzneimittel, das verordnet wird, müssen wir heute zeitaufwändig nach Alternativen suchen. Dieser immense Mehraufwand in den Apotheken muss unbedingt zusätzlich und angemessen honoriert werden. Anders ist diese Aufgabe nicht mehr zu bewältigen“ Der Apothekerverband kritisierte in diesem Zusammenhang auch die Planungen des Gesundheitsministerium, für eine notwendige ärztliche Rücksprache bei Lieferengpässen nur 50 Cent extra zu honorieren. Habighorst-Klemm stellte mit aller Deutlichkeit fest: „Das muss man fast als Frechheit bewerten, denn dieser Betrag ist nicht einmal im Ansatz kostendeckend.“

GESCHÄFTSSTELLE NUR EINGESCHRÄNKT ERREICHBAR

Wegen eines technischen Hardwareschadens im Server-System war die Geschäftsstelle des LAV nachmittags ab dem 30. Januar vom E-Mailverkehr abgeschnitten. LAV-Mitglieder konnten den LAV lediglich telefonisch erreichen. Der Verband wies zudem auf die vielfältigen Informationsmöglichkeiten der Homepage hin. In der Folgewoche war der LAV ohne Datenverlust wieder an den Mailverkehr angebunden.

VIDEO HILFT BEI DER DEFEKTUR

Ein anschauliches Video informierte die Apotheker:innen und Apothekenteams im Land über die Grundlagen und die Herstellungsschritte bei der Herstellung oraler Suspensionen im Defekturmaßstab. Das Video wurde von LAV-Beiratsmitglied Dr. Sandra Barisch erarbeitet und sollte insbesondere den Teams bei der Herstellung entsprechender Rezepturen eine Hilfestellung geben.

Februar

SECURPHARM-ALARME SELBER BEARBEITEN

Ab Freitag, den 3. Februar konnten Apotheken über die graphische Benutzeroberfläche des securPharm Apothekenservers (GUI) die neue Funktion der Alarmbearbeitung nutzen. So konnten Apotheken Alarme, die durch einen Handhabungs- oder Scannerfehler ausgelöst wurden, selbst bearbeiten und als Fehlalarm kennzeichnen.

LAV WIRBT FÜR PDL

Auch für baden-württembergische Apotheken waren die honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen wichtig und spannend. Dennoch sahen viele Inhaber:innen auch Hürden: Wie spreche ich meine Kund:innen darauf an – und wie reagieren die Arztpraxen in meiner Nähe darauf? Der LAV zeigte in einem Interview mit Apothekerin Tatjana Buck aus Bad Saulgau auf, wie eine erfolgreiche Einführung aussähe und wie auch umliegende Ärzte mit ins Boot geholt werden könnten.

NEUAUSRICHTUNG DES LAV-QM-ONLINE-MODULS?

Im LAV wurde diskutiert, ob das QM-Online-Modul in seiner aktuellen Form noch zeitgemäß sei. Nachdem der LAV-Vorstand in seiner Klausurtagung das Thema beraten hatte, wurde eine Befragung unter den bisherigen Nutzern durchgeführt. Die neue Struktur des QM-Online-Moduls sollte künftig nur noch die Anforderungen der Apothekenbetriebsordnung umsetzen – und nicht ein komplett zertifizierungsfähiges QMS zur Verfügung stellen. Hintergrund war: Nur die wenigsten Apotheken ließen sich zertifizieren, da dies nirgends gefordert war.

GROßE NOT NACH ERDBEBEN IN DER TÜRKEI UND SYRIEN

Über 40.000 Tote und unzählige Verletzte: So lautete die dramatische Zwischenbilanz des schweren Erdbebens Anfang Februar in der türkisch-syrischen Grenzregion. Das Hilfswerk der Baden-Württembergischen Apothekerinnen und Apotheker leistete mit dem Medikamentenhilfswerk action medeor Nothilfe und spendete adhoc 25.000 Euro: Erdbebenopfer wurden mit Nahrung, Zelten und Decken versorgt. Verbandsmaterialien, Medikamente und medizinisches Gerät wurden in die betroffenen Gebiete gebracht.

SPENDEN FLIEßEN AN DEUTSCHE DEPRESSIONSHILFE UND BURKINA FASO

Im Februar kümmert sich das Hilfswerk noch um weitere Spendenprojekte: Die Deutsche Depressionshilfe konnte mit Spenden in Höhe von 10.000 Euro bedacht werden. Damit konnten die baden-württembergischen Apothekerinnen und Apotheker dazu beitragen, dass Depressionen noch weiter aus der Tabu-Ecke gerückt wurden. In einKrankenhaus in Burkina Faso flossen 5.000 Euro. Mit dieser Spende über den bewährten Partner action medeor konnte ein Krankenhaus in der Hauptstadt Ouagadougou mit wichtigen Medikamenten und medizinischen Verbrauchsmaterialien versorgt werden. Dieses Krankenhaus versorgt Bedürftige für einen symbolischen Betrag von 15 Cents.

IMPF-DIALOG FÜR APOTHEKEN

Ganz neu im Programm hatte die LAV-Akademie im Jahr 2023 eine groß angelegte Impf-Dialog-Reihe. Bei diesen innovativen, kostenfreien Informationsveranstaltungen erhielten die Teilnehmenden in vier Vorträgen, an fünf Terminen in fünf Städten umfassende Informationen rund um das Thema Impfen. Der Impf-Dialog zeigte sowohl impfenden wie lediglich zu Impfungen beratenden Apotheken auf, wo und wie sie sich kompetent einbringen konnten.

APOTHEKEN BEREICHERN GESUNDHEITSPARCOURS IN WINNENDEN

Am 18. Februar war in Winnenden bei einem Gesundheitstag mit Messe-Charakter auch LAV-Beirat Tilman Hecht beteiligt. Bei dem Event wurde die große Bandbreite der Gesundheitsbranche vom orthopädischen Schuh bis zu Hörgeräteakustikern oder auch den Apotheken abgebildet. Tilman Hecht, von der Brunnen-Apotheke war vor Ort. Er teilte sich den Stand mit seiner Schwester Ingrid Hecht-Hatzis, die als Inhaberin der Apotheke am Torturm in Winnenden ebenfalls LAV-Mitglied ist. Sie boten am Stand einen Lungenfunktionstest sowie Venenmessungen an. „Das Angebot wurde von den Besucherinnen und Besucher dankbar angenommen. Den Tag über haben wir bestimmt 100 Lungenfunktionstests und etwa 40 Venenmessungen durchgeführt“, sagte Tilman Hecht.

DIE NEUEN PLÄNE KARL LAUTERBACHS

Am 14. Februar 2023 hatte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den Entwurf eines Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetzes (ALBVVG) veröffentlicht. Dieses Gesetz sah unter anderem vor, nur einen Teil der während der Pandemie gelockerten Abgaberegeln in den Apotheken zu verstetigen. Apotheken sollten zwar Arzneimittel leichter auch ohne Arztrücksprache austauschen dürfen, dies sollte aber nur für Arzneimittel gelten, die auf der Engpass-Liste des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) standen.
Für die Apothekerschaft in Baden-Württemberg ein unhaltbarer Zustand, da die Regelungen, die massiven Lieferengpässe nicht würden erleichtern können. In einem deutlichen und kämpferischen Brief bezeichnete LAV-Präsidentin Tatjana Zambo diese Planungen nach dem erhöhten Appthekenabschlag, der seit Februar 2023 griff als einen weiteren Schlag unter die Gürtellinie für alle Apothekerinnen und Apotheker und ihre engagierten Apothekenteams!
Dringendsten Änderungsbedarf mahnte Tatjana Zambo auch bei der im Gesetzentwurf geplanten Lieferengpass-Pauschale an. Die 50 Cent, die hier zugebilligt werden sollten, stellten eine Missachtung und Herabwürdigung der Leistungen aller Apothekenteams dar! Zambo kündigte an, dass die Apothekerschaft die Pläne des BMG nicht hinnehmen werde und ab sofort auf allen politischen Ebenen unter dem Motto „Wir hängen uns rein – und die Politik lässt uns hängen“ gegen diese Pläne ankämpfen werde.

LAV-BEIRAT DISKUTIERT ÜBER UNTERSTÜTZUNG FÜR NOVENTI

Seit Mitte Januar die nötige Umstrukturierung und finanzielle Sanierung bei der NOVENTI Health SE öffentlich wurden, lotete auch der LAV mit seinen Gremien mögliche Handlungsoptionen aus. Vorstandsmitglieder und Geschäftsführung absolvierten in zahllosen Treffen, Telefonaten und Sitzungen einen fordernden und zehrenden Abstimmungsmarathon.
Unter dem Titel „Fokussierung 2025“ hatte NOVENTI ein straffes Sparprogramm aufgelegt – insbesondere als Reaktion auf eine deutliche finanzielle Schieflage des Unternehmens. Auch der LAV Baden-Württemberg beschäftigte sich zunächst im Vorstand und im Weiteren dann auf einer außerordentlichen Beiratssitzung am 15. Februar 2023 mit der Situation. Beraten wurde insbesondere, welche Möglichkeiten oder Notwendigkeiten sich in dieser Situation für den Verband ergaben, Unterstützungsleistungen für die NOVENTI Health SE zu entwickeln. Beiden Gremien war es dabei ein Hauptanliegen, insbesondere die standeseigene Apothekenabrechnung sicherzustellen, die eine immense wirtschaftliche Bedeutung für die LAV-Mitglieder insgesamt darstellte. Unter diesen Vorzeichen sprach sich der LAV-Beirat in seiner Sitzung Mitte Februar dafür aus, kurzfristig eine außerordentliche Mitgliederversammlung noch im März 2023 einzuberufen, um diesem Gremium einen konkreten Vorschlag zur Beteiligung an der finanziellen Stützung von NOVENTI zur Beschlussfassung vorzulegen.

„EINFACH DA FÜR DICH“: ENGPASSMANAGEMENT – EINE LEISTUNG DER APOTHEKEN

Lieferengpässe sorgten im ersten Halbjahr 2023 unter Patientinnen und Patienten häufig für Verunsicherung – und in den meisten Apotheken für massiven Arbeitsaufwand. Wie der aktuelle Gesetzesentwurf zum Thema zeigte, war die Regierung nicht bereit, diese Arbeit angemessen zu entlohnen. Deshalb erhielten Apotheken im Februar aktuelles Kampagnenmaterial. Handzettel für Patient:innen klärten unter anderem darüber auf, wie die Apotheken trotz aller Herausforderungen und Lieferschwierigkeiten die Arzneimittelversorgung sicherten. Die Materialien machten klar, dass solch eine Leistung, auch angemessen bezahlt werden müsse.

MEDIENANFRAGEN ZU FFP-2-MASKEN: MINDESTHALTBARKEITEN ÜBERPRÜFEN

Sowohl das Land als auch der Bund mussten Mitte Februar zahlreiche eingelagerte FFP-2-Masken vernichten – der Grund: „Haltbarkeiten waren abgelaufen“. Dies beflügelte zu dem Zeitpunkt auch mediale Testkäufe in Apotheken. Der LAV machte seine Mitglieder nach entsprechenden Medienanfragen darauf aufmerksam, die Mindesthaltbarkeitsdaten der in den Apotheken angebotenen FFP-2-Masken regelmäßig zu überprüfen. Ware, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hatte, war nicht mehr verkehrsfähig.

PLAKAT-KAMPAGNE BEGINNT

Weil der aktuelle Gesetzesentwurf des ALBVVG zum Thema Lieferengpässe zeigte, dass die Regierung nicht bereit war, die apothekerliche Arbeit beim Lieferengpassmanagement angemessen zu entlohnen, begann eine Plakat- und Aufklärungskampagne. Ein Plakat mit der Botschaft „Wir hängen uns rein. Die Regierung lässt uns hängen!“ erreichte die Apotheken im Land und zeigte der Öffentlichkeit die aktuelle Problemlage auf.

ZUKUNFTSWEISENDE THEMEN IN DER LAV-AKADEMIE

Das Team der LAV-Akademie hatte im Frühjahr 2023 gleich mehrereneue Themen in der Umsetzung, welche die Apotheken und ihre Teams für Zukunftsaufgaben fit machten. Jeweils als Online-Angebot informierten Referent:innen in webLive-Veranstaltungen zu den Themen: „Pharmazeutische Dienstleistungen“, „E-Rezept in der Apotheke: Prozesse effektiv gestalten und neue Kunden gewinnen“, „Telepharmazie – der richtige Weg für Ihre Apotheke?“ und auch über „Medizinisches Cannabis in der Apotheke“.

GEMEINSAMES PROJEKT BESCHLOSSEN

Zusammen mit der Landesapothekerkammer machte sich der LAV an erste Planungen, ein gemeinsames Projekt von Apotheker:innen, Ärzt:innen und den Krankenkassen auf den Weg zu bringen. Kernstück der Überlegungen war, dass die Arzneimittelkompetenz der Apotheken über Medikationschecks oder Medikationsanalysen in die Hausarztzentrierte Versorgung eingebracht werden solle. Der Verband entwickelte in den folgenden Monaten Konzepte für die Umsetzung und stellte sich den Diskussionen mit Kassen- und Ärztevertetern.

UMZUG INNERHALB DER GESCHÄFTSSTELLE

Ein Abteilungsumzug wurde geplant: Der Bereich Buchhaltung und die Mitgliederverwaltung tauschten mit der LAV-Akademie die Büros innerhalb der Geschäftsstelle. Erste Vorbereitungsarbeiten begannen bereits im Februar. Die räumliche Umstrukturierung innerhalb des LAV sollte in der 1. Aprilwoche vollzogen werden.

LAUTERBACHS GESETZESENTWURF WIRFT SEINE SCHATTEN VORAUS

Das Bundesgesundheitsministerium hatte in der zweiten Februarhälfte seinen Entwurf zum ALBVVG – Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei patentfreien Arzneimitteln und Verbesserung der Versorgung mit Kinderarzneimitteln – vorgelegt. Der LAV und insbesondere seine Rechtsabteilung war umfänglich mit der Prüfung des Entwurfs befasst. Auch das Sozialministerium in Baden-Württemberg erbat vom Verband eine rasche Stellungnahme binnen weniger Tage. Kritisch sah der LAV mit all seinen Mitgliedern, dass nicht die geforderten und benötigten Handlungsspielräume eingeräumt wurden. Außerdem wurde die Honorierung mit 50 Cent für das Lieferengpassmanagement als völlig unzureichend und herabwürdigend eingestuft. Da auch das ärztliche Tun von den Lieferengpässen massiv betroffen war, hatte der LAV Ende Februar auch einen Austausch mit Vertreter:innen der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg durchgeführt.

A### POTHEKERSCHAFT STELLT FORDERUNGSPAPIER AUF
Mit einem Paukenschlag hatte die Standesvertretung der Apothekerschaft Ende Februar ihre berechtigten Forderungen an die Politik veröffentlicht und damit den Kampf für unser aller Apothekenzukunft eröffnet. Der 10-Punkte-Forderungs-Katalog der ABDA hatte in prägnanter Form sehr deutlich gemacht, welche Bedingungen erfüllt sein müssten, damit die Vor-Ort-Versorgung durch Apotheken auf dem benötigten hochwertigen Niveau fortgeführt werden konnte. Der LAV Baden-Württemberg hatte die Forderungen mit erarbeitet und trug jeden einzelnen Punkt und jede finanzielle Forderung in allen Kontakten mit politischen Vertretern aktiv nach vorn. Den Forderungskatalog finden Sie hier zum Nachlesen.

März

AUFHEBUNG DER CORONA-VERORDNUNG IM LAND

Die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg trat zum 1. März 2023 außer Kraft. Hintergrund war die weiterhin stabile Infektionslage. Der Bund hatte außerdem entschieden, die Masken- und Testpflicht für Beschäftigte sowie Bewohnerinnen und Bewohner in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen auslaufen zu lassen. Die Maskenpflicht für Besucherinnen und Besucher von Arztpraxen, Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sollte zum 7. April 2023 abgeschafft werden.

ENDE VON BÜRGERTESTS UND GENESENENZERTIFIKATEN

Ab dem 1. März 2023 wurden auch die Regelungen zur Anspruchsberechtigung und Leistungserbringung in Sachen Corona-Schnelltests aufgehoben. Bürgerinnen und Bürger hatten fortan keine Testansprüche mehr. Testungen waren nur noch auf „Selbstzahler-Basis“ möglich. Lediglich die Abrechnungsregelungen wurden bis zum 31. Dezember 2024 verlängert. Auch die Erstellung von Genesenenzertifikaten war nicht mehr möglich.

SCHWIERIGE VERHANDLUNGEN

Langwierig und sehr kontrovers in den Vorstellungen verliefen Anfang März die Verhandlungen über die Honorierung der Corona-Schutzimpfungen. Sie sollten nach dem 7. April auch in die Regelversorgung übergehen. Bei den Preisvorstelllungen des Honorars lagen die Verhandlungspartner aus GKV-Spitzenverband und der der Apothekerschaft aber meilenweit auseinander. Vom LAV nahm wie bereits seit vielen Jahren Geschäftsführerin Ina Hofferberth als versierte Verhandlerin an den Gesprächen teil. Ein Folgetermin war bereits für Ende März terminiert.

PTA-PATENSCHAFTEN: NEUES PROJEKT WIRD AUS DER TAUFE GEHOBEN

Mit der Gründung der Arbeitsgruppe und einem ersten Arbeitstreffen starteten im März 2023 die ersten Überlegungen rund um das Projekt der „PTA-Patenschaft“. Unter Mitarbeit der LAV-Beirätin Dr. Sandra Barisch, LAV-Vizepräsident Rouven Steeb und auch von LAV-Pressesprecher und stellvertretendem Geschäftsführer Frank Eickmann wurden zunächst die zu leistenden Arbeiten strukturiert und als Kick-off-Termin Mitte Mai für die PTA-Schulen festgelegt. Das Onboarding der Apotheken, die eine Patenschaft übernehmen wollten, war dann für Juli geplant.

AUSWIRKUNGEN VON RETAXATIONEN ABGEFRAGT

Apotheken forderten bereits seit Jahren, dass Retaxationen im allgemeinen und speziell Null-Retaxationen abgeschafft oder auf ein akzeptables Maß zu reduzieren seien. Im März suchte der baden-württembergische FDP-Landtagsabgeordnete Jochen Haußmann den Austausch mit dem Landesapothekerverband. Er brachte beim Landtag mit inhaltlicher Unterstützung des LAV den Antrag ein, zu überprüfen, welche Auswirkung Retaxationen auf die Arzneimittelversorgung der Menschen im Land hatten.

ÄRGERNIS ABRECHNUNG VON TESTLEISTUNGEN

Das ganze erste viertel Jahr 2023 war auch geprägt durch stetige Anfragen der Apotheker:innen wegen Schwierigkeiten bei der Abrechnung von diversen Coronatestungen. Diese mussten über ein Online-Portal der KV Baden-Württemberg abgewickelt werden. Dort kam es jedoch zu langwierigen Rechnungsprüfungen, ausstehende Zahlungen wurden lange nicht angewiesen oder es kam zu nicht nachvollziehbaren Rechnungskürzungen. Die Juristen im LAV führten zahllose Telefonate sowohl mit Apotheken als auch mit den Verantwortlichen bei der Kassenärztlichen Vereinigung im Land, um zu vermitteln und Sachverhalte zu klären.

AUSNAHMEZUSTAND: GEISELNAHME IN APOTHEKE

Ein bewaffneter Geiselnehmer hielt ein Karlsruher Apothekenteam in seiner Gewalt und forderte ein Lösegeld in Millionenhöhe. Mitte März kam es zu diesem Vorfall und der LAV unterstützte die Apotheke vor allem in der Beantwortung oder Bewältigung der unzähligen Presseanfragen. Mit einem immens großen Polizeieinsatz wurde die Geiselnahme über Stunden begleitet – und schließlich konnte der Täter überwältigt werden. Zum Glück gab es bei dem Einsatz keine Verletzten – wenngleich die Tat bei den Betroffenen noch über Monate nachwirkte.

ABSCHIED VON DR. MANFRED TILLWICH

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg trauerte am 14. März um sein ehemaliges Mitglied im Beirat, Dr. Manfred Tillwich, der überraschend im Alter von 72 Jahren verstorben war. Tillwichs doppelter Sachverstand als Apotheker und Arzt hatte seine Arbeit immer ausgezeichnet und war dauerhaft eine große Bereicherung für die Verbandsarbeit. Es war ihm über viele Jahre so gelungen, Brücken zwischen den beiden Professionen zu schlagen und in mancher verbandlichen Diskussion den Blick zu weiten.
Von 1996 bis zur Abgabe seiner am Ende drei Apotheken Ende März 2017 war Dr. Manfred Tillwich Vorsitzender der LAV-Region Schwarzwald-Nord. Er unterstützte die Arbeit im LAV somit über sechs Wahlperioden hinweg aktiv und mit viel Einsatz. Zeitweilig war er Mitglied des verbandseigenen Marketingausschusses. Als kritischer Geist setzte er sich stets konstruktiv mit allen anstehenden apothekerlichen Themen auseinander. Für seine jahrelange, aktive Mitarbeit im Landesapothekerverband war Dr. Manfred Tillwich am 19. Juli 2017 mit der Ehrennadel des Verbandes ausgezeichnet worden.

ABDA WARNT: LIEFERENGPÄSSE WERDEN ÜBER OSTERN ZU CHAOS FÜHREN

Lieferengpässe bei lebenswichtigen Arzneimitteln waren weiterhin ein großes Ärgernis im Alltag der Apotheken bei der Versorgung der Menschen in Deutschland – mit steigender Tendenz. Am 7. April 2023 sollte die sogenannte SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung enden, die es den Apothekerinnen und Apothekern während der Corona-Krise ermöglicht hatte, sämtliche Handlungsspielräume zu nutzen, um die Versorgung trotz Lieferengpässen sicherzustellen. Ab Ostern drohte nun eine Regelungslücke, welche die Arzneimittelversorgung akut gefährdete. Die ABDA hatte deshalb Vorbereitungen für zahlreiche politische Protestaktionen getroffen. Eine Pressekonferenz am 14. März 2023 zeigte die Versorgungsschwierigkeiten auf, die nach Ostern drohen würden. Der Pressetermin wurde von den wichtigen deutschen Leitmedien wahrgenommen und über die Problematik wurde deutschlandweit berichtet.

BUNDESTAG WILL VERSORGUNGSCHAOS AB OSTERN VERHINDERN

Die mediale Aufmerksamkeit zeigte direkt Wirkung: In letzter Sekunde wollten die Ampelfraktionen im Bundestag die Handlungsfreiheit und Flexibilität der Apotheken nun doch erhalten. Durch einen Änderungsantrag sollten die flexiblen Regelungen zur Arzneimittelabgabe, die während Corona eingeführt worden waren, bis zum 31. Juli 2023 verlängert werden. Dies ermöglichte es den Apotheken, beim Einlösen eines Rezeptes ein vorrätiges Ersatzmedikament abzugeben, statt den Patienten oder die Patientin tagelang vertrösten oder für ein neues Rezept zur Arztpraxis zurückschicken zu müssen. Allerdings: Das von der Bundesregierung geplante Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) sah weiterhin keine vergleichbare Problemlösung vor, so dass nun etwas nach hinten verschoben ab dem 1. August 2023 ein bürokratischer und patientenfeindlicher Rückschlag beim Lieferengpassmanagement in den Apotheken drohte. Für das Management von Lieferengpässen waren geschätzt mindestens sechs Stunden pro Woche pro Apotheke nötig. Bundesweit ging die ABDA von etwa 20 Millionen verordneten, aber nicht verfügbaren Arzneimitteln pro Jahr aus.

APOTHEKERIN NUTZT AKTIV DIE CHANCE DER NACHWUCHSGEWINNUNG IN FREIBURG

Am 15. März fand in Freiburg die „Nacht der unbekannten Berufe“ statt. Apothekerin und Inhaberin der Hexental-Apotheke in Merzhausen, Dr. Sybille Koch-Göpfrich, besetzte gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Anita Gangwisch, die eine Ausbildung zur PTA und PKA hat, einen Stand auf der Berufsmesse. Informiert hatten sich dort hauptsächlich die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen 9 und 10. Apothekerin Dr. Koch-Göpfrich stellte die Berufe in Apotheken vor: „Viele kannten den Unterschied von PTA und PKA nicht. Alle kennen die Einzelhandelskaufleute, aber eben nicht den Beruf der PKA. Wir haben sicher 30 bis 40 Gespräche geführt, das Interesse war wirklich groß!“

VERPFLICHTUNG ZUR ARBEITSZEITERFASSUNG

In einer aktuellen Podcast-Ausgabe erläuterte LAV-Juristin Claudia Mettang im März 2023, in welcher Form Apotheken die Arbeitszeiten der Mitarbeitenden verpflichtend dokumentieren mussten. Im Vorfeld hatte eine neue europäische Regelung zur Arbeitszeiterfassung Apotheken etwas verunsichert. Mettang zeigte auf, dass Apotheken nicht zwangsläufig auf eine elektronische Zeiterfassung umstellen mussten. Auch Dienstpläne auf Papier oder als Tabellen genügten, um die Arbeits- und Pausenzeiten der Angestellten festzuhalten.

CORONALEUGNER KLAGT GEGEN APOTHEKER

Kuriose Nachwehen rund um die Kontrolle von Impfnachweisen: Ein Mann, der zur Hochzeit der Corona-Pandemie als Impfpassfälscher in einer Apotheke aufgefallen und angezeigt worden war, hatte nun Anzeige erstattet. Er warf dem Apotheker eine Verletzung seiner heilberuflichen Schweigepflicht vor, weil er die vermeintliche Impfpassfälschung gemeldet hatte. Der LAV beriet den beschuldigten Apotheker.

„EINFACH DA FÜR DICH“: PATIENTENINFORMATION ZUM LIEFERENGPASSMANAGEMENT

Lieferengpässe und kein Ende: Um den Apothekenalltag etwas einfacher zu gestalten, konnten sich Inhaber:innen kostenlose Abrisszettel zur Patienteninformation bestellen. Die Infoblätter im Format DIN A6 erklärten, wie die Apotheken vor Ort die Lieferengpässe managten und allen Widrigkeiten zum Trotz die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sicherstellten.

MODELLPROJEKT GRIPPESCHUTZIMPFUNG IN APOTHEKEN – ABRECHNUNGSMÖGLICHKEIT ENDET

Da Grippeschutzimpfungen in Apotheken zwischenzeitlich in die Regelversorgung überführt worden waren, endete zwangsläufig das Grippeschutzimpfungsprojekt zwischen dem LAV und der AOK im Land. Im Rahmen des Modellprojektes erbrachte Impfleistungen konnten bis längstens 31. März 2023 abgerechnet werden. Seit September 2021 hatten Versicherte der AOK Baden-Württemberg ab 18 Jahren in den LAV-Modellregionen Mannheim, Ostwürttemberg und Plochinger Kranz von entsprechend qualifizierte Apothekerinnen und Apothekern gegen Grippe geimpft werden können.

APOTHEKENBIKE: SONDERKONDITIONEN FÜR E-BIKES

Umweltbewusst unterwegs: Der LAV hatte über den Anbieter BusinessBike Sonderkonditionen ausgehandelt, über die Apothekeninhaber:innen ihren Angestellten durch Leasingfahrrädern einen attraktiven Mehrwert bieten konnten. E-Bikes oder Lastenräder – auch für Botenfahrten - konnten so mit deutlichem Preisvorteil geleast oder als Incentive für Mitarbeitende angeboten werden. Um den Mitgliedern das Angebot besser erklären zu können, wurden im April noch drei kurze Online-Schulungen angeboten, in denen die Vorteile des Dienstradleasings erläutert wurden.

AUßERORDENTLICHE MITGLIEDERVERSAMMLUNG DES LAV HAT ZU NOVENTI ENTSCHIEDEN

Am 22. März 2023 fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg statt. Das Gremium hatte sich ausführlich über die Situation bei der NOVENTI informiert und geplante Unterstützungsmaßnahmen umfassend diskutiert. Neben Vorstand und Beirat des LAV standen unter anderem der NOVENTI-Vorstand sowie Mitglieder des NOVENTI-Aufsichtsrates für Fragen zur Verfügung. Nach Vorstand und Beirat des LAV hatten sich nun auch die Teilnehmer der außerordentlichen Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit für eine Unterstützung ausgesprochen. Im Zuge der Veranstaltung wurde mehrfach deutlich hervorgehoben, dass für das beschlossene Engagement des LAV zur Unterstützung der NOVENTI bei der Restrukturierung keine Mitgliedsbeiträge verwendet würden.

PTA-REFORMGESETZ: SCHULUNG FÜR LAV-MITGLIEDER

Die zum Jahresbeginn in Kraft getretene PTA-Reform galt nicht nur für PTA, die ihre Ausbildung neu begannen, sondern auch für PTA, die sich bereits im Berufsleben befanden. Solche berufserfahrenen PTA konnten fortan von der Pflicht der Beaufsichtigung durch approbiertes Personal befreit werden. Unter welchen Voraussetzungen und wie ausgestaltet solch ein Einsatz in den Apotheken sinnvoll sein könnte, wurde unter anderem in einer Online-Schulung der LAV-Akademie erläutert. Die Veranstaltung stellte Ende März alle Neuerungen kompakt und zielgerichtet vor und vermittelte alles Wissenswerte, was Apothekenleiter:innen rund um die PTA-Reform wissen mussten. Referierende waren Dr. Sandra Barisch, Apothekerin und Lehrerin am PTA-Berufskolleg der Kerschensteinerschule Stuttgart, sowie der LAV-Rechtsanwalt Heiko Caspers.

POLITISCHE FORDERUNGEN PLATZIERT BEIM PARLAMENTARISCHEN ABEND

Volles Haus und volle Aufmerksamkeit: Beim Parlamentarischen Abend am 28. März 2023 fächerte LAV-Präsidentin Tatjana Zambo die ganze Bandbreite apothekerlicher Problemstellungen auf und zeigte die unbedingt nötigen Lösungen auf. Der Einladung von Landesapothekerverband und -kammer waren etliche Bundestagsabgeordnete und Mitarbeiter gefolgt unter ihnen die MdB Marc Biadacz und Michael Donth von der CDU, Heike Baehrens (SPD) und Pascal Kober sowie der parlamentarische Staatssekretär Benjamin Strasser beide von der FDP.
„Es war ganz wichtig, den anwesenden Bundestagsabgeordneten deutlich zu machen, wo Apothekerinnen und Apotheker berechtigte Forderungen stellen. Die Lieferengpässe sind mittlerweile unser drängendstes Problem im Alltag. Hier brauchen wir unbedingt schnelle, sichere und gangbare Regelungen, die unseren Versorgungsalltag am HV-Tisch erst möglich machen“, sagte Zambo. Sie forderte nicht nur eine Verstetigung der Beinfreiheit bei der Abgabe von Arzneimitteln, die von Lieferengpässen betroffenen sind, sondern forderte auch mit Nachdruck eine angemessene Honorierung dieses Mehraufwands ein. Dass hier im Gesetzentwurf nur 50 Cents an Honorar vorgesehen sein sollen, sei fast schon unverschämt, sagte die LAV-Chefin.
Zambo präsentierte zu Beginn ihres Vortrages einen Überblick über die wirtschaftliche Situation der Apotheken auf. Inhaber:innen kämpften mit massiven Kostensteigerungen bei Energie, Personalkosten, Mieten! Die Politik müsse jetzt gegensteuern, nahm Zambo die anwesenden Abgeordneten in die Pflicht: „Alles, was jetzt dringend nötig ist, ist in einem 10-Punkte-Forderungskatalog zusammengefasst. Dazu gehört auch eine Erhöhung des Fixums auf 12 Euro und eine regelmäßige, automatische Überprüfung unseres Honorars. Aber auch Null-Retaxationen und das Inkassorisiko beim Herstellerrabatt müssen anders geregelt werden, dass sie nicht zu unseren Lasten gehen.“ Zambo brachte es pointiert und kämpferisch auf den Punkt „Apotheken kaputtsparen? Mit uns nicht!“

ZÄHE VERHANDLUNGEN ZUM HONORAR FÜR CORONA-IMPFUNGEN

LAV-Geschäftsführerin Ina Hofferberth führte in der Verhandlungskommission des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) in den ersten Monaten 2023 sehr anstrengende Gespräche zur Findung eines angemessenen apothekerlichen Honorars für Corona-Schutzimpfungen im Rahmen der Regelversorgung. Man sei mit einer Summe von 28 EUR – dem bisherigen Honorar aus der Corona-Impfverordnung – in die Verhandlungen gestartet.
Der GKV-Spitzenverband auf der Gegenseite wollte jedoch eine Anpassung des Honorars auf das Niveau wie bei Grippeschutzimpfungen. Hofferberth zeigte auf, dass auch die ärztlichen Verhandlungen mit den gesetzlichen Krankenkassen gescheitert waren – und nun die Schiedsstelle angerufen werden musste. Ähnliches prognostizierte Hofferberth im März auch für die apothekerlichen Verhandlungen.

BRIEF DER LAV-PRÄSIDENTIN: DIE APOTHEKERSCHAFT IST VORBEREITET!

Tatjana Zambo richtete am 31. März klare Worte an alle LAV-Mitglieder. Sie wies auf den deutlichen Forderungskatalog der Apothekerschaft hin, in dem seit Ende Februar alle relevanten Forderungen der Apothekerschaft zusammengefasst worden waren. Sie versicherte, dass der LAV alle zehn Forderungen laut und deutlich sowie strategisch pointiert gegenüber der Politik zu Gehör bringe. Erste Erfolge des Lautwerdens waren bereits erzielt worden: Das erwartete Versorgungs-Chaos rund um Ostern war abgewendet, indem die Corona-Ausnahmeregelungen bei der Abgabe bis Ende Juli verlängert wurden. Die händische Referenzierung auf die BfArM-Liste der Lieferengpässe, war in neuen Entwürfen des ALBVVG nicht mehr enthalten. Die Streichung von Nullretaxationen stand weit vorne auf der politischen Agenda. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte auf die Warnungen der Apothekerschaft reagiert und ein kurzfristiges Gesprächsangebot Mitte April unterbreitet.
Zambo zeigte den Mitgliedern auf, dass der LAV gemeinsam mit der ABDA, den Apothekerverbänden und -kammern Deutschlands eine abgestimmte, strukturierte und eskalierende Kampagne für die aktuellen Forderungen der Apothekerschaft umsetzen werde. Den Slogan „Apotheken kaputtsparen? Mit uns nicht!“ nehme der LAV wörtlich und werde ihn den gesamten Gesetzgebungsprozess über kämpferisch wiederholen.

IMPF-DIALOG FÜR APOTHEKEN – UPDATE 2023

**INNOVATIVE VERANSTALTUNGSREIHE FÜR APOTHEKEN **
Ganz neu im Programm hatte die LAV-Akademie ab Ende März bis in den Juli hinein eine groß angelegte Impf-Dialog-Reihe. Bei diesen innovativen, kostenfreien Informationsveranstaltungen erhielten Apotheken und ihre Teams in vier Vorträgen, an fünf Terminen, in fünf Städten eine Vielzahl an Informationen rund um das Thema Impfen. Ausgewiesene Expert:innen standen für die Vorträge zur Verfügung. Außerdem berichteten Apotheker:innen persönlich von ihren Erfahrungen aus der Praxis rund um das Impfen.

April

TREFFEN DER SELBSTHILFEGRUPPEN

Bereits zum 18. Mal fand das traditionelle Treffen der Selbsthilfegruppen im LAV statt. Erstmals nach der Corona-Pandemie konnte das Treffen am 5. April 2023 wieder als Präsenzveranstaltung geplant werden. Auf der Agenda des gut zweistündigen Treffens standen neben dem Blick auf die wirtschaftliche Situation der Apotheken Lieferengpässe, die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen, Impfungen in Apotheken, Fragen rund um Digitalisierung im Gesundheitswesen und speziell der Blick auf das E-Rezept.

DAV-VORSITZENDER DITTRICH LEGT AMT NIEDER

Thomas Dittrich, der im Dezember 2021 zum Vorsitzenden des Deutschen Apothekerverbandes e.V. (DAV) gewählt wurde, trat Anfang April aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück. Satzungsgemäß nahm der stellvertretende Vorsitzende, Dr. Hans-Peter Hubmann (59), bis zu einer Neuwahl die Aufgaben wahr. Sein Amt als Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbandes behielt Dittrich bei.

WAHLKREISBOTSCHAFTER:INNEN WERDEN AKTIV

Am 17. April wurden die Wahlkreisbotschafterinnen und Wahlkreisbotschafter (WKB) des LAV und der LAK darum gebeten, ihre politische Arbeit verstärkt aufzunehmen. Die WKBs sollten auf ihre zuständigen Bundestagsabgeordneten zugehen und auf die unzureichende Honorierung des Engpassmanagements im Kabinettsentwurf des sogenannten ALBVVG aufmerksam machen. Eine Argumentationshilfe und ein Musteranschreiben wurden zur Verfügung gestellt.

AUCH DER PFLEGEBEREICH MUSS DIGITAL WERDEN

Das Sozialministerium in Baden-Württemberg hat 2023 das Landeskompetenzzentrum Pflege und Digitalisierung als landesweite Anlauf- und Beratungsstelle rund um das Thema Pflege und Digitalisierung gegründet. Pflegeeinrichtungen waren aufgerufen, sich bis zum 1. Januar 2024 an die Telematik-Infrastruktur (TI) anzubinden. Der LAV Baden-Württemberg war zu einer Teilnahme an diesem Gremium angefragt worden. Weitere Mitglieder waren unter anderem die Landes- und Kommunalverwaltungen, Pflegeverbände, Kostenträger und auch Ärzteorganisationen. Am 19. April hatte die Pilot-Regionalkonferenz in Ludwigsburg stattgefunden. Für den LAV begleitete Heiko Caspers als Jurist fortan die weitere Entwicklung.

HELFEN STATT HAMSTERN FINANZIERT MEDIKAMENTE FÜR 5.000 EURO

Die Sindelfinger Initiative Helfen statt Hamstern unterstützte das Hilfswerk der Baden-Württembergischen Apothekerinnen und Apotheker mit der großzügigen Spendensumme von 5.000 Euro zugunsten der Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien. Die neuerliche Spende wurde für lebensnotwendige Medikamente und medizinische Hilfsgüter eingesetzt, die mit dem Hilfswerk-Projektpartner action medeor direkt und schnell ins Krisengebiet gelangten. Maximilian Reinhardt, Vorsitzender von Helfen statt Hamstern berichtete: „Uns ist es sehr wichtig, dass die Menschen im Erdbebengebiet medizinisch versorgt werden und wir sind froh, dass wir dabei einen verlässlichen Partner im Hilfswerk der baden-württembergischen Apothekerschaft gefunden haben.“

PRÄQUALIFIZIERUNG – ALLES WISSENSWERTE RUND UM DIE PQ IM LAV-PODCAST

Kathrin Keller und Anna Wisotzki aus der Abteilung Taxation erläuterten im Podcast „LAV-Studio“, worauf Apotheken bei der Präqualifikation achten müssen. Die Apothekerschaft setzte sich bereits politisch dafür ein, die Anforderungen der Präqualifizierung deutlich einzudämmen. Dieser Prozess war aber noch nicht abgeschlossen, weswegen es für Apotheken wichtig war, den erforderlichen PQ-Prozess erfolgreich und möglichst einfach zu durchlaufen.

ONLINE-VERTRAGS-PORTAL (OVP) WIRD UMGESTELLT

Apothekerinnen und Apotheker in Baden-Württemberg wurden im April über eine Neuerung informiert: Künftige Vertragsbeitritte und auch -austritte sollten über das OVP elektronisch durchgeführt werden. Dadurch wurde das Handling der Verträge für Apotheken deutlich vereinfacht. Apotheken, die das OVP bereits nutzten, sollten das bestehende OVP-Konto mit ihrer N-ID verknüpfen. Eine genaue Anleitung wurde bereitgestellt. Apotheken, die das OVP noch nicht nutzten wurden gebeten, sich über ein Formular bis spätestens Ende April anzumelden.

AUFRUF: NUTZEN SIE IHRE STIMME BEI DER FSA-WAHL

Vom 19. April bis zum 1. Mai sollten sich Apothekerinnen und Apotheker als Mitglieder des FSA e. V. an der Wahl einer neuen Vertreterversammlung beteiligen. Als wahlberechtigtes FSA-Mitglied konnten Inhaber:innen so mit entscheiden, wer ihre Region in den nächsten fünf Jahren in diesem wichtigen Gremium vertrat. Der FSA e. V. ist mit gut 3.400 Apothekerinnen und Apothekern in ganz Deutschland als Mitglieder Alleinaktionär der NOVENTI. Ein knappes Drittel dieser Mitglieder kommt dabei aus Baden-Württemberg. Insgesamt 21 Kolleginnen und Kollegen aus Baden-Württemberg kandidierten in den Wahlbezirken 4 (Regionen Tübingen und Stuttgart) und 5 (Regionen Freiburg und Karlsruhe) für einen Sitz in der Vertreterversammlung des FSA.

PHARMAZEUTISCHE DIENSTLEISTUNGEN BEWERBEN

Damit Apotheken die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL)auch gegenüber ihrer Kundschaft gut kommunizieren können, stand LAV-Mitgliedern eine Vielzahl an pDL-Materialien kostenlos zur Verfügung. Auf der Plattform www.apothekenkampagne.de fanden Apotheken Plakate, Hinweisschilder oder Handzettel. So konnten sie Kund:innen über die fünf pDL zu den Themen „Inhalation“, „Polymedikation“, „Bluthochdruck“, „Organtransplantation“ und „Orale Krebstherapie“ informieren.

LAV-PRÄSIDENTIN TATJANA ZAMBO IN DEN DAV-VORSTAND GEWÄHLT

Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Deutschen Apothekerverbands (DAV) am 27. April 2023 wurde LAV-Präsidentin Tatjana Zambo in den geschäftsführenden DAV-Vorstand berufen. Mit ihrer Wahl war das fünfköpfige Gremium wieder komplettiert, nachdem Anfang April Thomas Dittrich aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als DAV-Vorsitzender niedergelegt hatte. Zum neuen Vorsitzenden wählten die 17 im DAV zusammengeschlossenen Landesverbände den Vorsitzenden des Bayerischen Apothekerverbands Hans-Peter Hubmann, der dem DAV-Vorstand bislang als stellvertretender Vorsitzender angehört hatte. Das Amt als Stellvertreterin übernahm die Vorsitzende des Berliner Apothekerverbands Anke Rüdinger.

Mai

POLITISCHE ESKALATION: PLAKATMOTIV UND ARGUMENTATIONSHILFEN

Die Sparpolitik der Bundesregierung gefährdete die Vor-Ort-Apotheken und damit die wohnortnahe Arzneimittelversorgung im ganzen Land. Die Apothekerschaft stellte sich diesem Kurs erbittert entgegen und wollte auch die Öffentlichkeit sensibilisieren. Der Ausgabe der Pharmazeutischen Zeitung Anfang Mai lag ein Plakatmotiv bei, das die politische Verantwortung der Regierung benannte und sinnbildlich zeigte, wie die Ampelkoalition die Apotheken kaputtspart und gegen die Wand fährt. Apotheken waren aufgefordert, das Plakat in der Offizin aufzuhängen und die Patientinnen und Patienten über die untragbaren Zustände aufzuklären. Für die Gespräche mit der Kundschaft und auch mit Politikern wurden drei Argumentationshilfen erarbeitet.

SCHNELL ALLE INFOS AUF DER LAV-HOMEPAGE FINDEN

Warum gibt es einen getrennten Chef- und Team-Account, wie suche ich zielgerichtet nach Infos auf der LAV-Homepage WWW.APOTHEKER.DE und wo finde ich meine wichtigen Daten als Inhaber:in? In einem Podcast wurden all diese Fragen aufgearbeitet und einfach verständlich für baden-württembergische Apothekenleiter:innen und ihre Teams zusammengefasst.

VERSORGUNGSMANGEL MIT ANTIBIOTIKAHALTIGEN KINDERSÄFTEN FESTGESTELLT

Am 9. Mai 2023 gestatteten die Regierungspräsidien in Baden-Württemberg wegen des Mangels der Versorgung der Bevölkerung mit antibiotikahaltigen Säften für Kinder per Allgemeinverfügung die Einfuhr von Präparaten, die in Deutschland nicht zugelassenen waren. Damit sollten die Pharmagroßhandlungen in die Lage versetzt werden, kurzfristig entsprechende ausländische Ware aufzukaufen und in die Vertriebskette zu geben, sodass sich die Versorgungssituation etwas entspannen konnte.

ABGABEERLEICHTERUNGEN WEGEN VERSORGUNGSENGPASS BEI ANTIBIOTIKASÄFTEN FÜR KINDER

Die AOK Baden-Württemberg und die SVLFG als landwirtschaftliche Krankenkasse bestätigten am 9. Mai dem LAV Baden-Württemberg gegenüber deutliche Abgabe-Erleichterungen bei Nichtverfügbarkeit verordneter Antibiotikasäfte für Kinder. Apotheken durften unter anderem nach Arztrücksprache, einen Import abgeben, eine in der Apotheke hergestellte Rezeptur abgeben oder eine andere Wirkstärke, Darreichungsform oder auch Menge abgeben. Es war dafür ausreichend, wenn die Apotheke die Rücksprache mit dem Arzt auf der Verordnung vermerkte und abzeichnete. Ein neues Rezept war nicht notwendig.

BUNDESWEITER PROTESTTAGS AM 14. JUNI 2023

In den vergangenen Wochen hatte die ABDA in zahlreichen Einzelgesprächen mit Gesundheitspolitikerinnen und -politikern und mit vielen PR-Maßnahmen auf die politischen Forderungen der Apothekerschaft hingewiesen. Dennoch zeigte sich die Bundespolitik bislang nicht bereit, auf die Forderungen einzugehen. Darum hatte der Geschäftsführende ABDA-Vorstand Mitte Mai beschlossen, den 14. Juni 2023 als bundesweiten Apotheken-Protesttag zu deklarieren und bundesweite Apotheken-Schließungen zu unterstützen. Zudem wurde der Tag der Apotheke am 7. Juni 2023 unter ein politisches Leitmotiv zur Sicherung des pharmazeutischen Nachwuchses gestellt. Beides zeigte die unbedingte Entschlossenheit der Apothekerschaft.
Auch der LAV-SOFO-MARKT unterstützte den angekündigten apothekerlichen Protesttag mit Sonderangeboten mit Bannern, Kundenstoppern und anderen aufmerksamkeitsstarken Materialien zum Bestellen.

LAV INFORMIERT ÖFFENTLICHKEIT: APOTHEKEN PROTESTIEREN AM 14. JUNI 2023 – NUR NOTVERSORGUNG

In einer Pressemitteilung verkündete der LAV auch in Baden-Württemberg den anstehenden Protesttag: „Unter dem Motto „Apotheken kaputtsparen? Mit uns nicht!“ werden die deutschen Apotheken am 14. Juni einen bundesweiten Protesttag durchführen. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) hat dazu seine knapp 2.200 Mitgliedapotheken aufgefordert, an diesem Tag die Apotheken geschlossen zu halten. Die Notdienstapotheken werden geöffnet sein und die (Not-) Versorgung sicherstellen.“
Weiter hieß es: „Die Apotheken wollen mit ihrem Protest auf ihre desolate Situation und die Dringlichkeit politischen Handels aufmerksam machen. Immer weniger Apotheken, eine von fortschreitenden Liefer- und Versorgungsengpässen geprägte Patientenversorgung und zehn Jahre Stillstand bei Honoraranpassungen der Apotheken sind dabei die wesentlichen Punkte.“ Der LAV rechnete mit einer sehr großen Beteiligung an den Protestmaßnahmen, denn der Frust und Ärger in den Apotheken sei enorm, erklärte die LAV-Präsidentin. „In jeder Apotheke laufen seit 10 Jahren und länger die Kosten aus dem Ruder. 10 Jahre, in denen auch bei uns die Betriebs- und Personalkosten gestiegen sind. Die uns zugestandene und staatlich geregelte Vergütung wurde indes nicht angepasst. Nicht einmal auf der Höhe der Inflation. Im Gegenteil: Durch eine Erhöhung des sogenannten Kassenabschlags werden wir vom Gesetzgeber seit Jahresbeginn zusätzlich finanziell belastet.“

UPD-GESETZ IN KRAFT

Was lange währt, wurde endlich gut! Das sogenannte UPD-Gesetz trat Mitte Mai in Kraft und mit ihm auch die Übergangsregelung zur Verlängerung der flexiblen erweiterten Austauschregelungen nach der bereits außer Kraft getretenen SARS-COV-2 Arzneimittelversorgungsverordnung. Das Gesetz war sehnlichst erwartet worden, denn es hatte bereits Anfang April in Kraft treten sollen. Für den Zeitraum bis zur Veröffentlichung forderte das Bundesgesundheitsministerium die Krankenkassen auf, die lückenlose Anwendung der Übergangsregelungen im SGB V trotz des verspäteten Inkrafttretens des UPD-Gesetzes zu akzeptieren und von Retaxationen abzusehen. Dieser ministeriellen Bitte wollten die Krankenkassen nachkommen.

SCHIEDSSPRUCH LEGT HONORAR FÜR COVID-19-SCHUTZIMPFUNG FEST

Nur über einen Schiedsspruch war es gelungen, die Honorierung für Conrona-Schutzimpfungen in Apotheken zu vereinbaren. DAV und der GKV-Spitzenverband gaben am 12. Mai 2023 die Entscheidung bekannt. Apotheken sollten 15 Euro für die Corona-Schutzimpfung erhalten. Diese Summe setzte sich aus 10 Euro Impfhonorar für Durchführung und Dokumentation und jeweils 2,50 Euro für das Handling des Impfstoffs in Mehrdosisbehältnissen und weiterer Aufwände zusammen.

AKTIONSMATERIAL FÜR BUNDESWEITEN PROTESTTAG

Für den bundesweiten Protesttag am 14. Juni 2023 standen ab Ende Mai auf der Plattform www.apothekenkampagne.de umfangreiche Materialien zum Download zur Verfügung. Vom LAV erhielten Apotheken fertig gedrucktes Material zugesandt. Der Verband stellte je zwei Exemplare des Ankündigungs- und des Hinweis-Plakats sowie 200 Handzettel in einem Aktionspaket in die Apotheke zur Verfügung. Die Materialien wurden in Windeseile gedruckt und sollten um den 7. Juni in den Apotheken eintreffen.
Der Protesttag wurde durch umfangreiche Medienarbeit flankiert: Seit Bekanntwerden des Protesttagtermins versorgte die Pressestelle die Redaktionen mit Hintergrundinformationen und Interviewpartner:innen. Am 13. und 14. Juni veröffentlichte der Verband Anzeigen in der baden-württembergischen Ausgabe der BILD-Zeitung. Rund um den Protesttag wurden landesweit Radiospots auf SWR 1, SWR 3 und SWR 4 ausgestrahlt.

LAV-TREFF EXTRA – MITGLIEDER PROTESTFÄHIG MACHEN

In einem LAV-Treff EXTRA am 31. Mai 2023 ab 19:30 Uhr informierte LAV-Präsidentin Tatjana Zambo zig hunderte von LAV-Mitgliedern über den anstehenden Protesttag und Frank Eickmann als Pressesprecher und stellvertretender Geschäftsführer erläuterte praxisnah und engagiert, wie Apotheken den Protesttag gestalten sollten. Der Online-LAV-Treff wurde zusätzlich mitgeschnitten und zum „Nachsehen“ zu Verfügung gestellt. In einem zusätzlichen Podcast zum Apothekenprotest wurden die Informationen ebenfalls verbreitet. Ein umfangreiches Themenspecial auf der Verbandshomepage wurde rund um den Protesttag angelegt und kontinuierlich erweitert. Dort fanden Mitglieder auch Musteranschreiben um Bürgermeister:innen als auch Landtagsabgeordnete zum Protesttag einzuladen. Auch ein Musteranschreiben für die Lokalredaktionen hatte der LAV im Themenspecial bereitgestellt.
Der Verband bat alle Mitglieder nachdrücklich dazu auf, sich an dem bundesweiten Protesttag zu beteiligen. Denn die Apothekerschaft müsse durch Geschlossenheit und kollektiven Protest den Unmut und die berechtigten Forderungen nach außen tragen.

GKV-SPITZENVERBAND SETZT FESTBETRÄGE FÜR WIRKSTOFFE AUS

Der GKV-Spitzenverband musste Festbeträge für weitere Wirkstoffe aussetzen. Damit sollte verhindert werden, dass aufgrund der bestehenden Lieferprobleme, insbesondere für verschiedene Antibiotika sowie Ibuprofen oder Paracetamol, Mehrkosten für die Versicherten anfielen. Die Aussetzung der Festbeträge galt nun verlängert für den Zeitraum 15. Juni 2023 bis zum 31.Dezember 2023.

WELT-MS-TAG: AUCH APOTHEKEN KLÄREN AUF

Ende Mai 2023 rückte der Welt-MS-Tag die Krankheit Multiple Sklerose (MS) und die Menschen, die mit der Krankheit leben müssen, zum 15. Mal in das öffentliche Bewusstsein. 2023 stand der Tag unter dem Motto „geMeinSam“. Plakate, Flyer und Postkarten transportierten die Botschaft des Welt-MS-Tages und sollten auch in baden-württembergische Apotheken zum Einsatz kommen, um Menschen für das Krankheitsbild und die Situation Betroffener zu sensibilisieren. Der LAV und AMSEL, der Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V. kooperierten auch 2023 bei der Umsetzung des Welt-MS-Tages.

NEUER KOMMUNIKATIONS- UND CHAT-DIENST

Das Apothekenportal der GEDISA hatte mit Blick auf das E-Rezept einen neuen Kommunikationsdienst unter www.mein-apothekenportal.de integriert. In der aktuellen Ausbaustufe war nun eine sichere und transportverschlüsselte Kommunikation innerhalb der Apotheke, des Filialverbundes, zwischen den Apothekenleiter:innen sowie deren Mitarbeiter:innen möglich. Der Chat-Dienst bot viele Formen der Kommunikation an. Der Dienst konnte im Apothekenalltag eingesetzt werden, um beispielsweise Dienstpläne bereitzustellen oder einfache und einheitliche Meldewege bei Krankheit oder für die An- bzw. Abmeldung bei Schichtwechsel zu etablieren. In einer weiteren Ausbaustufe sollte dieser Dienst auch den Kundinnen und Kunden über eine App angeboten werden, um die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation zwischen Apotheken und Kunden beispielsweise für Vorbestellungen abbilden.

Juni

TAG DER APOTHEKE AM 7. JUNI: AUCH BERUFSNACHWUCHS WEHRT SICH GEGEN ZUKUNFTSKLAU

Gemeinsam mit jungen Apothekerinnen und Apothekern initiiert die ABDA die Aktion „Gegen Zukunftsklau“. Die junge Initiative stand auch im Mittelpunkt des Tages der Apotheke 2023. Im Rahmen einer gemeinsamen Schulterschluss-Pressekonferenz der Standesvertretung und von Studierendenorganisationen am 6. Juni in Berlin wurde die klare Botschaft verkündet: „Immer weniger Apotheken, eine von Engpässen geprägte Patientenversorgung, zehn Jahre Honorar-Stillstand bei den Apotheken und bisher keine Einsicht der Bundesregierung – so kann und darf es nicht weitergehen!“

Auch in Baden-Württemberg unterstützten Landesapothekerverband und Landesapothekerkammer die Aktion. Tatjana Zambo, LAV Präsidentin, stellte in einer Presseerklärung fest: „Bei anhaltenden Lieferengpässen, zunehmender Bürokratie, Honorar-Streichungen durch die Krankenkassen, steigenden Kosten und einem stagnierenden Honorar wird es für junge Menschen leider immer unattraktiver, in der Apotheke zu arbeiten – oder gar selbst eine eigene Apotheke betreiben. Unsere jungen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten stecken jedoch nicht den Kopf in den Sand, sondern machen Lärm und suchen das Gespräch – ob auf der Straße, in den Sozialen Medien oder in der Apotheke.“ In Baden-Württemberg gab es Angang Juni 2.265 öffentliche Apotheken – das waren fast 900 Betriebsstätten weniger als noch vor 30 Jahren.

GESUNDHEITSPODCAST FÜR SELBSTHILFEGRUPPEN GEHT AN DEN START

Ab Juni 2023 bot der LAV in einem extra „Kanal“ auch einen speziellen Gesundheitspodcast für Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen an. „Podcasts sind weit verbreitet und ein beliebtes Medium, um unterwegs Neuigkeiten oder Wissenswertes zu erfahren. „Wir nutzen das direkte Hörerlebnis, um auch Angehörige von Selbsthilfegruppen direkt anzusprechen“, so die Patientenbeauftragte des LAV. Friederike Habighorst-Klemm erklärte weiter: „Im Podcast kann ich beispielsweise detailliert erklären, wie aufwändig wir wegen der Lieferengpässe derzeit nach Medikamenten suchen müssen. Und ich kann auch erklären, dass ältere Menschen keine Angst haben müssen vor digitalen Änderungen, wie sie das E-Rezept mit sich bringen wird.“

AVP-INSOLVENZ: EINIGUNG AUF VERGLEICH

Im AVP Insolvenzverfahren ging es einen wichtigen Schritt nach vorn. Man habe sich mit dem Insolvenzverwalter auf einen Vergleich geeinigt, hieß es Anfang Juni. Hierbei handelte es sich zunächst um eine Rahmenvereinbarung, der betroffene Apotheken, von denen es auch in Baden-Württemberg etliche gab, im Folgenden beitreten konnten. Im Rahmen des Vergleichs verzichteten betroffene Apotheken gegen Zahlung des Vergleichsbetrags auf bestimmte Forderungen. Insgesamt wurde die Befriedigung der Forderungen auf 40 bis 50 Prozent geschätzt.

ARGUMENTATIONSPAPIER ZUM „FAKTENBLATT“ DES BMG

Am 5. Juni 2023 stellte das BMG den Medien ein „Factsheet" mit dem Namen „Situation der Apotheken 2023 – Auf einen Blick" zur Verfügung und reagierte damit zum ersten Mal auf die angekündigten Proteste der Apothekerschaft und deren Argumentation. Der LAV nahm dies zum Anlass, die Formulierungen und Erläuterungen des BMG zu überprüfen und einzuordnen. Das Dokument wurde den Mitgliedern in Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt und sollte helfen, Gespräche mit Kund:innen und der lokalen Presse mit Argumenten gestützt führen zu können.

Auch die ABDA-Präsidentin antwortete umgehend in einem Videostatement auf das BMG-Papier. Sie sagte unter anderem: „In den Argumenten des BMG wird wieder sehr gut deutlich, dass die Bundesregierung Umsatz mit Erträgen verwechselt. Im Ministerium weiß anscheinend niemand, was es bedeutet, selbständig zu sein, Unternehmerin bzw. Unternehmer zu sein, Kredite aufnehmen zu müssen, um berufstätig werden zu können. Der Weg vom Umsatz zum Ertrag ist lang und gerade in Zeiten einer explodierenden Inflation, steigenden Energiekosten und kletternden Tariflöhnen sehr steinig.“

NEUER GESUNDHEITSPODCAST FÜR PATIENT:INNEN: ERSTE AUSGABE ERLÄUTERT GRÜNDE FÜR APOTHEKEN-PROTEST AM 14. JUNI 2023

Im neuen Gesundheitspodcast des LAV, der sich vor allem an Selbsthilfe und Patientenorganisationen richtete, gab Friederike Habighorst-Klemm als Patientenbeauftragte des Verbands aus aktuellem Anlass Antworten auf Fragen rund um den 14. Juni 2023 – den Protesttag der Apotheken in ganz Deutschland: Warum bleiben am 14. Juni die Apotheken geschlossen? Wie werden Patientinnen und Patienten an diesem Tag mit Arzneimitteln versorgt? Was muss sich für Apotheken ändern, damit die Arzneimittelversorgung auch in Zukunft nah und zuverlässig vor Ort erfolgen kann? Friederike Habighorst-Klemm erklärte außerdem, warum die aktuelle Situation für die Apothekerschaft nicht mehr hinnehmbar war und zeigte konkrete Forderungen an die Politik auf. Der Gesundheitspodcast wurde an über 60 Patienten- und Selbsthilfeorganisationen im Land verteilt.

PROTESTTAG: SOLIDARITÄT MIT NOTDIENST-APOTHEKEN

Damit der Protesttag in bunter Vielfalt dokumentiert werden konnte, wurden Apotheken aufgerufen, Bilder und Videos von ihren Aktionen am 14. Juni an die ABDA und den LAV schicken. Der Landesapothekerverband rief zur Solidarität mit den Notdienst-Apotheken im Umkreis auf. Protestierende Apotheken konnten beispielsweise einen Infostand vor der nächstgelegenen Notdienst-Apotheke aufbauen, um die wartenden Patientinnen und Patienten über den Protesttag sowie die Forderungen der Apothekerschaft zu informieren. Patienten-Handzettel zum Protesttag standen hierfür auch in den Sprachen Türkisch, Russisch und Englisch zur Verfügung.

LAV-PRÄSIDENTIN: MITGLIEDER UND IHRE TEAMS PROTESTIEREN SOLIDARISCH

Am 12. Juni wandte sich Tatjana Zambo als LAV-Präsidentin nochmals an alle Mitglieder und schilderte: „Wie Sie habe auch ich in den vergangenen Tagen bereits viele Gespräche mit meinen Kundinnen und Kunden geführt. Ich hoffe sehr, dass Sie die gleichen Erfahrungen wie ich machen konnten: Unsere Patientinnen und Patienten verstehen unser Anliegen. Für sie sind unsere Apotheken und die Menschen, die dort arbeiten, wichtig. Sie wollen keinesfalls auf ihre Apotheke verzichten.“ Auch die Medien seien informiert und berichteten weitestgehend positiv über den anstehenden Protest. Zambo: „Viele Kolleginnen und Kollegen sind in Berichten zu Wort gekommen und haben unsere berechtigten Anliegen erklärt.“ Sie dankte der Apothekerschaft für ihren Einsatz, der Dank schloss ausdrücklich auch die Apothekenteams ein, auf die die Inhaberinnen und Inhaber sich an jedem Tag verlassen könnten und welche geschlossen hinter den Forderungen stünden.

@LAV_BAWUE – DER LAV JETZT AUCH BEI INSTAGRAM!

Der LAV eröffnete kurz vor dem Apothekenprotest unter @lav_bawue seinen eigenen Instagram-Kanal. Dort konnten ab sofort Mitglieder Postings zum Protesttag verlinken. So konnten dort auch zugesandte Bilder und Videos vom Protesttag rasch breitenwirksam veröffentlicht werden. Der Verband konnte ab Mitte Juni auch in den sozialen Medien auf Facebook und Instagram zeigen, wie die Apotheken im Land den Protesttag gestalteten.

KASSENÄRZTE IM LAND INFORMIEREN SICH ZUM E-REZEPT

Im Rahmen der Reihe „Vorstand on Tour“ der Kassenärztlichen Vereinigung gab es am 12. Juni in Tauberbischofsheim eine Informationsveranstaltung für die niedergelassenen Ärzt:innen der Region zum E-Rezept und dem Übermittlungsweg per elektronischer Versichertenkarte (eGK), welcher im Laufe des Sommers starten sollte. In Tauberbischofsheim sollte in der zweiten Jahreshälfte auch ein Modellprojekt zwischen den etwa 150 ansässigen Ärzten und Apotheken starten, bei dem das E-Rezept vor der Ausstellung bis hin zur Belieferung „geübt“ werden konnte. Vertreter des LAV waren bei der Veranstaltung als Gäste anwesend.
Bei der Veranstaltung erfuhren Ärztinnen und Ärzte, wie der Verschreibungsweg künftig laufen solle: Die Versichertenkarte (eGK) des Patienten müsse nur noch einmal pro Quartal eingelesen werden. Damit könnten das ganze Quartal über Rezepte für den Patienten erstellt und in der TI abgelegt werden. Ausdrücklich erklärt wurde auch, dass der E-Rezept-Token nicht auf der eGK transportiert werde, sondern die eGK diene nur der Identifizierung des Berechtigten. In der Apotheke erteile der Patient per eGK die Freigabe wie mit einem Schlüssel, dass die Apotheke seiner Wahl das E-Rezept aus dem Fachdienst auslesen, verarbeiten und beliefern könne.

MARTIN BUCK AUS BAD SAULGAU ZIEHT BEI NACHWAHL IN VORSTAND EIN

Der Beirat des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg besetzte den freigewordenen Sitz im Verbandsvorstand nach dem Ausscheiden von Robert Schieber nach. Martin Buck aus Bad Saulgau wurde am 15. Juni 2023 im Rahmen der Beiratssitzung als achtes Mitglied in den Vorstand gewählt. Der 41-jährige war bereits seit 2008 als Beirat ehrenamtlich im Landesapothekerverband aktiv. Martin Buck sollte den LAV-Vorstand unter anderem bei den wichtigen Zukunftsthemen Digitalisierung und insbesondere bei der Einführung des E-Rezeptes unterstützen.

Der Vorstand des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg setzte sich nun folgendermaßen zusammen: Tatjana Zambo (Gaggenau) als LAV-Präsidentin mit den Vizepräsidenten Dr. Thomas Fein (Calw) und Rouven Steeb (Bad Rappenau), dem LAV-Schatzmeister Patrick Kwik (Karlsruhe) und den weiteren Vorstandmitgliedern Florian Becker, (Bad Waldsee), Friederike Habighorst-Klemm (Emmendingen), Simon-Peter Skopek (Königsfeld) und dem neu gewählten Martin Buck (Bad Saulgau).

RETAXATIONEN FÜR FIEBERSATF-REZEPTUREN

Aufregung und Empörung Ende Juni: Damals retaxierte die IKKclassic Fiebersaft-Rezepturen, die als Folge des eklatanten Fiebersaftmangels hergestellt worden waren. Die Nullretaxationen wurden damit begründet, dass die Dosierungsangabe auf der Verordnung fehle. Dieses Vorgehen direkt im Anschluss an den apothekerlichen Protesttag wertete der LAV als besonders entlarvend: In der Hochphase der letztjährigen Erkältungswelle und der bekannten massiven Lieferengpässe gerade bei Fiebersäften hatten Apotheken unter hohem Aufwand Fiebersäfte in Rezeptur hergestellt, um Eltern mit fiebernden Kindern versorgen zu können. Denn entsprechend verordnete Fertigarzneimittel waren lange nicht verfügbar. Dass Apotheken nun sechs Monate nach der erfolgten (nötigen!) Versorgung wegen kleiner Formfehler retaxiert wurden, stehe sinnbildlich für den zwischenzeitlichen Retaxationswahnsinn vieler gesetzlicher Krankenkassen. Der LAV prangerte diese unmögliche Praxis in seinen politischen Gesprächen deutlich an. Um sich ein Bild zu machen, wurden die Mitglieder aufgefordert, derartige Retaxationen an den Verband zu melden.

DER GESUNDHEITSPODCAST: NEUE EPISODE VERFÜGBAR

In einer neuen Episode des Gesundheitspodcasts, der sich an Patientinnen und Patienten von Apotheken richtete, sprach die Patientenbeauftragte Friederike Habighorst-Klemm unter anderem über die pharmazeutische Dienstleistung Blutdruckkontrolle. Sie erkläre laienverständlich, welchen Nutzen sie hat und wie Patient:innen Apotheken finden, die diese Dienstleistung anbieten. Ein weiterer Teil des Gesundheitspodcasts zeigte auf, welche Angebote des LAV es insgesamt auch für Patient:innen gibt: Von Gesundheits-Videos, über einen Newsletter bis hin zu einem eigenen Bereich auf der LAV-Homepage.

EINLÖSEWEG E-REZEPT ÜBER VERSICHERTENKARTE

Die Funktionalität zum Auslesen der E-Rezepte aus dem Fachdienst über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) des Versicherten wurde sukzessive von den Softwarehäusern im Zeitraum Juli/August 2023 umgesetzt. Zum Start des neuen E-Rezept-Einlösewegs mittels eGK informierte die zuständige gematik in einer Pressemitteilung die Öffentlichkeit darüber, wie das E-Rezept funktioniere, welche Vorteile es habe und wie Patient:innen die elektronisch Verordnung nutzen könnten.

ABDA-JAHRBUCH BELEUCHTET LIEFERENGPÄSSE UND HONORARSITUATION

„Die Apotheke: Zahlen, Daten, Fakten 2023“ – das ABDA-Jahrbuch wurde zur Jahresmitte veröffentlicht und hielt viele wichtige apothekerliche Fakten bereit: Mehr als die Hälfte der Wirkstoffe der in Europa zugelassenen Fertigarzneimittel kamen 2023 aus Asien, darunter 41 Prozent aus Indien und 13 Prozent aus China. Die Apothekenvergütung war seit 2004 nur um 18,8 Prozent gestiegen, während die Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen im selben Zeitraum um 105,2 Prozent anwuchsen. Das Themenspektrum reichte von Versorgungsleistungen über Qualitätssicherung bis hin zu Details des Apothekenwesens in Europa. Auf den insgesamt 110 Seiten waren gegenüber der Vorjahrespublikation mehrere Rubriken hinzugekommen: pharmazeutische Dienstleistungen, Umfang von Lieferengpässen, Impfungen in der Apotheke, Nachhaltigkeit, Versorgung von Geflüchteten in und aus der Ukraine sowie Lieferengpässe in Europa.

STABWECHSEL IN DER ABTEILUNG TAXATION

Zum Ende des Monats Juni verabschiedete sich Brigitte Fehrmann als Leiterin der LAV-Abteilung Taxation in den Ruhestand. Sie war seit dem 1. Januar 2002 als Pharmazeutisch-technische Assistentin / Sachbearbeiterin im Verband tätig. Seit Januar 2010 hatte sie als Abteilungsleiterin das Team der Taxation geführt. Bei ihrer Verabschiedung im Rahmen der Beiratssitzung Mitte Juni dankte LAV-Präsidentin Tatjana Zambo ihr herzlich für die geleistete Arbeit und die Erfolge des Teams, die sich alljährlich in der Bilanz der Abteilung Taxation eindrucksvoll nachlesen ließen. Auf Brigitte Fehrmann folgte Andrea Jansen, die die Abteilung bereits seit 2008 kennt. Sie übernahm zum 1. Juli das mittlerweile 11-köpfige Team.

FESTLEGUNG EINER NEUEN TI-PAUSCHALE AB DEM 1. JULI 2023

Die Apothekerschaft wurde Ende Juni darüber informiert darüber, dass das Bundesgesundheitsministerium zum 1. Juli 2023 eine neue Regelungen zur Refinanzierung der Anschaffungskosten der Telematikinfrastruktur (TI) getroffen hatte. Demnach sollten Apotheken zukünftig eine monatliche TI-Pauschale erhalten. Entscheidend für die Berechnungen waren die Zeiträume, in denen die Neuausstattung mit den TI-Komponenten stattgefunden hatte und welche Leistungen bereits refinanziert worden waren. Die Umstellung und die Verfahrensmodalitäten sorgten bei etlichen Apotheken für Verwirrung und die Mitarbeitenden im LAV wurden von Fragenden verstärkt in Anspruch genommen.

Juli

E-REZEPT NIMMT FAHRT AUF

Apotheken mussten sich ab dem 1. Juli auf deutlich mehr E-Rezepte einstellen. Denn: Ab diesem Zeitpunkt konnten Versicherte das E-Rezept auch mit ihrer elektronischen Gesundheitskarte (eGK) in Apotheken einlösen. Voraussetzung war, dass in der jeweiligen Apotheke das benötigte Software-Modul installiert war. Neben der selten genutzten E-Rezept-App und dem Papierausdruck war damit ein weiterer Übertragungsweg des E-Rezeptes etabliert. Nach wie vor waren Ärzt:innen nicht verpflichtet, Verordnungen als E-Rezept auszustellen. Sie sollten erst ab dem 1. Januar 2024 dazu verpflichtet sein. Der LAV war weiter in etlichen Gesprächen in engem Austausch mit der Kassenärztlichen Vereinigung in Baden-Württemberg, um in einem Modellprojekt in der Region Tauberbischofsheim, das E-Rezept in direktem Zusammenspiel zwischen Arzt und Apotheken zu erproben.

LAV UNTERSTÜTZT LANDESSENIORENTAG AUF DER BUGA

Über 2.000 Besucher:innen waren der Einladung des Landesseniorenrates (LSR) Baden-Württemberg am 5. Juli zum 36. Landesseniorentag auf die Bundesgartenschau BUGA 23 gefolgt. Der Tag stand unter dem Motto „Wohnen und Leben im Alter – Selbstbestimmt, sicher, sozial eingebunden“. Der LAV, der seit Jahren mit dem LSR zusammenarbeitet, hatte die Veranstaltung als Sponsor unterstützt. „Wir haben die Ordnungskräfte mit signal-gelben Westen ausgestattet. Durch das Apotheken-A war auch die Unterstützung durch die Apothekerschaft deutlich sichtbar“, erklärte LAV-Vorstandsmitglied und Patientenbeauftragte Friederike Habighorst-Klemm das Engagement. Sie hatte den Tag vor Ort begleitet und für viele Gespräche genutzt. Die Senior:innen beschäftigten sich an dem Tag mit den Möglichkeiten selbstbestimmten Wohnens auch im Alter. „Hier war klar, dass auch eine gute Gesundheits-Infrastruktur mit Vor-Ort-Apotheken und Ärzten dazugehört“, so Habighorst-Klemm.

MINISTERIUM ERKLÄRT ENGPASS BEI TAMOXIFEN FÜR BEENDET

Das Bundesgesundheitsministerium erklärte den Versorgungsengpass für Tamoxifen für aufgehoben. In einer AM 7. JULI IM BUNDESANZEIGER VERÖFFENTLICHTEN Bekanntmachung hieß es, dass sich „die Versorgungslage mit tamoxifenhaltigen Arzneimitteln stabilisiert“ habe. Im Juli 2023 listete die BfArM-Datenbank noch für zwei Tamoxifen-Präparate Lieferengpässe wegen Produktionsproblemen. Anfang 2022 waren noch zwölf Präparate mit dem Wirkstoff betroffen.

POLITISCHE KOMMUNIKATION GEHT WEITER –MATERIALIEN AKTUALISIERT

Da die Apothekerschaft weiterhin für eine bessere Honorierung kämpfte, waren die Botschaften und Forderungen vom Protesttag immer noch aktuell und relevant. Einige der Materialien wurden deswegen aktualisiert und angepasst und sollten von Apotheken weiter für den Austausch mit der Öffentlichkeit und der Politik genutzt werden. LAV-Präsidentin Tatjana Zambo erklärte: „Wir hören von etlichen Apotheken, die jetzt die Wochen im Sommer nutzen, um Bürgermeister, Landtags- oder Bundestagsabgeordnete zu sich in die Offizin einladen, um unsere Situation zu schildern. Die im ALBVVG festgelegten Erleichterungen bringen uns zwar etwas Luft in unserer täglichen Arbeit. Unser Hauptaugenmerk muss aber jetzt darauf liegen, den Gesetzgeber im Herbst dazu zu bewegen, unsere dringend notwendige Honoraranpassung vorzunehmen. Bitte unterstützen auch Sie uns in der Fläche und suchen das Gespräch.“

PTA-REFORM BRINGT NEUERUNGEN IN DIE APOTHEKE

Zwei neue LAV-Podcasts erklärten, was sich für PTAs in der Ausbildung und in der Apotheke änderte. Das PTA-Reformgesetz, das zum Jahresanfang in Kraft getreten ist, hatte wichtige Änderungen schon in der schulischen Ausbildung, aber auch bei den PTA-Kompetenzen in der Apotheke vorgenommen. Für Apothekenleiter:innen wurde erklärt, worauf sie bei PTA-Schüler:innen achten müssten, wenn sie zum Praktikum in der Apotheke sind. Oder sie erfuhren, wie sie ihren geschätzten PTAs in der Apotheke mehr Kompetenzen einräumen konnten. In einem dritten LAV-Podcast berichtete die PTA des Jahres 2022, Karin Zipfel aus Breisach, wie sie den Titel errungen hatte, welche spannenden Aufgaben eine PTA übernehmen und was Apotheken gegen den Fachkräftemangel unternehmen könnten.

VERBANDSHOMEPAGE ERFÄHRT UPDATE

In der Nacht auf den 13. Juli 2023 musste ein umfangreiches technisches Update für den Verbandsauftritts www.apotheker.de eingespielt werden. Am Folgetag war der Internetauftritt deshalb vormittags nicht oder nur eingeschränkt erreichbar. Dies betraf auch die Internetseite www.lav-akademie.de. Im Laufe der Nachmittagsstunden stand das Online-Angebote wieder in vollem Umfang zur Verfügung.

NEUER LOGIN FÜR DAS GEDISA APOTHEKENPORTAL

Ab 17. Juli 2023 stellte die GEDISA als Betreiber des Apothekenportals das Anmeldeprocedere um. Ab diesem Datum konnten die Nutzerinnen und Nutzer mit nur einer Anmeldung direkt auf alle GEDISA Produkte zugreifen. Die Umstellung auf eine 2-Faktor-Authentifizierung war nötig, um die personenbezogenen User-Daten noch besser zu schützen. Weiter sollte die neue Anmeldung Zeit sparen und die lästige Aufbewahrung vieler unterschiedlicher Passwörter obsolet machen.

POLITIK FRÜHMORGENS: PARLAMENTARISCHES WIRTSCHAFTSFRÜHSTÜCK FÜR LANDESPOLITIKER

Die Gesundheitspolitik wird zwar in Berlin gemacht. Aber spätestens über den Bundesrat mischen auch die Bundesländer mit. Schon aus diesem Grund pflegt der LAV seit Jahren einen aktiven Dialog sowohl mit dem baden-württembergischen Sozialministerium und der Landesregierung, als auch mit den Abgeordneten des Landtages, die im Bereich Gesundheitspolitik aktiv sind: vor allem die gesundheitspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Fraktion. Genau dieser Personenkreis war am des 19. Juli 2023 zu Gast beim jährlich stattfindenden „Parlamentarischen Wirtschaftsfrühstück“ in Stuttgart. Mit von der Partie waren unter anderem Petra Krebs (DIE GRÜNEN), Jochen Haußmann (FDP) und Dr. Michael Preusch (CDU).

LAV-Vizepräsident Rouven Steeb hielt vor den politischen Gästen den Impulsvortrag. Steeb arbeitete die aktuellen Forderungen und Herausforderungen des Berufsstandes klar heraus und präsentierte dazu eine ausdrucksvolle Auswahl von Branchenzahlen. Hauptthema war der immer rasanter voranschreitende Rückgang von Apotheken, der seine Ursachen hautsächlich in der unzureichenden Honorierung bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln hatte. „Die Apotheken werden auf der Basis von vor zehn Jahren entlohnt, während uns die Kostenseite aus dem Ruder läuft. Das halten die Apotheken nicht mehr aus. Und wir werden zunehmend unattraktiv auch bei der Mitarbeit in der Apotheke, weil wir nicht entsprechend bezahlen können“, erklärte Steeb. Zusätzlichen Gesprächsstoff boten in der angeregten Diskussion die aktuellen Lieferengpässe. Trotz ALBVVG prognostizierte Steeb für den Herbst und Winter keine oder nur wenig Entspannung in der Versorgungslage.

MITGLIEDERVERSAMMLUNG MIT POLITISCHEM DISKURS UND HAUSHALTSABSTIMMUNG

Am 19. Juli 2023 fand nachmittags auch die Mitgliederversammlung des LAV statt. Sie hatte drei große Themen auf der Agenda: den politischen Lagebericht, die finale Abstimmung über den Haushalt 2022 und die Budgetplanung für 2024. Das Jahr 2023 war bereits im Vorjahr verabschiedet worden.
In Vertretung von Tatjana Zambo übernahm LAV-Vize Rouven Steeb den umfassenden Bericht zur aktuellen Lage sowie den Rückblick auf das zurückliegende apothekerliche Jahr. Steeb zeigte auf, dass die zunehmenden Lieferengpässe das wohl größte und drängendste Problem darstellten.“ Steeb appellierte an die politisch Handelnden, dass keine Zeit mehr für weitere Sonntagsreden sei.

Das demnächst in Kraft tretende ALBVVG sei mit seinen Regelungen für die erleichterte Arzneimittelabgabe zwar ein Anfang, sagte Steeb, und man müsse dem Gesetz wohl eine Chance geben. Aber Steeb sah auch mit großer Skepsis, ob sich durch dieses Gesetz die Lieferbedingungen für die Apotheken kurzfristig verbessern ließen. Das jahrelange Spar-Diktat von Politik und Krankenkassen habe in die Abhängigkeit eines globalen Marktes geführt. Hier müsse umgesteuert werden – je früher, desto besser.
Absolut deutlich wurde Steeb in seinem Bericht, als er die Forderung für mehr Geld für apothekerliche Leistungen ansprach: „Eine Anhebung des Fixhonorars bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ist alternativlos. Steeb kämpferisch: „So kann das nicht weitergehen und wir werden in unserem Protest nicht nachlassen. Die ABDA legt mit weiteren Aktionen nach. Meine Bitte an alle Apotheken in Baden-Württemberg lautet: Nutzen Sie wie auch wir in Vorstand und Beirat die Sommerzeit, um politische Gespräche zu führen. Wir dürfen im Kampf um mehr Honorar jetzt nicht nachlassen.“ Den ausführlichen Haushaltsbericht der Geschäftsführung finden Sie in diesem Jahresbericht ab Seite XX separat aufgeführt. (Wird noch vor dem Zahlenteil ergänzt!!!)

ERFOLGREICHE RETAX-BILANZ: VERBAND HOLT FAST 1,5 MILLIONEN EURO FÜR MITGLIEDER ZURÜCK

Die Abteilung Taxation hat auch im Jahr 2023 sehr erfolgreich gearbeitet. Der Gesamtwert der geprüften Retaxationen hatte im Vergleich zum Vorjahr um über 500.000 Euro zugenommen. Fast um dieselbe Summe waren jedoch auch die erfolgreichen Einsprüche angewachsen. Die Abteilung Retaxation des LAV konnte 2023 knapp 1,5 Millionen Euro für die LAV-Mitglieder als zu Unrecht getätigte Retaxationen zurückfordern.

Die Zahlen im Einzelnen: Vom Gesamtwert der 2023 im LAV geprüften Retaxationen in Höhe von 1.931.800 Euro (Vorjahr 1.422.700 Euro) konnten im Einspruchsverfahren über 73 Prozent (Vorjahr knapp 76 Prozent) für die baden-württembergischen Apotheken zurückgeholt werden. Das sind nach Wert insgesamt 1.488.876 Euro (Vorjahr 1.086.924 Euro). Es bestätigte sich also auch im Jahr 2023, dass der Großteil der geprüften Retaxationen ungerechtfertigt gewesen war: Fast drei Viertel des Gesamtwerts der geprüften Retaxationen waren unberechtigt oder konnten durch weitere Nachweise nachträglich geheilt werden und gingen nicht Zulasten der Apotheker:innen. In 2.765 Retaxationsfällen (im Vorjahr 2.122) waren die Beanstandungen der Kassen berechtigt. Dahinter stand allerdings die deutlich geringere Summe von 442.923 Euro (Vorjahr 335.776 Euro). Der Verband informierte über die erfolgreiche Retax-Bilanz mit einer Pressemitteilung.

DREI APOTHEKER ERHALTEN DIE LAV-EHRENNADEL

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg zeichnete bei seiner Mitgliederversammlung am 19. Juli 2023 in Stuttgart drei besonders verdiente Mitglieder des Verbandes aus. Mit der Ehrennadel werden Personen gewürdigt, die sich in besonderer Art und Weise um den Berufsstand verdient gemacht und die sich im und für den Verband engagiert haben.

Ernst Buck hatte dem LAV von 1972 bis zum 30. Juni 2009 als aktives Mitglied die Treue gehalten. Als LAV-Beirat für die Region Oberschwaben war er 16 Jahre von 1980 bis Ende 1995 aktiv. Vier Jahr lang war er von 1992 bis Ende 1995 Mitglied im LAV-Vorstand. In dieser Zeit arbeitete er kompetent im Krankenkassenausschuss mit und er war Vorsitzender im Ausschuss für Arzneimittelverkehr. Für diesen Einsatz im Ehrenamt und über ein halbes Jahrhundert als aktives oder außerordentliches Mitglied im LAV wurde Ernst Buck die LAV-Ehrennadel verliehen

Karl-Dieter Theobald-Steigleder war seit der Übernahme seiner Odenwald Apotheke-Buchen am 1. November 1971 auch LAV-Mitglied. Als LAV-Beirat wirkte er von 1984-1987 für vier Jahre aktiv im Ehrenamt mit. Im September 1997 begann man in der Odenwald-Apotheke mit der Herstellung applikationsfähiger Zytostatika im eigenen Labor. Mit seiner außergewöhnlich großen Expertise als Zyto-Apotheker wurde Karl-Dieter Theobald-Steigleder nun auch Mitglied der Experten-Kommission zytostatikaherstellender Apotheken des Deutschen Apothekerverbandes (DAV). Seine Arbeit und seine Unterstützung wirken bis in die Gegenwart nach. Der LAV ehrte Klaus-Dieter Theobald-Steigleder für seine Verdienste mit der LAV-Ehrennadel.

Günter Ziegler blickte auf eine 57-jährige LAV-Mitgliedschaft zurückblicken. Seine Approbation erhielt Günter Ziegler am 2. Mai 1962. Mitglied im damaligen Landesapothekerverein Baden-Württemberg wurde er am 1. Januar 1966. Ziegler war 19 Jahre lang von 1976 bis Ende 1995 als Beirat für den LAV und die Apothekerschaft aktiv. Zum 1. Februar 2015 hatte Ziegler seine Apotheke abgegeben und war in die außerordentliche LAV-Mitgliedschaft gewechselt. Fast 20 Jahre hatte Ziegler als LAV-Beirat aktiv und konstruktiv mitgewirkt. Für sein Engagement und die fast 60-jährige Verbundenheit mit dem Berufsstand erhielt Ziegler die Ehrennadel des Verbandes.

DAS ALBVVG TRITT IN KRAFT

Das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz, kurz ALBVVG, trat am Donnerstag, den 27. Juli 2023 in Kraft. Es regelte unter anderem für Apotheken, was sie beim Austausch nicht-verfügbarer Arzneimittel zu beachten hatten und wie diese Leistung vergütet würde. Hier war es im Falle eines Austausches bei der stark kritisierten und unzulänglichen Honorierung in Höhe von 50 Cents pro Austausch geblieben. Positiv für die Apothekerschaft war im ALBVVG geregelt, dass Kassen bei kleinen Formfehlern wie beispielsweise bei der fehlenden Dosierangabe auf der Verordnung oder bei fehlendem oder schlecht lesbarem Ausstellungsdatum der Verordnung nicht mehr retaxieren durften. Auch für Nullretaxationen wurden lange geforderte Beschränkungen umgesetzt. Nullretaxationen wurden mit dem ALBVVG ausgeschlossen, wenn ein Rabattvertrag nicht beachtet wurde oder, wenn die vorgesehenen Verfügbarkeitsanfragen durch die Apotheke nicht oder nur teilweise vorlagen.

Auch die lange vorgetragene Forderung zur Vereinfachung oder Abschaffung der Präqualifizierung fand Niederschlag: Apotheken sollten keine PQ mehr benötigen, wenn sie apothekenübliche Hilfsmittel abgeben wollten. Allerdings: Welche Hilfsmittel als apothekenüblich gelten sollten, musste aufwändig zwischen GKV-Spitzenverband und dem Deutschen Apothekerverband verhandelt werden. Bis dahin blieb für Apotheken alles beim Alten: Audits und Re-Präqualifizierung mussten weiter durchgeführt werden.

August

LAV ABSOLVIERT ÜBERWACHUNGSAUDIT

In einem internen Audit überprüfte die LAV-Geschäftsstelle mit ihren beiden wirtschaftenden Töchtern und dem apothekerlichen Hilfswerk das Qualitätsmanagement-System mit allen Prozessen. Unter Begleitung einer Auditorin stand drei Tage lang im Mittelpunkt, ob die Arbeitsprozesse und Kommunikationswege im LAV auf dem aktuellen Stand waren und alle Mitarbeitenden sich mit den Qualitäts- und Dienstleistungsgrundsätzen des LAV und der Nebenbetriebe auskannten.

ESKALATION POLITISCHE KOMMUNIKATION: ABDA-POSTKARTENAKTION FÜR PATIENTINNEN UND PATIENTEN

Auch während der parlamentarischen Sommerpause setzte sich die ABDA weiterhin für die Forderungen der Apothekerschaft ein: Mit einer großen bundesweiten politischen Postkartenaktion wurde den Patientinnen und Patienten ermöglicht, ihre Wertschätzung für die Apotheke zu äußern und so ihre Solidarität zu demonstrieren. Die Karten, auf denen Name und Ort eingetragen werden sollten, waren an die Bundesregierung adressiert. Die Karten sollten ab September von einem Dienstleister entgegengenommen und zum Teil digitalisiert werden. Nach Ablauf der Aktion wurden die gesammelten Karten in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion vorgestellt und der Politik übergeben.

NEUES LAV-PROJEKT: DIE PTA-PATENSCHAFT

Seit Jahren waren die Ausbildungszahlen an den PTA-Schulen rückläufig. Die Folge war auch 2023 in den Apotheken spürbar: Es fehlten zunehmend Fachkräfte. Um diesen Personal-Problemen etwas entgegenzusetzen, hatte der LAV in einer Arbeitsgruppe aus Vorstands- und Beiratsmitgliedern unter der Leitung von LAV-Vizepräsident Rouven Steeb das Projekt der PTA-Patenschaft ins Leben gerufen. Die Idee dahinter: Über die PTA-Patenschaft könnten Apotheken schon früh Auszubildende kennenlernen, sie in der schulischen Ausbildung durch Erfahrungen in der Praxis unterstützen und im besten Fall vielleicht auch als künftige Mitarbeitende gewinnen. Von den PTA-Schulen in Baden-Württemberg wurde das Projekt sehr begrüßt. 15 von 21 Schulen hatten ihre Teilnahme an dem Projekt zugesagt. Sie wollten mit Beginn des neuen Schuljahres ihre Schüler:innen aktiv über die Möglichkeit der PTA-Patenschaft informieren. Auf der Landingpage www.pta-patenschaft.de erhielten Schüler:innen alle wichtigen Infos zu den Patenschaften und konnten dort über eine Postleitzahlsuche Apotheken in der Nähe finden, die bereit waren, eine Patenschülerin oder einen -schüler aufzunehmen. Apotheken konnten sich auf der Verbandshomepage als Offizin sichtbar machen, die Patenschüler:innen aufnimmt. Das Projekt der PTA-Patenschaft wurde auch in einem LAV-Podcast ausführlich beschrieben, um möglichst breit auf die neue Möglichkeit aufmerksam zu machen.

GEDISA STARTET APOMAIL-DIENST

Ab dem 10. August stand Apotheken im Apothekenportal der GEDISA der neue E-Mail-Service „ApoMail“ zur Verfügung. Der neue Mail-Dienst brachte Apotheken die Möglichkeit, die geschäftliche Kommunikation zu bündeln und zentral zu nutzen – und dies direkt aus dem Apothekenportal heraus. Selbstverständlich zeichnete sich ApoMail durch besonders sichere Standards von Datenschutz und Informationssicherheit aus.

NEUER PODCAST: TAX-TIPP SPEZIAL ZUM ALBVVG

Ende Juli war das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz, kurz ALBVVG, in Kraft getreten. Im Versorgungsalltag tauchten in den Apotheken aber viele Umsetzungsfragen auf. In einem Tax-Tipp Spezial fasste Andrea Jansen als Leiterin der Abteilung Taxation im LAV-Studio die wichtigsten Änderungen zusammen. Sie erklärte in einem meistgehörten LAV-Podcast die ALBVVG-Regelungen in Bezug auf Austausch, Nicht-Verfügbarkeit und Retaxationen. Sie machte auch deutlich, wo Apotheken nach wie vor die Regelungen des Rahmenvertrags zu beachten hatten.

BEIRATSWAHLEN 2023: MACHERINNEN UND MACHER GESUCHT

Im Herbst 2023 standen vom 13. bis zum 27. November die Wahlen zu einem neuen Beirat des LAV an. Ab Ende August für gute vier Wochen bis zum 26. September konnten Interessierte sich selbst als mögliche Kandidat:innen einbringen und bewerben – oder sie wurden von Kolleg:innen vorgeschlagen. Je Region werden satzungsgemäß zwei gleichberechtigte Vorsitzende der LAV-Region in den Beirat gewählt. Ausnahme: Die außerordentlichen Mitglieder wählen immer landesweit ihre vier Vertreter:innen in den Beirat.

E-REZEPT-ROLL-OUT – REGION ODENWALD-TAUBERTAL

Im Rahmen einer gemeinsamen Informationsveranstaltung der Ärzte – und Apothekerschaft am 23. August 2023 wurde das Modellprojekt E-Rezept vorgestellt. Interessierte Arztpraxen und Apotheken sollten insbesondere die Funktionalität mit Einlösung über die elektronische Gesundheitskarte der Versicherten (eGK) erproben. LAV und Kassenärztliche Vereinigung (KVBW) wollten den Leistungserbringern so auch die Möglichkeit geben, noch nicht rund laufende Prozesse zu erkennen und gegebenenfalls auch über die gematik noch Verbesserungen einzubringen. Der LAV präsentierte bei der Veranstaltung auch, wie das E-Rezept in der Apotheke in der EDV aufgerufen und bearbeitet werden kann.

POSTKARTENAKTION: JETZT AUCH DIGITAL

Im Rahmen der Postkartenaktion hatten Ende August die Apotheken schon viele der 1,8 Millionen gedruckten Postkarten an ihre Kundinnen und Kunden verteilt. Aus einigen Apotheken kam jedoch auch der Wunsch nach einer digitalen Umsetzung der Postkartenaktion auf, welche auch umgesetzt wurde und ab Ende August unter www.apoliebe.de zur Verfügung stand. Am 6. September wurde die Aktion im Rahmen einer Pressekonferenz abgeschlossen.

NEWSLETTER DER LAV-PATIENTENBEAUFTRAGTEN

Der LAV verschickte im August 2023 den dritten Newsletter an Vertreter:innen der Selbsthilfe. Unter dem Titel „Der Rundblick“ wurden im Namen der Patientenbeauftragten des Verbandes, Friederike Habighorst-Klemm erneut patientenrelevante Meldungen und Nachrichten versendet. In der aktuellen Ausgabe 3|2023 war beispielsweise der Hitzeschutz für Medikamente ein Thema, aber auch die pharmazeutische Dienstleistung für Inhalativa und auch über die Postkartenaktion der ABDA wurden die Leser:innen informiert.

September

PTA-PATENSCHAFT: ONLINEVERANSTALTUNG KLÄRT AUF

Die meisten PTA-Schulen im Land unterstützten das neue LAV-Projekt bereits – und auch die ersten knapp 150 Apotheken hatten sich für die Übernahme einer PTA-Patenschaft angeboten. Um das Angebot aber noch deutlich zu erweitern, wollte der LAV bei einer Online-Veranstaltung weitere Apotheken zum Mitmachen bewegen. In einer kurzen und kostenfreien Online-Veranstaltung am 6. September wurden die vielen Vorteile des Projekts noch einmal erklärt und apothekerliche Fragen beantwortet. Die Online-Veranstaltung stand als Aufzeichnung allen Mitgliedern auch im Nachgang zur Verfügung.

NEUER PROTESTTAG: TAG DER ANTWORTEN AM 27. SEPTEMBER

Die Patientenaussagen der politischen Postkartenaktion „Wir lieben Apotheke, weil…“ zeigten es im Spätsommer 2023 deutlich: Die Bevölkerung kann und will auf das flächendeckende Netz der niedrigschwelligen Vor-Ort-Versorgung durch Apotheken nicht verzichten. Dennoch weigerte sich die Bundesregierung weiterhin, die Apotheken vor Ort zu stabilisieren, während deren Zahl immer schneller sank. Mit den Stimmen der Patientinnen und Patienten im Rücken wollte die Apothekerschaft diese Stabilisierung weiterhin einfordern. Sie formulierte sechs Fragen an Karl Lauterbach als Bundesgesundheitsminister. Dieser sollte die Fragen bei seinem Auftritt im Rahmen des Deutschen Apothekertages am 27. September in Düsseldorf beantworten. Damit wollte man dem Minister signalisieren, wie groß die Geschlossenheit innerhalb des Standes, wie groß der Rückhalt innerhalb der Bevölkerung und wie hoch andererseits der Handlungsbedarf zur Stützung der Apotheken war. Die Aktion stand unter dem Motto „Tag der Antworten“.

Apotheken sollten am Tag der Antworten ihre Apotheken nachmittags schließen. Das ganze Team mit den Inhaber:innen sollte so die Möglichkeit erhalten, die für die Zukunft der Apothekerschaft so wichtige Rede zu verfolgen. Die Patientenversorgung sollte erneut über die Notdienstapotheken sichergestellt werden. Die Bürger:innen wurden über Aushangplakate auf den Protest und die Hintergründe hingewiesen. Die Medien wurden in einer Pressekonferenz am 6. September in Berlin über den Aktionstag „Tag der Antworten“ informiert.

APPELL DER LAV-PRÄSIDENTIN AN LAV-MITGLIEDER

In einem emotionalen Brief richtete sich LAV-Präsidentin Tatjana Zambo an die Apotheker:innen im Land. Sie wies auf den „Tag der Antworten“ hin und bat um eine erneut breite Beteiligung der Apothekerschaft. Gleich zu Beginn des Schreibens machte sie klar: „Die politische Ignoranz des Bundesgesundheitsministeriums mit Karl Lauterbach an der Spitze ist mehr als offensichtlich. Zwar hatte der Minister nach unserem Protesttag im Juni schnell und laut seine uneingeschränkte Gesprächsbereitschaft angekündigt. Eingelöst aber hat er diese Ankündigung nicht.“ Etliche Terminangebote habe er hingegen abgelehnt.
Zambo zeigte auf, wo das beschlossene ALBVVG-Gesetz die Probleme der Lieferschwierigkeiten nur ansatzweise beseitigt habe und bemängelte, dass Lauterbach „auf die wesentlichen Fragen aber, die ganz grundsätzlich für eine Aufrechterhaltung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung und mit ihr für die Zukunft der öffentlichen Apotheken wichtig sind,“ bislang noch keine Antworten gegeben habe. Zambo weiter: „ Es scheint fast so, als habe er unsere berechtigten Forderungen und unsere drängenden Fragen nicht einmal gehört.“ Zambo bat alle LAV-Mitglieder darum, den öffentlichen politischen Druck auf die Gestalter in Berlin aufrecht zu halten. Hierzu gehöre auch, weiterhin aktiv mit Politiker:innen in Bund und Land in den Austausch zu gehen.

SPENDENAUFRUF NACH ERDBEBEN IN MAROKKO

Ein verheerendes Erdbeben hatte in der Nacht auf den 9. September Teile Marokkos schwer getroffen. Gemeinsam mit action medeor leistete das Hilfswerk der baden-württembergischen Apothekerinnen und Apotheker schnelle Nothilfe. Ein Spendenaufruf erging an die Apotheken in Baden-Württemberg. Mehr als 2.000 Menschen waren direkt nach dem Beben tot aus den Trümmern geborgen worden. Die Bergungsarbeiten liefen seit der Katastrophe auf Hochtouren. Mit der umgehend eingeleiteten Hilfsaktion sollten die Betroffenen rasch mit dem Nötigsten versorgt werden.

ABDA STARTET NEWSLETTER ZUM E-REZEPT

Die flächendeckende Einführung des E-Rezeptes nahm im Spätsommer Fahrt auf. Zwar waren Apotheken schon seit dem Herbst 2022 E-Rezept-ready, doch bislang kam die Einführung des neuen, digitalen Verordnungssystems eher schleppend voran. Das hatte sich jedoch im Juli mit dem neuen Einlöseweg über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) geändert. Monat für Monat kamen nun immer mehr E-Rezept in den Apotheken an.

Weil dieses neue "Alltagsgeschäft" auch immer neue Fragen in den Apothekenteams aufwarf, veröffentlichte die ABDA künftig einen Newsletter rund um das E-Rezept. Darin wurden Entwicklungen und Neuigkeiten rund um das E-Rezept beleuchtet. Auch für Journalist:innen war der Newsletter eine wertvolle Hilfe. Denn er beantwortete in loser Folge das komplexe System der elektronischen Verordnung, bei dem ein erhöhter Aufklärungsbedarf auch in der Öffentlichkeit bestand. Auch in der LAV-Pressestelle häuften sich die Medienanfragen zum Thema und blieben bis über den Jahreswechsel hinweg hoch.

GEDISA-APP „APOGUIDE“ GESTARTET! CHAT-FUNKTION FÜR APOTHEKEN

Aus der Webseite und der zugehörigen Web-App „Mein Apothekenmanager“ wurde der „ApoGuide“: Die Kunden-App mit dem roten Apotheken-A war ab sofort für Bürger:innen in den Stores von Google Play und Apple verfügbar. Die App war die erste Kunden-App, an die potenziell jede Apotheke in Deutschland angeschlossen ist. Sie ermöglichte den Kundinnen und Kunden, mit Apotheken in Kontakt zu treten, Termine zu vereinbaren und weitere Services abzurufen. Um diese Kern-Funktionen nutzen zu können, waren Apotheken im Herbst 2023 aufgerufen, ihre Apotheken hierfür unter www.mein-apothekenportal.de freizuschalten. Die Aktivierung der Chatfunktion sowie der Terminbuchung konnten innerhalb weniger Minuten aktiviert werden. Eine weitere, besondere Funktion von ApoGuide: Apotheken konnten Rezepte datensicher und unkompliziert via Foto empfangen und so Rezeptanfragen von Kundinnen und Kunden ganz einfach digital bearbeiten. On-top konnte die Chat-Funktion auch für die interne Kommunikation innerhalb des Teams genutzt werden.

LAV-SOFO-MARKT-PARTNER AUF DER EXPOPHARM

Auf der Fach-Messe Expopharm in Düsseldorf vom 27. bis zum 30. September 2023 nahmen zahlreiche Partner des LAV-SOFO-MARKTes teil und waren direkt für LAV-Mitglieder präsent. Sie boten attraktive Messekonditionen an, was gerade während der für Apotheken wirtschaftlich angespannten Zeiten die Möglichkeit bot, Anschaffungen zu deutlich vergünstigten Preisen zu tätigen.

NEUE MATERIALIEN FÜR DEN PROTESTTAG

Um Apotheken bei ihrer Kommunikation zum „Tag der Antworten“ am 27. September zu unterstützen, wurden neue Materialien zum Protesttag erstellt, die Apotheken unter www.apothekenkampagne.de herunterladen konnten. Ein Handzettel zur Information von Patient:innen informierte über die Ziele und Hintergründe des Tages der Antworten. Ein FAQ-Blatt erläuterte auch für das Apothekenteam die wichtigsten Fragen rund um den Protesttag.

REDE VON BUNDESGESUNDHEITSMINISTER LAUTERBACH IM LIVE-STREAM

Wie angekündigt wurde die lang erwartete Rede von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am 27. September vom Deutschen Apothekertag im Live-Stream übertragen. Apotheker:innen und die Apothekenteams konnten die Rede unter anderem auf der Webseite der Pharmazeutischen Zeitung verfolgen. Wichtiges Detail: Hinterher wurde allen Zuschauer:innen bei einer Live-Umfrage die Möglichkeit geben, die Aussagen des Ministers am Tag der Antworten direkt zu bewerten. Die Ergebnisse dieser Umfrage sollten noch vor Ort auf dem DAT, wenn möglich auch direkt dem Minister, vorgestellt werden. Zur großen Enttäuschung und fast Empörung der Apothekerschaft hatte Lauterbach am Tag zuvor in einem Zeitungsinterview erste Details zu seiner Apothekenreform veröffentlicht: Darunter sein Vorschlag von Apotheken ohne Apotheker:in oder der Lockerung der Mehrbesitzregelung. Die Stimmung bei den Delegierten des DAT war entsprechend schlecht und Lauterbach stieß deutliche Ablehnung entgegen. Etliche Delegierte zeigten ihm während seiner Rede den Rücken: Sie trugen Warnwesten mit dem Slogan „Apotheken stärken. Jetzt!“

RESOLUTION VERABSCHIEDET

Der Deutsche Apothekertag verabschiedete nach der Rede Lauterbachs am Folgetag eine Resolution. Darin heißt es unter anderem: „Die Apothekerschaft wird nicht zulassen, dass die Arzneimittelversorgung ihrer Patientinnen und Patienten durch fehlgeleitete und nicht zu Ende gedachte Ideen zum Spielball des Ministers und dadurch dramatisch gefährdet wird.“

Die Resolution endete mit der Aufforderung an die Politik: „Wir fordern statt einer Aushöhlung und eines Rückbaus des heilberuflich getragenen Apothekennetzes, das bestehende und funktionierende System der ambulanten Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort im Sinne einer resilienten und überall gleichwertigen Versorgung aller Menschen zu stabilisieren. Dafür stehen die Apotheken in Deutschland. APOTHEKEN STÄRKEN. JETZT!“

LAV-CHEFIN ZAMBO BEWERTET LAUTERBACH-REDE

Am Tag nach der Rede des Bundesgesundheitsministers zur Eröffnung des Deutschen Apothekertags stellte Tatjana Zambo als LAV-Präsidentin in einem Schreiben an die LAV-Mitglieder fest: „Auf die drängenden Fragen, die dem Minister im Vorfeld gestellt wurden, ist er nicht oder nur ausweichend eingegangen. Das betrifft insbesondere unsere Fragen und Forderungen nach einer zügigen Anpassung des apothekerlichen Honorars. Sicher nicht zufällig lancierte Lauterbach am Tag zuvor über die Medien und erneut ohne den vorherigen Austausch mit unserem Bundesverband einen Ideenansatz zu einer weiteren Liberalisierung des Apothekenwesens. Ideen, die nicht neu sind. Gleichzeitig Ideen, die nichts zur Lösung der Probleme beitragen, dafür aber geeignet sind, die Zustände weiterhin zu verschlechtern.“

In einer ersten Reaktion hatte die ABDA und damit das Konzert aller Apothekerverbände und -kammern in Deutschland einen abgestimmten und konzertierten, weiteren Protest angekündigt. Für vier Mittwoche im November wurden große Protestkundgebungen, begleitet von solidarischen Apothekenschließungen an diesen Tagen, angekündigt. Apotheken in Baden-Württemberg wurden umgehend über den geplanten Protest informiert. Ein kurzerhand veröffentlichtes Faktenblatt zeigte auf, dass die Pläne des Gesundheitsministers das Apothekensterben und die wirtschaftliche Notlage der Apotheken nicht werde beheben können. Apotheken konnten das Faktenblatt für ihre Kommunikation mit Kund:innen oder Politiker:innen nutzen. Der LAV begann umgehend damit, die großangelegte Protestmaßnahme zu planen.

AVP-INSOLVENZ: INFOVERANSTALTUNG ZUM VERGLEICH

Eine Online-Informationsveranstaltung zu den Möglichkeiten und Grenzen des Vergleichs-Verfahren rund um die Insolvenz des Abrechners AvP hatte am 11. September 2023 stattgefunden. Der Insolvenzverwalter erläuterte darin den Stand des Verfahrens und die Hintergründe zum vorliegenden Vergleichsvorschlag. Er ging sowohl auf die Abgeltung etwaiger Aussonderungsrechte von Apotheken ein, als auch auf die Situation für die Apotheker:innen, welche bereits Abschlagszahlungen vor Verfahrenseröffnung erhalten hatten und deren Abschläge nach Anfechtung des Insolvenzverwalters nun zurückgefordert würden.

Apotheken wurden Ende September nochmals darauf hingewiesen, dass ein Betritt zum Vergleich lediglich bis zum 9. Oktober möglich sei. (Die Frist wurde in den kommenden Wochen nochmals auf Ende Oktober verlängert.) Alle Erkenntnisse rund um die AvP-Insolvenz und das Vergleichsverfahren wurden vom LAV in einem Themenspecial auf der Verbandshomepage ständig aktualisiert, um die betroffenen Mitglieder bestmöglich begleiten zu können.

HELFEN STATT HAMSTERN FINANZIERT ÜBER APOTHEKERHILFSWERK MEDIKAMENTE FÜR 5000 EURO

Die Sindelfinger Initiative Helfen statt Hamstern hatte Ende September erneut an das Hilfswerk der Baden-Württembergischen Apothekerinnen und Apotheker e. V. gespendet – dieses Mal, um lebensnotwendige Medikamente für die Menschen im Erdbebengebiet Marokkos zur Verfügung zu stellen. Die Initiative hatte zuletzt tausende Euros für die medizinische Versorgung in der Ukraine und für die türkisch-syrischen Erdbebenopfer an das Hilfswerk überwiesen. Die Nothilfe wurde mit dem Hilfswerk-Projektpartner action medeor direkt und schnell ins Erdbebengebiet nach Marokko gebracht.

Oktober

ERFOLGREICHE IMPFOPOINT-KAMPAGNE WIRD FORTGESETZT: MATERIALIEN KOMMEN IN IHRE APOTHEKE*

Die erfolgreiche IMPFOPOINT-Kampagne rund um die wichtige Grippeschutzimpfung wurde auch 2023 fortgesetzt. Die Kampagne appellierte ab Anfang Oktober erneut an die Bürgerinnen und Bürger, sich gegen Influenza impfen zu lassen und hob dabei auch auf die Apotheke als den Ort der (Impf-)Information ab. Zusätzlich bot die Aktion für Apotheken, die die Grippeschutzimpfung als Regelleistung anboten, die Möglichkeit, direkt auf dieses Angebot hinzuweisen.

Die Kampagne war aber nicht nur in Apotheken, sondern insbesondere auch in den Sozialen Medien verbreitet. Facebook oder Instagram spielten dabei eine entscheidende Rolle. Auf der Internetseite zur Kampagne wurden unter www.impfopoint.de die wichtigsten Informationen in einer zielgruppengerechten und zeitgemäßen Aufmachung transportiert.

TRAURIGER REKORD: APOTHEKENSCHLIEßUNGEN

Infolge der zahlreichen Belastungen sank die Zahl der Apotheken 2023 immer weiter. Mit nur noch 17.830 Apotheken war die Apothekendichte in Deutschland im ersten Halbjahr 2023 auf 21,1 Apotheken pro 100.000 Einwohner gesunken: Ein trauriger Negativrekord! Die Apotheken litten massiv unter steigenden Kosten. So waren die Gesamtkosten von Januar bis Juni 2023 um 3,3 Prozent gestiegen. Allein die Personalkosten hatten sich um 6,6 Prozent erhöht. Das Betriebsergebnis einer durchschnittlichen Apotheke vor Steuern und Altersvorsorge war in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahrs auf 64.000 Euro gesunken.

Mit dieser wirtschaftlichen Misere und dem Apothekensterben auf dem Schirm wurden die Vorbereitungen für die 4 Protesttage in Deutschland im November vorangetrieben.

ABDA-NACHWUCHSKAMPAGNE STARTET

Da der Fachkräftemangel neben der fehlenden Honoraranpassung eine der größten Herausforderungen der Apothekerschaft war, hatte die ABDA eine Kampagne zur Nachwuchsgewinnung konzipiert. So sollten möglichst viele junge Menschen für die Apothekenberufe gewonnen werden. Als ersten Höhepunkt dieser Kampagne, die in den kommenden Monaten Schritt für Schritt ausgerollt wurde, gab es auf www.apotheken-karriere.de ab sofort eine virtuelle Apotheke, die quasi einen Apothekenrundgang als 3D-Erlebnis bot. Im Weiteren folgten noch Videos, die die verschiedenen Berufe in der Apotheke vorstellten sowie eine Art Apotheken-Soap. Unter der Apothekerschaft wurde die Kampagne sehr gemischt aufgenommen. Gründe waren unter anderem die immer noch nicht gelöste Honorarproblematik wie auch der Slogan der Video-Kampagne „How to sell drugs offline fast!“ in Anlehnung an eine sehr erfolgreiche Streaming-Serie.

WARNUNG VOR GEFÄLSCHTEM OZEMPIC®

Wochenlang hatte das Diabetesmedikament, welches auch zum Abnehmen benutzt wurde, im Mittelpunkt auch zahlreicher Presseanfragen gestanden. Zunächst wollten die Medien etwas zum verbreiteten Einsatz wissen – später rückten Lieferengpässe in den Fokus, die auch dazu führten, dass Diabetiker:innen ihr benötigtes Medikament nurmehr schwer erhalten konnten.

Am 6. Oktober informierte das Regierungspräsidium Freiburg (RP) in Absprache mit dem Sozialministerium Baden-Württemberg in den Medien über aufgetauchte Fälschungen des Diabetesmedikaments Ozempic® des Herstellers Novo Nordisk. Die Behörde warnte, dass es nicht auszuschließen sei, dass sich mehrere gefälschte Packungen in Deutschland im Vertrieb befänden, von denen erhebliche Gesundheitsgefahren ausgehen würden. Die Fälschungen dürften daher keinesfalls angewendet werden und sollten sofort in eine Apotheke gebracht werden. Es wurde erläutert, wie die Fälschungen zu erkennen seien. Apotheken wurden für die Problematik sensibilisiert und auf den Abgleich des 2-D-Code in der Datenbank von securPharm hingewiesen. Packungen mit auffälligem Scan-Ergebnis durften unter keinen Umständen abgegeben werden. Verdächtige Packungen sollten umgehend den Aufsichtsbehörden gemeldet werden.

22. NOVEMBER: PROTESTTAG MIT DEMO IN STUTTGART

Die Reform- und Liberalisierungspläne des Bundesgesundheitsministers wie auch die längst nicht mehr auskömmliche Honorierung gefährdeten die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Patienten und die Apotheken vor Ort nach wie vor im Herbst 2023. Dagegen plante die Apothekerschaft, im November erneut zu protestieren. An jedem Mittwoch des Monats sollte es in einer anderen Region Deutschlands einen großen Protest geben. Für die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg wurde im Oktober der 22. November als gemeinsamer Protesttag ausgerufen. Die zentrale Großkundgebung der süddeutschen Apotheker:innen und deren Teams wurde auf dem Stuttgarter Schlossplatz geplant. Der LAV bereitete die Veranstaltung federführend in Abstimmung mit dem bayerischen Apothekerverband, den ehrenamtlichen Beiräten und Vorständen des Verbandes, der Polizei, den Ordnungsbehörden und der Stadt Stuttgart vor. Für den Tag galt erneut: Die Apotheken sollten an diesem Tag geschlossen bleiben und alle Apothekenteams sollten zur Kundgebung nach Stuttgart kommen. Die Versorgung der Menschen wurde über die Notdienstapotheken sichergestellt. Alle Mitglieder des LAV wurden durch Schreiben der Präsidentin, eine Online-Infoveranstaltung, Kampagnenplakate und Informationsmaterialien für die Kunden ab sofort kontinuierlich auf den Tag vorbereitet.

IMPFAKTION IN KARLSRUHE: OB BEKOMMT SEINEN PIKS

Die Gruppe Karlsruher Apotheker hatte im Oktober eine zweiwöchige Grippeschutz-Impfaktion auf die Beine gestellt. Dabei haben zehn beteiligte Apotheken rund 500 bis 600 Mitarbeitende der Karlsruher Stadtverwaltung geimpft. Felix Maertin, Vorsitzender des Vereins und Inhaber der Rhein-Apotheke berichtet: „Meine Kolleginnen, Kollegen und ich haben die Angestellten an 14 Standorten geimpft. Wir sind also hingegangen: Ins Rathaus genauso wie zum Ordnungsamt oder in den Zoo und haben den Menschen so ganz niederschwellig die Grippeschutzimpfung nahegebracht.“ Die Aktion habe bewirkt, dass sich auch Apotheken zum Impfen entschlossen hätten, die vorher noch zögerlich waren. Besonders gefreut hatte den Verein Karlsruher Apotheker, dass sich auch der Oberbürgermeister Frank Mentrup von einer Apothekerin impfen lies. Karen Baumgart aus der Friesen Apotheke und ebenfalls Mitglied der Gruppe Karlsruher Apotheker hatte die Impfung des OB Mitte Oktober vorgenommen. Über den Impftermin waren auch die örtlichen Medien informiert worden.

DAS REZEPTUR-COACHING: NEUES ANGEBOT DER LAV-AKADEMIE

Ein sehr praxisorientiertes neues Angebot der LAV-Akademie machte die Teams in Apotheken ab Oktober noch fitter bei der Herstellung von Rezepturen. Über ein ganz individuelles Rezeptur-Coaching mit den wichtigsten theoretischen Basics und dem anschließenden Üben der Herstellung komplexer Rezepturen konnten Apotheken diese Kernkompetenz tief erschließen. Die LAV-Rezeptur-Expertin Dr. Sandra Barisch (PTA, Apothekerin und promoviert im Fachbereich Pharmazeutische Technologie) erläuterte bei den Coachings alle praxisrelevanten Arzneiformen praxisnah und anwenderorientiert. Durch effektives Lernen und das Üben in Kleingruppen konnten die Teams direkt Tipps und Tricks für den Rezeptur-Alltag mitnehmen.

ANGEBOTE ZUM APOTHEKEN-PROTEST 2023: VOM APOTHEKEN-A-SCHAL BIS ZUR TRILLERPFEIFE

Apotheken stärken. Jetzt! Gemäß diesem Motto sollten Apothekeninhaber:innen und ihre gesamten Teams beim Protest laut werden und ihren Unmut öffentlich kundtun. Der LAV-SOFO-MARKT unterstützte alle Mitgliedsapotheken beim Apotheken-Protest 2023 mit scharf kalkulierten Sonderpreisen. Die angebotenen Materialien vom Apothekenschal bis zur Trillerpfeife eigneten sich sowohl für die Protesttage als auch für die begleitende Information der Kunden in den Apotheken.

SCHULTERSCHLUSS DER HEILBERUFE

Am 19. Oktober gab es in der Bundespressekonferenz in Berlin einen noch nie dagewesenen Schulterschluss zwischen Apothekerschaft, Ärzteschaft und Zahnärzteschaft. Gabriele Regina Overwiening (Präsidentin der ABDA), Dr. Andreas Gassen (Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV) sowie Martin Hendges (Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung KZBV) hatten die Möglichkeit gemeinsam die Hauptstadtpresse über die schwierige Lage im Gesundheitswesen zu informieren. Die zentrale Botschaft der Gesundheitsberufe: Bundeskanzler Olaf Scholz müsse die Gesundheitspolitik zur Chefsache machen. Der gemeinsame Presseauftritt wurde von zahllosen Medien im ganzen Land als TV- oder Hörfunkmeldung sowie in den Printmedien aufgegriffen.

FLAGGE UND STÄRKE ZEIGEN AN DEN PROTESTTAGEN

Die Planungsmaschinerie für den Protestmonat November lief auf Hochtouren. Der LAV kümmerte sich um eine geeignete Bühne mit Videoleinwand, organisierte die Standgenehmigung für die Bühne, meldete die Großkundgebung an und eruierte, wie und wo die anreisenden Busse aus Baden-Württemberg und aus Bayern parken konnten.
Alle Verbände sollten für jede Streikregionen tausende Warnwesten erhalten, außerdem konnten Klatschpappen und Protestschilder als Bausätze bestellt werden, die am Streiktag an die Protestierenden ausgeteilt werden sollten. Verbände konnten außerdem Flyer und Handzettel ordern, die während der Demonstration verteilt werden konnten. Für die Vor-Ort-Apotheken gab es Argumentationshilfen für die Gespräche mit Kund:innen, Musteranschreiben an umliegendeArztpraxen, Vorlagen und praktische Tipps für lokale Aktionen und die Pressearbeit, Social Media-Tipps sowie Hinweisschilder im Vorfeld des Protesttages und solche, die am Protesttag die geschlossenen Apotheke erklären sollte. Auch die Wahlkreisbotschafter wurden in die Protestvorbereitungen einbezogen: Sie sollten nochmals aktiv auf Bundes- und Landespolitiker zugehen. Ein Musterschreiben stand hierfür zur Verfügung.

LAV-BEIRAT BEFASST SICH MIT POLITISCHER LOBBYARBEIT UND DEM PROTESTMONAT NOVEMBER

Mit einem eindrücklichen politischen Lagebericht der LAV-Präsidentin Tatjana Zambo wurde die Herbst-Sitzung des LAV-Beirats am 25. Oktober eröffnet. Der dramatische Rückgang an Apotheken, die fehlende Honoraranpassung, bedrohliche Lieferengpässe und mangelnde Beinfreiheit bei der Versorgung der Patient:innen – diese Gemengelage erfordere jetzt und über die nächsten Monate hinweg ein entschlossenes und deutliches Zusammenstehen der Apothekerschaft, machte LAV-Präsidentin Tatjana Zambo damals deutlich „Den ganzen Monat November über werden wir in Deutschland protestieren. Jeden Mittwoch, beginnend ab dem 8. November, stehen wir auf Straßen und Plätzen und zeigen, dass wir so nicht mehr weitermachen können.“ Für die baden-württembergischen Apotheken war der 22. November der ausgerufene Protesttag, an dem sie gemeinsam mit Kolleg:innen aus Bayern auf dem Stuttgarter Schlossplatz demonstrieren sollten. Anhand aktueller Zahlen zeigte die LAV-Chefin den massiven Rückgang an Apotheken bundesweit auf. Allein im ersten Halbjahr 2023 hatten 238 Apotheken schließen müssen. „Das ist der stärkste Rückgang bundesweit seit Beginn der Aufzeichnungen. Bis zum Jahresende müssen wir damit rechnen, dass bis zu 600 Schließungen drohen. Denn zehn Prozent der Apotheken schreiben heute schon rote Zahlen.“

Vor den Mitgliedern des LAV-Beirates sprach Michael Hennrich als Gastreferent. Er war der Apothekerschaft als früherer CDU-Bundestagsabgeordneter bekannt. Jahrelang hatte sich Hennrich als MdB in Berlin insbesondere im Gesundheitsausschuss als Berichterstatter für Arzneimittelfragen einen Namen gemacht. Seit dem Frühjahr 2023 war Michael Hennrich Geschäftsführer für den Bereich Politik beim Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH). Er ordnete vor den Beiratsmitgliedern die aktuelle Situation der Leistungserbringer im Gesundheitswesen ein. Den Rückgang der Apothekenzahl bezeichnete er als dramatisch. Diese Entwicklung sollte die Politik wachrütteln und zu einem konstruktiven Dialog mit dem Bundesgesundheitsministerium führen. Doch dieser offene Dialog fehle scheinbar. In einer angeregten Diskussion wurden Ursachen für die Schieflage im Gesundheitswese und denkbare Lösungsansätze besprochen, wie die wirtschaftliche Situation der Apotheken gestärkt werden könne. Er sah Lösungsansätze kritisch, die zu stark nach dem Gießkannenprinzip ausgelegt seien. Hennrich regte eher an, solche Ansätze zu verfolgen, welche die Struktur durch weitere Leistungen und Dienstleistungen in ihrer Bedeutung stärken und zusätzliche Erträge generieren.

LAV-BEIRATSWAHL 2023 WIRFT SCHATTEN VORAUS

Ende Oktober wurden die LAV-Mitglieder auf die anstehenden Wahlen zum LAV-Beirat hingewiesen. Die Wahlen waren für den Zeitraum vom 13. bis zum 27. November terminiert. Mitglieder konnten sich bereits Ende Oktober über die Kandidatinnen und Kandidaten in ihrer Region und die Vertretung der außerordentlichen Mitglieder informieren. Sie fanden die komplette Übersicht aller Kolleginnen und Kollegen, die sich zur Wahl stellten, auf der Verbandshomepage www.apotheker.de als Themenspecial. Außerdem stellten sich alle Kandidatinnen und Kandidaten auch in der Oktober-Ausgabe der Verbandszeitschrift, den LAV-Nachrichten vor.

AUSLEGUNGSFRAGEN ZUM ALBVVG: BMG VERWÄSSERT ABGABEERLEICHTERUNGEN

Unzufriedenheit bei der Apothekerschaft Ende Oktober: Das BMG hatte auf Anfragen von Kassen- wie der Apothekenseite reagiert und nun zu Auslegungsfragen rund um Abgabeerleichterungen innerhalb des ALBVVG reagiert. Leider schloss sich das BMG dabei weitgehend der Kassenseite an und verwässerte damit alle erhofften Abgabeerleichterungen, die in den Apotheken dringend nötig gewesen wären. Hieraus erwuchsen für die Apothekerschaft weitgehende Retax-Risiken, vor denen der LAV Ende Oktober warnte. Der LAV stellte auch verärgert fest, dass die im Hinblick auf die Lieferengpässe begründete Forderung nach mehr pharmazeutischer Beinfreiheit und Verstetigung der bewährten flexiblen Austauschregelungen, in dieser Art und Weise vom Gesetzgeber nicht ansatzweise erreicht wurde.

KIM-ADRESSE ÜBER GEDISA VORBESTELLBAR

Die GEDISA stellte den Apotheken ab Ende Oktober über das GEDISA ApothekenPortal KIM-Adressen zur Verfügung. KIM stand und steht für „Kommunikation im Gesundheitswesen“. KIM stellt einen einheitlichen Standard auf Basis eines Maildienstes dar. Er dient zur elektronischen Übermittlung von Informationen und Dokumenten im Gesundheitswesen. KIM ermöglicht damit den sicheren elektronischen Datenaustausch zwischen registrierten, authentifizierten Nutzerinnen und Nutzern der Telematikinfrastruktur (TI) – dies sollte zugleich einfach und schnell vonstattengehen. Apotheken waren ab April 2024 dazu verpflichtet, eine KIM-Adresse pro Betriebsstätte nachzuweisen, um Kürzungen in den Refinanzierungsbeträgen zu vermeiden. Mitgliedern des Landesapothekerverbandes stand bis 31. Dezember 2024 die erste KIM-Adresse kostenfrei zur Verfügung. Ab Ende Oktober 2023 konnten die Adressen GEDISA ApothekenPortal vorab reserviert werden.

November

PROTESTTAG MIT DEMO NIMMT GESTALT AN

Der November war für den LAV ein sehr arbeitsreicher Monat: Die Umsetzung der Großkundgebung am 22. November 2023 auf dem Stuttgarter Schlossplatz ging in den Endspurt. Gemeinsam mit den bayerischen Apothekerinnen und Apothekern wurden mehrere Tausend Demonstranten für den 22. November in Stuttgart erwartet. Der LAV informierte und bereitete den Anmarsch zum Protestplatz oder auch die Redner:innenliste vor, beantwortete tägliche Presse- und Mitgliederanfragen zum Protest. Am 22. November wollte man größtmögliche Geschlossenheit zeigen, um der Öffentlichkeit und Politik deutlich zu machen, wie dramatisch die Lage der Apothekerschaft war. Dies bekräftigte LAV-Präsidentin Tatjana Zambo in einem Videostatement Anfang November an alle LAV-Mitglieder, in dem sie den Protesthintergrund verdeutlichte und zur breiten Teilnahme aufforderte.

ABDA-DATENPANEL 2022 VERLÄNGERT

Gerade im Protestjahr 2023 war es wichtig, die Situation der Apothekerschaft mit Zahlen belegen zu können. Seit dem 1. September 2023 bis in den November hinein wurden im Rahmen der alljährlichen Onlinebefragung des ABDA-Datenpanels Zahlen und Daten zur wirtschaftlichen Situation und zum Tätigkeitsspektrum der öffentlichen Apotheken in Deutschland erfasst. Jede:r interessierte Apothekeninhaber:in oder –leiter:in einer öffentlichen Apotheke in Deutschland sollte an der Befragung teilnehmen. Alle Teilnehmer:innen erhielten für ihren Beitrag eine Aufwandsentschädigung.

AUCH APOTHEKEN KÖNNEN AUFKLÄREN: FÜR MEHR VERKEHRSSICHERHEIT VON SENIOR:INNEN

Um die eigenen Fähigkeiten im Straßenverkehr besser einschätzen zu können, informierte das baden-württembergische Verkehrsministerium mit der Kampagne www.team-vision-zero.de gezielt Menschen ab 65 zu mehr Verkehrssicherheit. Der traurige Hintergrund war: Baden-Württemberg hatte allein im ersten Halbjahr 2023 über 160 Tote im Straßenverkehr verzeichnet. Mehr als ein Drittel aller Verkehrstoten war über 65 Jahre alt. Auch Apotheken konnten sich an der Aufklärungskampagne beteiligen und Informationsmaterial für Betroffene anbieten. Alle Details zur landesweiten Kampagne waren auf der Webseite www.team-vision-zero.de zusammengefasst.

LÄNDERBESCHLUSS DER MINISTERPRÄSIDENTEN ZUR WOHNORTNÄHE

Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte sich Anfang November unter anderem mit der Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort beschäftigt. Die Regierungschefinnen und -chefs hatten in einem Beschluss deutlich gemacht, dass aus ihrer Sicht die "Wohnortnähe" unbedingt erforderlich sei für die sichere und zuverlässige Arzneimittelversorgung. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sowie Tatjana Zambo als Präsidentin des LAV begrüßten diesen Länderbeschluss.

LAV UNTERSTÜTZT INITIATIVE ENTSCHIEDEN. GEGEN KREBS.

Rund die Hälfte aller infektionsbedingten Krebserkrankungen in den entwickelten Ländern stehen im Zusammenhang mit Humanen Papillomviren (HPV). Durch eine frühzeitige HPV-Impfung ab einem Alter von 9 Jahren lassen sich bestimmte HPV-bedingte Krebsarten vorbeugen. Es ist darum nachhaltig wichtig, die Menschen für HPV zu sensibilisieren, um HPV-Infektionen vorzubeugen und HPV-bedingte Erkrankungen zu reduzieren. Der Pharmahersteller MSD hatte sich gemeinsam mit anerkannten Partnern im Rahmen der Initiative „ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs.“ zur Aufgabe gemacht, für Aufklärung zu sorgen. Der Landesapothekerverband war dieser Initiative im November 2023 beigetreten. „Apothekerinnen und Apotheker können durch ihre Wohnortnähe und den direkten, niederschwelligen Zugang zu den Betroffenen einen wichtigen Beitrag zur Prävention und zur Krebsvorsorge leisten“, sagte LAV-Präsidentin Tatjana Zambo zum neuen Engagement des Verbandes.

VIDEOSTATEMENT ZUM PROTESTMONAT

Auch die ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening stimmte die Apothekenteams in einer Videobotschaft auf den Protestmonat November ein. Gleichzeitig kritisierte sie den Politikstil von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und warf ihm "Seifenblasenpolitik" vor. Außerdem kündigte die ABDA-Präsidentin an, dass die ABDA die politische Kommunikation in den kommenden Wochen weiter intensivieren werde.

MITGLIEDER FIT MACHEN FÜR DEN PROTESTTAG AUF DEM STUTTGARTER SCHLOSSPLATZ

Alle Apotheken wurden durch mehrere Informationsschreiben dazu aufgerufen, die Apotheken am 22. November ganztägig geschlossen zu halten. Für die Versorgung der Bevölkerung standen an diesem Tag die Notdienstapotheken zur Verfügung. Die Medien wurden über diverse Pressemitteilungen entsprechend informiert. Auch Patienten- und Selbsthilfesorganisationen wurden von der Patientenbeauftragten des LAV-Vorstandes, Friederike Habighorst-Klemm separat auf den Protesttag vorbereitet.

Die kompletten Apotheken-Teams sollten gemeinsam nach Stuttgart anreisen und auch bei Kolleg.innen für die Teilnahme werben. Apothekenteams sollten nach Möglichkeit im weißen Kittel zum Protest kommen. Auf dem Schloßplatz sollten die Demonstrierenden mit rund 4.000 bedruckten Warnwesten ausgestattet werden. Erwartet wurden über 4.000 Teilnehmende am Protesttag aus Bayern und Baden-Württemberg. Mit Hochdruck arbeitete der LAV an der Rednerliste. Geplant waren Redner:innen aus den Reihen der Apothekerschaft, aus der Politik, der Ärzteschaft sowie aus den Reihen der Angestellten und Patientenvertreter werden erwartet.

Apothekenteams sollten eigene kreative Protestplakate oder Protestbanner vom Protesttag im Juni mitbringen. Darüber hinaus stellte der LAV Baden-Württemberg zusätzlich vor Ort Protestmaterial wie Trage-Plakate, Klatschpappen und Trillerpfeifen zur Verfügung. Alle Details rund um den Protest wurde für die Mitglieder in einem umfangreichen Themenspecial auf der Verbandshomepage stets aktuell gehalten.

NEUER FAQ ZUM E-REZEPT

Nicht nur der Protesttag im November beschäftigte die Apotheken im Land: Zum Jahreswechsel sollte auch das E-Rezept für alle Arztpraxen verpflichtend werden. Viele Fragen begleiteten das anstehende flächendeckende Roll-out. Der LAV stellte deswegen in einem Themenspecial zum E-Rezept einen fortwährend aktualisierten FAQ-Katalog rund um die Prozesse des E-Rezeptes ein. Die Aktualisierung im November umfasste den Umgang mit fehlerhaften oder widersprüchlichen E-Rezepten, das Löschen von E-Rezepten durch die Apotheke, Abweichen von Aussteller und Signatur, Freitextverordnung von Zahnärzten und Ähnliches mehr. Der FAQ-Katalog stellte eine für den Apothekenalltag unverzichtbare und wertvolle Arbeitshilfe rund um die Prozesse des E-Rezeptes dar.

HEIßE DISKUSSIONEN ZUR FRÜHEN STUNDE BEIM PARLAMENTARISCHEN FRÜHSTÜCK IN BERLIN

LAV-Präsidentin Tatjana Zambo hatte am 7. November und damit zum Start des Apotheken-Protestmonats 2023 nur ein Thema für die Abgeordneten bei parlamentarischen Frühstück: „Apotheken stärken! Jetzt!“. Ein gutes Dutzend Parlamentarier waren der Einladung gefolgt. Besonders stark waren CDU-Abgeordnete vertreten, aber auch Politiker der FDP und der SPD und damit Abgeordnete der Regierungskoalition waren anwesend. In einem rund halbstündigen Vortrag zeigte die LAV-Präsidentin mit gut recherchierten Zahlen und Auswertungen die desolate wirtschaftliche Situation der Apotheken. „Etwa ein Drittel aller Apotheken erwirtschaftet ein Betriebsergebnis von unter 75.000 Euro“, schilderte Zambo. Das Inhabergehalt dieser Apotheken liege damit klar unterhalb des Gehalts von angestelltem approbiertem Personal. Und dieses Gehalt wiederum sowie auch die Gehälter der PTAs lägen deutlich um rund 1.000 Euro unter vergleichbaren Qualifikationsgehältern im Bereich der Pflege oder des öffentlichen Dienstes. „Mit unserer Honorierung, die seit mittlerweile elf Jahren nicht mehr angepasst wurde und darüber hinaus in den vergangenen 20 Jahren nur ein einziges Mal sind wir nicht in der Lage, unser hervorragend qualifiziertes und hoch motiviertes Personal auf Höhe vergleichbarer Berufsgruppen zu bezahlen“, konstatierte Zambo.

Nach dem Vortrag der LAV-Präsidentin entbrannte eine lebhafte Diskussion unter den Gästen – insbesondere mit einem Schlagabtausch zwischen Abgeordneten der Regierungsparteien und der Opposition. Mit dazugehörigen und ergänzenden Fakten argumentierten neben Zambo flankierend auch ABDA-Präsidentin Gabriele Overwiening, BAK-Präsident Thomas Benkert sowie die LAV-Vizepräsidenten Dr. Thomas Fein und Rouven Steeb und ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmidt. Klar wurde bei der Veranstaltung: Mindestens aus den Reihen der CDU gab es viel Verständnis für die Proteste und Maßnahmen der Apothekerschaft – nicht nur die im Protestmonat November.

PATIENTENBEAUFTRAGTE SCHREIBT AN SELBSTHILFEORGANISATIONEN

Im Vorfeld des Protesttages am 22. November 2023 wendete sich die LAV-Patientenbeauftragte Friederike Habighorst-Klemm am 10. November mit einem aufklärenden Brief an die Selbsthilfe- und Patientenorganisationen. Darin erläuterte sie die Protesthintergründe und bat um Verständnis und Mithilfe. Sie forderte alle Patientinnen und Patienten auf, sich aktiv an Landtags- und Bundestagsabgeordnete zu wenden und sich ebenfalls für den Erhalt der guten Apotheken-Strukturen einzusetzen.

UMFRAGE DER GEMATIK ZUM STECKEN DER eGK

Seit Juli 2023 konnten E-Rezepte in den Apotheken mit der elektronischen Gesundheitskarte eingelöst werden. Aus diesem Anlass fuhr die Gematik als Betreibergesellschaft ab dem 13. November eine Online-Umfrage. Es ging darum, Erfahrungen zur Verbesserung und Weiterentwicklung sammeln zu können. Auch Apotheken sollten ihre Erfahrungen – positive wie negative – kundtun und so die künftige Weiterentwicklung rund um das E-Rezept mitgestalten.

KOSTENFREIE APOGUIDE WERBEMITTEL ERHALTEN

Als Gegenstück zum standeseigenen ApothekenPortal hatte sich auf der Kundeseite die App ApoGuide mit dem roten Apotheken-A spätestens seit den Impfzertifikaten gut etabliert. Die Kunden-App bot nun viele weitere nützliche Features an, wie etwa die Möglichkeit der direkten Kommunikation mit den Kundinnen und Kunden via Chat oder die Terminbuchung für bestimmte Serviceangebote der Apotheken. Der ApoGuide brachte die digitalen Services der Vor-Ort-Apotheken ganz einfach auf das Smartphone der Kundinnen und Kunden.

Damit auch Apotheker:innen von der bundesweiten Verbreitung der App profitieren konnten, war es nötig, die App bei den eigenen Kund:innen bekannter zu machen. Die GEDISA bot ein kostenfreies ApoGuide Werbemittelpaket an, das einfach online im Apothekenportal bestellt werden konnte. Neben mehreren Plakaten enthielt das Paket Fußbodenaufkleber, Hinterglasaufkleber sowie Prospektständer und Mini-Flyer für Kund:innen.

WAHLKREISBOTSCHAFTER WERDEN AKTIVIERT

Am 14. November wurde das Netzwerk der Wahlkreisbotschafter – kurz WKB genannt - in der Region Süd aktiviert, um noch einmal gezielt zum Protesttag am 22. November einzuladen. In diesem Zusammenhang hatten die WKB auch wieder ein Anschreiben für die Bundestagsabgeordneten zur Verfügung gestellt bekommen. In den Schreiben wurden den Abgeordneten erneut die Gründe für den Apothekenprotest erläutert. Die Politiker:innen wurden aufgefordert, sich für den Erhalt der Vor-Ort-Apotheke einzusetzen und nach Möglichkeit am Protesttag teilzunehmen oder gegebenenfalls auch eine Apotheke vor Ort zum Austausch zu besuchen.

APOTHEKENPORTAL-UPDATE BEI GRIPPESCHUTZIMPFUNG

Mit den Änderungen innerhalb der gesetzlichen Vorschriften für die Grippeschutzimpfung musste das Impfportal im GEDISA Apothekenportal in den vergangenen Wochen entsprechend angepasst werden. Die verschiedenen Grippeschutz-Impfstoffe, die zu Impfungen in Apotheken zu Verfügung standen, waren ins System eingepflegt worden und standen impfenden Apotheker:innen komfortabel als Auswahlmenü zur Verfügung. Die GEDISA hatte zudem den Fragenkatalog des Anamnesebogens unter anderem bezüglich der geänderten Vorschriften für Schwangerschaft und Blutgerinnung aktualisiert. Auch das Dokumentations-PDF mit den Patientendaten wurde für die Prozesse neu angepasst.

DIALOGSTAND DER APOTHEKERSCHAFT BEI DER CDU STARK FREQUENTIERT

Ein steter Strom wichtiger Gesprächspartner steuerte am18. November den Stand der Apothekerschaft beim Parteitag der Christdemokraten in Reutlingen an. „Alles was in Bund und Land politisch Rang und Namen hat, hat den Austausch mit uns Apothekerinnen und Apothekern gesucht“, fasste LAV-Präsidentin Tatjana Zambo den Einsatz auf dem CDU-Parteitag zusammen. Gemeinsam mit LAK-Präsident Dr. Martin Braun, dem LAV-Beirat Caspar Spindler sowie den LAK-Vorstandsmitgliedern Dr. Björn Schittenhelm und Tilmann Schöll standen sie den politischen Gästen Rede und Antwort zu den drängendsten Themen der Apothekerschaft. Dazu gehörten der Austausch rund um den anstehenden Apothekenprotest, die massiven Lieferengpässe, Personalsorgen und die wichtige Frage nach einer Honoraranpassung. Sehr wenig Verständnis zeigten die Abgeordneten der CDU für die jüngsten Liberalisierungspläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit „Schein-Apotheken“ und stellten sich an die Seite der Apotheker:innen.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut bedankte sich als baden-württembergische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus ausdrücklich bei den Apotheken vor Ort: Für den Einsatz für die Bürger:innen, aber auch für die Teilnahme am Parteitag. Der Bundestagsabgeordnete Moritz Oppelt berichtete, dass er bereits ein so genanntes „Apothekenpraktikum“ gemacht habe und er großes Verständnis für die aktuellen Anliegen von Apotheken habe - bei ihm würde man „mit den apothekerlichen Forderungen offene Türen einrennen“. Auch die Bundestagsabgeordneten Gunther Krichbaum, Thorsten Frei, Michael Donth, Marc Biadacz, Steffen Bilger aber auch Thomas Bareiß, Kai Whittaker und Daniel Caspary stehen teils seit vielen Jahren im konstruktiven Austausch mit der Apothekerschaft, der auch am Parteitag fortgesetzt wurde. Das Team am Dialogstand war fast 12 Stunden im Einsatz. „Weil wir aber so viele gute Gespräche führen konnten, hat dieser Einsatz sich voll und ganz gelohnt“, lautete das Fazit von LAV-Chefin Tatjana Zambo.

SÜDDEUTSCHER PROTESTTAG DER APOTHEKEN SENDET LAUTES SIGNAL NACH BERLIN

Am Mittwoch, den 22. November 2023 wogte auf dem Stuttgarter Schlossplatz ein Meer aus weißen Kitteln, Protestplakaten und der Lärm zahlloser Trillerpfeifen: Geschätzt etwa 5.000 Apothekerinnen und Apotheker aus ganz Bayern und Baden-Württemberg mit ihren Teams hatten ab 12:05 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz demonstriert. Apothekerliche und politische Rednerinnen und Redner sowie Vertreter der Ärzteschaft machten eindrücklich auf die bedrohliche Situation der Apotheken und des Gesundheitssystems aufmerksam. Die Präsidentin des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg (LAV) Tatjana Zambo und der 1. Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbandes (BAV), Dr. Hans-Peter Hubmann führten die Rednerliste an.

Als Gastgeberin eröffnete Tatjana Zambo die Großkundgebung mit aufrüttelnden Worten: „Im letzten Jahr haben bundesweit bereits 400 Apotheken für immer geschlossen. In diesem Jahr werden es Richtung 600 Schließungen sein. Das sind 1000 Apotheken weniger in nur zwei Jahren! Damit muss Schluss sein. Diese Talfahrt muss gestoppt werden!“ Zambo machte selbstbewusst klar, dass die Zeit des Bittstellens für die Apothekerschaft vorbei sei, „wir fordern nun unsere gerechte Honorierung mit Blick nach Berlin ein. Wir stehen hier in überwältigender Masse, wir stehen hier mit erhobenem Haupt und einem Sack voll guter Argumente, die zeigen was jetzt nötig ist: Apotheken stärken. Jetzt! Wir kämpfen heute für unsere eigene Zukunft und für die Zukunft einer guten Arzneimittelversorgung.“ Die jüngsten Pläne Lauterbachs zu Schein-Apotheken, denen Zambo eine klare Absage erteilte, stünden diesem Ziel diametral entgegen.

Auch Dr. Hans-Peter Hubmann, 1. Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes und Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes, machte verfehlte politische Entscheidungen für die dramatische Situation der Apotheken verantwortlich: „Seit vielen Jahren machen wir auf die völlig unzureichende Honorarsituation aufmerksam, auf das moderne Raubrittertum in Form von Nullretaxationen durch Krankenkassen und auf die aberwitzigen Präqualifizierungsanforderungen. Wir warnen seit Jahren und zuletzt immer stärker vor den Auswirkungen zunehmender Lieferengpässe.“ Bei den kompletten Teams in den Apotheken sei nun „der Punkt erreicht, der das Fass endgültig zum Überlaufen bringt“, so Hubmann weiter mit Blick auf tausende Demonstrierende.

Sowohl die neue bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention Judith Gerlach hielt per Videoschalte eine emotionale Grußbotschaft und versprach, sich deutlich für die „völlig berechtigten“ Forderungen der Apotheken in Bayern und Baden-Württemberg einzusetzen. Ebenso mit großer Solidarität begrüßte in einem Einspieler Bernhard Seidenath (CSU) als Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im bayerischen Landtag die Demonstrierenden beider Bundesländer auf dem Schlossplatz und hob die Wichtigkeit der Apotheker:innen hervor. Als Vertreter der Patientenorganisationen schickte der Vorsitzende des Landesseniorenrats, Prof. Dr. Eckart Hammer, eine Video-Grußbotschaft. Für die angestellten Approbierten und PTA sprachen Silke Laubscher und Eva Bahn.

Die gesundheitspolitischen Sprecher der Fraktionen von Grünen, CDU, FDP und SPD aus dem Stuttgarter Landtag betonten im Rahmen der Kundgebung die Unverzichtbarkeit der Vor-Ort-Apotheke. Petra Krebs für die Grünen bekundete, dass man die Apothekenschließungen nicht still hinnehmen wolle und aktiv etwas dagegen unternehmen wolle. Dr. Michael Preusch, Arzt und gesundheitspolitischer Sprecher im baden-württembergischen Landtag für die CDU machte klar, dass es wichtig und gut sei, dass die Apothekerschaft heute laut und hörbar für ihre Forderungen auf die Straße gegangen sei. Er erklärte, dass die Stärkung der Vor-Ort-Apotheken das primäre politische Ziel zu sein habe. Als gesundheitspolitischer Sprecher der FDP/DVP-Fraktion im Landtag Jochen Haußmann forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dazu auf, seinen Turbo einzuschalten, denn „Es ist 5 nach 12 für die Apotheken! Die Forderungen der Apotheken sind bekannt. Es ist an der Zeit, dass man in den Dialog geht.“ Zuletzt sprach Florian Wahl von der SPD, der Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im baden-württembergischen Landtag ist. Er lobte die Apothekerschaft für ihre „ganz wichtige Lotsenfunktion“ innerhalb des Gesundheitswesens. Er versprach, die Bilder aus Stuttgart nach Berlin zu tragen.

Auch die Ärzteschaft in Baden-Württemberg zeigte sich solidarisch mit dem Protest der Apothekerinnen und Apotheker. Dr. Nicola Buhlinger‐Göpfarth als Vorsitzende des Hausärzteverbands Baden‐Württemberg hob in ihrer Rede hervor, dass „unsere Patientinnen und Patienten wissen, was sie wollen: Ihre Arztpraxen und ihre Apotheken.“ Die Gesundheitsversorgung sei der falsche Ort für Experimente, warnte sie in Richtung des Bundesgesundheitsministeriums. Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender der Ärztevereinigung MEDI Baden‐Württemberg zeigte erneut auf, dass der Protest auch den Teams in Praxen und Apotheken gelte. Denn ohne die Teams gehe nichts. Die Ärzte zogen nach dem Protest mit einem Trauerzug zum baden-württembergischen Sozialministerium.

LAV-Chefin Tatjana Zambo und der BAV-Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann beendeten die Veranstaltung und zogen ein positives Fazit: „Wir haben heute mit überwältigender Solidarität gezeigt, wie ernst es um unsere Apotheken steht und wie entschlossen wir sind, für eine auch in Zukunft gute und sichere Arzneimittelversorgung und ein angemessenes Honorar zu kämpfen.“ Approbierte, PTA und PKA, Selbstständige und Angestellte hatten im gemeinsamen Schulterschluss für eine bessere Vergütung und gegen zerstörerische Pläne aus dem Bundesgesundheitsministerium gekämpft.

GEDISA APOMAIL IN STANDARD-MAIL-ANWENDUNGEN NUTZEN

Alle Nutzerinnen und Nutzer des GEDISA ApothekenPortals hatten ab Ende November die Möglichkeit, GEDISA ApoMail über einen lokalen Mailclient zu nutzen und darüber E-Mails zu empfangen sowie zu versenden. Die gängigen Mailprotokolle SMTP, IMAP und POP3 ermöglichten dies. Über diese Protokolle ließen sich schnell und einfach *@apomail.de-Adressen im lokalen E-Mail-Programm wie beispielweise Microsoft Outlook oder Thunderbird hinzufügen und bequem an nur einem Ort verwalten. So hatten Apotheken einen guten Überblick über eingehende Mails – egal ob in der Offizin oder unterwegs, auf einem Computer, Smartphone oder Tablet. Der GEDISA ApoMail-Service war für LAV-Mitglied kostenfrei. Im November wurden außerdem die Servicezeiten des technischen Supports des GEDISA ApothekenPortals verlängert. Den technischen Support erreichten Apotheken nun Montag bis Freitag zwischen 8:00 Uhr und 20:00 Uhr sowie samstags von 8:00 bis 18:00 Uhr. Das sollte gewährleisten, dass Apotheken bei ihren Anliegen rund um die digitalen Services der GEDISA noch schneller unterstützt werden konnten.

ERGEBNISSE DER BEIRATSWAHL 2023 AUSGEZÄHLT

LAV-Mitglieder hatten in den vergangenen Wochen den neuen LAV-Beirat für die Amtsperiode Januar 2024 bis Dezember 2027 gewählt. Die Stimmen wurden nach Ende der Wahlfrist am 29. November ausgezählt. Das endgültige Wahlergebnis erhielten die LAV-Mitglieder unmittelbar per E-Mail-Service über LAV-AKTUELL. Das Wahlergebnis wurde außerdem auf der Verbandshomepage und in der Mitgliederzeitschrift, den LAV-Nachrichten veröffentlicht.

BUNDESDELEGIERTENKONFERENZ DER GRÜNEN TAGT IN KARLSRUHE

Begleitet von höchsten Sicherheitsvorkehrungen tagten die Delegierten von Bündnis 90/Die Grünen Ende November vier Tage lang in Karlsruhe: Der bislang längste Parteitag in der Geschichte der Grünen und mit Abstand auch der am besten abgesicherte. Die mehr als 800 Delegierten und über 1.500 Gäste mussten sich aufwändig vorab für ihre Teilnahme akkreditieren – um dem Bundeskriminalamt genügend Zeit zu geben, jeden Besucher zu überprüfen. Dementsprechend waren die Einlasskontrollen streng und aufwändig.

Vier Tage lang herrschte ein reges Kommen und Gehen am apothekerlichen Dialogstand, der in enger Zusammenarbeit von ABDA, LAV und LAK bespielt wurde. Das Präsidium des Landesapothekerverbandes war, angeführt von Präsidentin Tatjana Zambo, mit zahlreichen Mitgliedern des Vorstandes vor Ort. Für die LAK war Präsident Dr. Martin Braun begleitet von LAK-Vorständen im Einsatz. Aufhänger für die Gespräche war die kurz zuvor in Stuttgart abgehaltene große Protestkundgebung der süddeutschen Apotheken. Auch Lieferengpässe, Personalnöte und vor allen Dingen die dringend benötigte Anpassung des Apothekenhonorars standen im Mittelpunkt der zahllosen Gespräche. Intensiv unterhielten sich die Vorstände am Dialogstand auch mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck oder mit Maria Klein-Schmeink, der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. Weitere prominente Gäste am Stand waren unter anderem Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Landwirtschaftsminister Cem Özdemir oder auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Anton Hofreiter.

„Wir haben mit ganz vielen hochrangigen Politiker:innen aber auch mit Delegierten aus ganz Deutschland zur Situation der Apotheken gesprochen“, fasste LAV-Präsidentin Tatjana Zambo die Tage zusammen. Gemeinsam mit Kammerpräsident Dr. Martin Braun, den LAV-Vizepräsidenten Rouven Steeb und Dr. Thomas Fein sowie weiteren Mitgliedern aus den Vorständen von LAV und LAK waren sie stark als Ansprechpartner nachgefragt. „Ich habe ganz klar den Eindruck, dass durch unseren Dialogstand auch viele GRÜNE wahrgenommen haben, wo unsere Probleme liegen und welche Lösungen wir jetzt brauchen“, so Tatjana Zambo weiter.

Dezember

BEENDIGUNG DER COVID-ZERTIFIKATS-ERSTELLUNG

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) informierte Anfang Dezember dazu, dass ab dem Jahresende die Möglichkeit zur Ausstellung von COVID-19-Zertifikaten eingestellt werde. Das digitale COVID-19-Zertifikat war im Jahr 2021 eingeführt worden und diente als EU-weit anerkannter Nachweis über eine Impfung, eine Genesung oder eine negative Testung. In den Apotheken waren seit 2021 fast 110 Millionen digitale COVID-19-Impfzertifikate und COVID-19-Genesenenzertifikate über das Apothekenportal mein-apothekenportal.de der GEDISA - Gesellschaft für digitale Services der Apotheken technisch generiert und ausgegeben worden. Die CovPass Check-App und die CovPass-App wurden ebenfalls zum 31. Dezember 2023 eingestellt. Die CovPass-App sollte dann in einen Walletmodus versetzt werden, in welchem die Zertifikate erhalten blieben.

HILFSWERK SAMMELT FÜR „STARKE KINDER KISTE!“

Über das besondere Präventionsprojekt, die STARKE KINDER KISTE!, sollten Kinder spielerisch darin unterstützt werden ein gutes Körpergefühl zu entwickeln, aber auch deutliche Grenzen zu setzen, um Übergriffen und Missbrauch vorzubeugen. Das Hilfswerk der baden-württembergischen Apothekerinnen und Apotheker rief im Dezember zu Spenden auf. Das Ziel war rund zehn solcher Kisten für den Einsatz in Baden-Württemberg zu finanzieren. Eine Kiste kostete etwa 2.250 Euro. Über den Jahreswechsel war ein Spendenkonto eingerichtet.

BESORGNISERREGEND: RÜCKGANG AN APOTHEKEN

Das Apothekensterben griff auch in Baden-Württemberg um sich. 88 Apothekenschließungen waren für das Jahr 2023 zu verzeichnen. Die Apothekerschaft machte an diesem Schwund auch ihre dringende politische Forderung fest, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert werden müssten. Zum 1. Januar 2023 hatten noch 2211 öffentliche Apotheken die Menschen im Land mit Arzneimitteln versorgt. In den vergangenen zehn Jahren ging die Anzahl an Betriebsstätten damit um mehr als 16 Prozent zurück. Der LAV und die LAK machten in zahllosen direkten politischen Gesprächen und auch auf Parteitagen deutlich, dass die jährliche Anzahl an baden-württembergischen Apothekenschließungen mittlerweile doppelt so hoch wie noch vor zehn Jahren lag. Dieser besorgniserregende Trend führte zu einer dramatischen Ausdünnung der Versorgung in der Fläche.

WARTEN AUF BFARM-DRINGLICHKEITSLISTE KINDERARZNEIMITTEL

Im Rahmen des erwarteten (aber bislang noch nicht in Kraft getretenen) Pflegestudium-Stärkungsgesetzes sollte eine Dringlichkeitsliste für Kinderarzneimittel eingeführt werden. Am 5. Dezember war die so dringend benötigte Liste immer noch nicht in Kraft getreten. Die Liste sollte die essentiellen Arzneimittel für Kinder ausweisen, die möglicherweise einer angespannten Versorgungssituation unterlagen. Apotheken sollte es dann ermöglicht werden, bei Nichtverfügbarkeit solcher Medikamente gegen ein wirkstoffgleiches in der Apotheke hergestelltes Arzneimittel, auch in einer anderen Darreichungsform auszuweichen. Möglich wäre dann auch der Austausch gegen ein wirkstoffgleiches Fertigarzneimittel in einer anderen Darreichungsform gewesen, ohne Rücksprache mit dem verordnenden Arzt zu nehmen. Erst am 16. Dezember trat die Liste in Kraft und Apotheken konnten Kinder nach den vereinfachten Abgaberegeln besser und schneller versorgen.

APOGUIDE BIETET PERSÖNLICHEN MEDIKATIONSPLAN

Der ApoGuide – die apothekeneigene Kunden-App – wurde Mitte Dezember um den persönlichen Medikationsplan erweitert. Die Kundinnen und Kunden konnten nun den Bundeseinheitlichen Medikationsplan (BMP) über den Barcode einfach scannen und somit in die ApoGuide App übertragen. Der digitale Medikationsplan war individuell anpassbar. Rezeptfreie Medikamente oder andere Selbstmedikationen konnten jederzeit hinzugefügt und zusätzliche Informationen oder Hinweise zu Arzneimitteln hinterlegt werden. Bei Bedarf konnten sich die Nutzerinnen und Nutzer eine Erinnerungsfunktion für die Einnahme ihrer Medikation einstellen.

ERSTE APOTHEKEN MIT KIM-ADRESSE AUSGESTATTET

In der ersten Dezemberhälfte 2023 wurden die ersten Vor-Ort-Apotheken erfolgreich mit KIM-Adressen ausgestattet, die im Vorfeld über das GEDISA ApothekenPortal bestellt worden waren. Als sogenannte „Friendly User“ erklärten sich die involvierten ersten Apothekerinnen und Apotheker bereit, sich an der Verbesserung der Ausgabe- und Installationsprozesse zu beteiligten. Denn nach dem Jahreswechsel war die Mammutaufgabe zu stemmen, die Ausstattung der mittlerweile fast 4.000 Betriebsstätten, die eine GEDISA KIM-Adresse reserviert hatten, schnell und reibungslos bei all diesen Apotheken durchzuführen.

HINWEISGEBERSCHUTZGESETZ IN KRAFT GETRETEN

Ab dem 17. Dezember 2023 waren private Unternehmen zwischen 50 bis 249 Beschäftigten verpflichtet, eine betriebsinterne Meldestelle für Hinweisgeber einzurichten. Diese Pflicht betraf auch Apotheken. Mit der Verkündung des Hinweisgeberschutzgesetzes am 2. Juli 2023 hatte die Bundesregierung die Whistleblower-Richtlinie der EU umgesetzt. Kern des Gesetzes war die Einrichtung von Meldestellen, an die sich hinweisgebende Personen wenden konnten. So sollten zum Beispiel Beschäftigte die Möglichkeit erhalten, Korruptionssachverhalte oder andere Verstöße zu melden, ohne dass sie deshalb berufliche Nachteile befürchten mussten. Der LAV stimmte mit einem LAV-Vorteilspartner, einen entsprechenden Partner-Vertrag ab. Dieser Vertrag sollte es LAV-Mitgliedern ermöglichen, schnell und unkompliziert eine Meldestelle nach dem Hinweisgeberschutzgesetz einzurichten.

ÖFFENTLICHKEITARBEIT RUND UM DEN JAHRESWECHSEL

Das Thema E-Rezept sollte über den Jahreswechsel auch im Rahmen der Pressearbeit nochmals aktiv nach vorne getragen werden. Medien wie Verbraucherinnen hatten rund um den Start des E-Rezeptes auch in allen deutschen Arztpraxen viele Fragen. Denn das E-Rezept war beim Start fest mit der Apotheke vor Ort verankert und der Einlöseweg über die elektronische Versichertenkarte war der einfachste und komfortabelste Weg für alle Patient:innen. Die Versandapotheken sollten erst im Jahresverlauf 2024 einen zusätzlichen Einlöseweg für das E-Rezept bekommen. Plakatmotive, Infoscreens, Patienten-Handzettel – alle Materialien waren für die Apotheken überarbeitet worden und standen auf www.apothekenkampagne.de zu Verwendung zur Verfügung. Im Januar schloss sich eine Kampagne der ABDA zum E-Rezept an, in der verstärkt in den Sozialen Medien mit Bewegt- und Nicht-Bewegt-Formaten auf das E-Rezept aufmerksam gemacht werden sollte. Der markante Spot mit „Ferdinand im gelben Pullover“ lief zum Jahreswechsel unter anderem auch auf rund 6.000 Wartezimmer-Bildschirmen. Für Patient:innen zeigte ein kurzes Erklär-Video, wie das E-Rezept per eGK eingelöst werden kann. Auf der Webseite www.das-e-rezept-ist-da.de konnten sich Patient:innen zudem zum Thema informieren.

FRIST ENDET: ANTRAGSTELLUNG FÜR „ALTFÄLLE“ AUF DIE TI-PAUSCHALE BEIM NNF*

Für „Altfälle“, bei der Inbetriebnahme der TI-Komponenten vor dem 1. Juli 2023, lief die Übergangsfrist zum Jahresende aus. Apotheken konnten noch bis Ende 2023 im Portal des Nacht- und Notdienstfonds Anträge zur Refinanzierung stellen. Alle Apotheken konnten dort insgesamt ihren TI-Status überprüfen und sahen, ob alle entsprechenden Nachweise per Selbsterklärung erbracht worden waren, oder ob Nachmeldungen nötig waren.

NEUER WARNHINWEIS: „ZU RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN FRAGEN SIE…“

Zum 27. Dezember 2023 änderte sich das Heilmittelwerbegesetz (HWG). Statt „fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker« hieß es fortan „und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.“ Grundlage war das am 27. Juli 2023 in Kraft getretene Lieferengpass-Gesetz (ALBVVG). Trotz anderer Formulierungsvorschläge der Apothekerschaft, hatte der Gesetzgeber diesen neuen Warnhinweis gewählt. Apotheker:innen hatten bemängelt, dass sie nicht mehr als Personen Erwähnung fanden, sondern nur noch als Ort der Medikamentenausgabe auftauchten.

NOCH KEIN TARIFVERTRAG

Ende Dezember lag noch kein neuer Gehaltstarifvertrag zum 1. Januar 2024 vor. Die ADEXA – Die Apothekengewerkschaft hatte den Gehaltstarifvertrag fristgerecht zum 31. Dezember 2023 gekündigt. Die Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag waren jedoch noch nicht abgeschlossen. Bis zum Abschluss eines neuen Gehaltstarifvertrages galt der bis dato geltende Gehaltstarifvertrag weiter.

Klar war hingegen, dass der Mindestlohn ab dem 1. Januar 2024 auf 12,41 Euro angehoben würde. Damit geringfügig Beschäftigte, unabhängig von der Höhe des Mindestlohns, immer zehn Stunden in der Woche arbeiten durften, wurde seit dem 1. Oktober 2022 bei einer Erhöhung des Mindestlohns auch die Geringfügigkeitsgrenze entsprechend angehoben. Die Geringfügigkeitsgrenze betrug deswegen ab dem 1. Januar 2024 künftig 538,00 Euro.

LAUTERBACH BESCHERT KEINE FROHEN WEIHNACHTEN

Das rund um den 21. Dezember von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorgelegte Eckpunktepapier zu einer Apothekenreform musste von der Apothekerschaft als völlig unzureichend zurückgewiesen werden. LAV-Präsidentin Tatjana Zambo führte aus, dass es in keiner Weise dazu dienen werde, um eine dringend benötigte bessere finanzielle Ausstattung der Apotheken darzustellen. Die Pläne aus dem BMG bildeten noch nicht einmal den Inflationsausgleich ab und würden so weder dazu führen, bestehende Apotheken zu sichern – geschweige denn dafür sorgen, dass gerade in der Fläche das Apothekennetz wieder gestärkt werde. Zambo weiter: „Lauterbachs Umverteilungsgedanke ist darum eine Mogelpackung, da jeder einzelnen Apotheke durch die geplante Absenkung der 3-Prozent-Marge auf 2 Prozent Ertrag verloren geht. Auch eine angedachte Verbesserung der Vergütung des Nacht-und Notdienstes in Höhe von 50 Millionen verteilt auf 17.500 Apotheken und die geleisteten Dienste kann nur als Almosen vor Weihnachten verstanden werden.“

Als einzig positives Signal im Eckpunktepapier verstand Zambo, dass endlich über die Dynamisierung des apothekerlichen Honorars nachgedacht werde. Als kapitalen Fehler bewertete die LAV-Chefin jedoch kategorisch die Pläne zu Schein-Apotheken ohne persönliche Anwesenheit von Apotheker oder Apothekerin.

Zu guter Letzt kritisierte sie im Namen der Apothekerschaft die Vorgehensweise des Ministers: Erneut wählte Lauterbach den Weg, an die Presse zu gehen, bevor den Betroffenen die Planungen als Eckpunkte vorgelegt worden waren. Das habe bei dem Minister mittlerweile System und sei keine Art eines offenen, lösungsorientierten Diskurses und eines fairen politischen Miteinanders.

Haushaltsbericht der Geschäftsführung

HAUSHALTSBERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

Das Geschäftsjahr bei allen drei LAV-Unternehmen war nach wie vor beeinflusst durch die langsame Rückkehr in eine Post-Corona-Normalität. Insbesondere im Veranstaltungsbereich, beim politischen Austausch und auch bei Gremiensitzungen sowie Tagungen machten sich die Auswirkungen bemerkbar. Das Jahr 2023 war zudem geprägt von großen und aufwändigen Protestmaßnahmen der Apothekerschaft für eine längst überfällige Honoraranpassung.

DER LAV JAHRESABSCHLUSS 2023
Das Jahr 2023 endete mit einem deutlich negativen Ergebnis, was sich aufgrund der bestehenden Rahmenbedingungen bereits abgezeichnet hatte und bei den zwingend nötigen wirtschaftlichen Entscheidungen in Kauf genommen werden musste.

Dieses Negativergebnis beruhte insbesondere auf zwei Gründen:

  • Aufgrund der wirtschaftlichen Situation in den Apotheken wurde auf die geplante Erhebung der Sonderumlage in Höhe von rund 664.000 Euro bei den Mitgliedern im Jahr 2023 verzichtet; dies hätte einer Belastung von etwa 300 Euro pro Jahr und Betriebsstätte entsprochen.
  • Im Jahr 2023 fanden zahlreiche Protestaktionen (3 Protesttage, einer davon mit großer, öffentlicher Kundgebung) statt, für die nicht eingeplante Ausgaben in Höhe von rund 130.000 Euro anfielen.

Das verbleibende Defizit wurde durch Rücklagen aus den vergangenen Jahren gedeckt. Nur den höher als budgetierten Beitragseinnahmen (resultierend aus der Änderung der Beitragsordnung zum 1. Januar 2023) war es zu verdanken, dass das Defizit nicht höher ausfiel.

Die Anzahl von Präsenzveranstaltungen und Gremiensitzungen sowie die damit verbundenen Reisekosten waren im Jahresverlauf 2023 mittlerweile wieder auf dem Vor-Corona-Niveau angekommen. Dennoch wurden die Tagungsräumlichkeiten im Haus der LAV-Service GmbH deutlich weniger als vor Corona genutzt, da viele Besprechungen bis heute nur noch im Onlineformat stattfinden.

Aufgrund zunehmender Sturmereignisse muss der LAV jährlich den alten Baumbestand auf seinen Grundstücken hinsichtlich der Standfestigkeit überprüfen.
Bei den Personalkosten konnte der LAV wieder geringfügig unter dem Budgetansatz bleiben, obwohl auch 2023 den Mitarbeiter:innen am Jahresende erneut eine steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsausgleichsprämie gezahlt wurde. Die gemeinsame Nutzung von personeller Infrastruktur (beispielsweise Empfang/Telefonzentrale) wurde innerhalb der einzelnen drei Unternehmen durch Weiterberechnungen ausgeglichen, was zu einer Reduktion des Personalaufwandes im LAV führte.

Die Beiträge zur Berufsgenossenschaft waren stärker angestiegen als budgetiert. Bei der betrieblichen Altersversorgung waren zwei Mitarbeitende ausgeschieden. Dafür hatten mehr Mitarbeitende von der Möglichkeit einer Direktversicherung (Gehaltsumwandlung) Gebrauch gemacht. Die Sozialabgaben waren wie jedes Jahr erwartungsgemäß angestiegen.

Die Betriebskostenplanung wurde um über 100 Prozent überschritten, was daran lag, dass der LAV sich mit über 1.120.000 Euro an der Finanzierung des GEDISA und ihrer Projekte beteiligt hatte, wohingegen die Budgetplanung vorher noch von einer außerbudgetären Finanzierung (durch Sonderumlagen) ausgegangen war.

Nach wie vor positiv bemerkbar machte sich die im Jahre 2020 installierte Photovoltaikanlage. So konnte der LAV den steigenden Energiekosten etwas entgegensetzen.
An dem Mietgebäude Oberer Hoppenlauweg musste der zentrale Warmwasserspeicher wegen Korrosion ausgetauscht werden. Aufgrund der immer heißer werdenden Sommer wurde die DG-Wohnung klimatisiert. Diese Ausgaben waren ungeplant, daher nicht budgetiert.

Die Cyber-Risk-Versicherung des LAV hatte nach dem Schadensfall durch einen Hackerangriff im Jahr 2021 ihre Beiträge deutlich nach oben angepasst. Aufgrund des finanziellen Engagements des LAV über die BAG zur Stützung der NOVENTI wurde die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung und die D & O-Versicherung (Directors and Officers Liability Insurance) um dieses Risiko erhöht, was zu einer deutlichen Beitragssteigerung bei der Position Versicherungen führte.

Der LAV konnte 2023 seine politischen Aktivitäten wie den parlamentarischen Abend, das parlamentarische Frühstück, das Wirtschaftsfrühstück auf Landesebene wieder in vollem Umfang aufnehmen. Es fanden mehr Vorstandssitzungen außer Haus statt und es wurden sowohl eine außerordentliche Beiratssitzung als auch eine außerordentliche Mitgliederversammlung in Sachen BAG/NOVENTI durchgeführt, was sich sowohl in den Bewirtungskosten, als auch in den Repräsentations- und Reisekosten widerspiegelte. Die Aufwände in Sachen BAG/NOVENTI wurden dem LAV in voller Höhe erstattet.

Die Durchführung von diversen Protestaktionen, darunter drei Protesttage, einer mit einer Großkundgebung, führten in der PR- und Öffentlichkeitsarbeit zu ungeplanten Mehrausgaben in Höhe von über 130.000 Euro im Bereich Projekte und Öffentlichkeitsarbeit. In diesen Bereich wurde auch der Aufwand für das neue LAV-Nachwuchsprojekt der PTA-Patenschaften (beispielsweise für die Schaffung einer nutzerfreundlichen Landing-Homepage) verbucht. Zu den Projekten zählten auch die Präsenzen auf Landes- und Bundesparteitagen, die es nach Corona wieder vermehrt gab, um auch dort den politischen Dialog für die Forderungen der Apothekerschaft in der Breite zu führen.
Das Budget für die allgemeinen betrieblichen Aufwendungen wurde überschritten, insbesondere durch die jährlich anfallenden Softwarenutzungslizenzgebühren, die notwendige Betreuung durch externe EDV-Dienstleister und die Investitionen in die EDV-Infrastruktur (beispielsweise Einführung von MS-Teams auf allen Arbeitsplätzen) und einer Nachberechnung für die vergebliche Aufwendung für die Schaffung einer Schnittstelle zwischen dem GEDISA Terminbuchungsmodul und dem Impfbuchungstool des Landes Baden-Württemberg (weil letzteres nach der Coronazeit unerwartet mangels verfügbarer Landesmittel eingestellt worden war).

Die erhofften Erträge durch Ausschüttungen unserer Beteiligungsgesellschaften (insbesondere Pharmafakt) waren deutlich niedriger ausgefallen, was zum größten Teil damit zusammenhängt, dass NOVENTI anonymisierte Rezeptdaten mittlerweile selbst vermarktete und nicht mehr über die gemeinsame Datenvermarktungsgesellschaft Pharmafakt. Der Pharmafakt waren damit nicht nur Umsätze im Millionen-Bereich weggefallen, sondern auch ein erheblicher Wettbewerbsvorteil im Markt. Dadurch war nur ein geringerer Gewinn als in den Vorjahren zu erzielen, der zu einer deutlich geringeren Ausschüttung an die Gesellschafter im Jahr 2023 führte und auch zukünftig führen wird.
Die Zinseinnahmen aus den Rücklagen stiegen langsam wieder an, außerdem waren die Verwahrgebühren der Banken kein Thema mehr. Steuerlich fielen die Ertragssteuerzahlungen auf die Gewinnausschüttungen der Pharmafakt GmbH sowie die Grundsteuern auf die dem LAV gehörenden Grundstücke in der Hölderlinstraße 11 und 12 an. Außerdem führte eine Lohnsteuerprüfung für das Jahr 2022 in 2023 zu einem Nachzahlungsbetrag. In den Bilanzkonten schlugen sich weitere EDV-Investitionen beziehungsweise Ersatzbeschaffungen nieder.

Das Jahr 2023 endete mit einem Fehlbetrag in Höhe von 338.176,95 Euro, der aber durch entsprechende Rücklagen aus Überschüssen der Vorjahre gedeckt war.

DER LAV-SOFO-MARKT JAHRESABSCHLUSS 2023
Die verschlechterte wirtschaftliche Lage in den Apotheken bundesweit bekam auch der LAV-SOFO-MARKT in 2023 zu spüren. Die Zurückhaltung der Kund:innen bei Einkäufen führte zu deutlich weniger Umsatzerlösen als geplant. Es ist prognostisch davon auszugehen, dass die „Umsatzhöhenflüge“ des LAV-SOFO-MARKTES in den Jahren 2019 bis 2022 langfristig nicht mehr erreicht werden können, sofern sich die Vergütungssituation für Apotheken nicht entscheidend ändert.

Die Werbekostenzuschüsse konnten nochmals um mehr als 10.000 Euro gesteigert werden. Die Einnahmen aus dem Anzeigengeschäft der LAV-Nachrichten waren 2023 leicht zurückgegangen, deckten aber immer noch den hälftigen Aufwand der Produktion.

Entsprechend den Umsatzentwicklungen reduzierte sich auch der Wareneinsatz (Materialaufwand). Das Warenlager wurde um 8.734,28 Euro aufgestockt.
Die Personalkosten konnten durch den unterjährigen Ersatz einer Vollzeitstelle durch eine Teilzeitstelle reduziert und damit der Geschäftsentwicklung angepasst werden. Am Jahresende erhielten auch die Mitarbeiterinnen des LAV-SOFO-MARKTES eine Inflationsausgleichsprämie. Gemeinsam genutzte Personalstellen wie Zentrale/Empfang, Buchhaltung, QMS wurden anteilig weiterberechnet. Bei der betrieblichen Altersversorgung (in Höhe von 25 Euro pro Monat) hatten 2023 mehr Mitarbeiter:innen die 5-jährige Betriebszugehörigkeit erreicht, ab der diese gezahlt wird. Die Beiträge zu Sozialabgaben waren erwartungsgemäß angestiegen.

Bei den Personaldienstleistungen wurden die beratenden Tätigkeiten des externen Buchhalters gebucht.

Dem LAV-SOFO-MARKT wurde seit dem Jahr 2021 im Gebäude des LAV ein weiterer Büroraum zur Nutzung zur Verfügung gestellt und dieser mit zwei Arbeitsplätzen ausgestattet. Das hat sich dauerhaft auf die Allgemeinkostenumlage an den LAV auswirkt.

Der Planansatz für die Warenlagerversicherung war zu niedrig angesetzt, auch aufgrund von Beitragsanpassungen.

Bei den KFZ-, Werbe- und Repräsentations- und Reisekostenkosten gelang es, unterhalb der budgetierten Ansätze zu bleiben.

Der vom LAV-SOFO-MARKT beauftragte externe Dienstleister für die Lagerhaltung, die Konfektionierung und das Versandhandling war im Jahr 2022 in die Insolvenz gegangen. Es konnte kurzfristig ein neuer Dienstleister für diese Aufgaben gefunden werden, der die Arbeiten aber zu deutlich höheren Konditionen durchführte, obwohl die Auswahl auf den preiswertesten Anbieter fiel. Durch die geringeren Umsätze und den damit geringeren Versandaufwand wurde das Budget nicht überschritten.

Auch im LAV-SOFO-MARKT hatte sich die fortlaufende technische EDV-Aufrüstung und die permanente Aktualisierung des Onlineshops kostenseits erneut bemerkbar gemacht.
Die Zinseinnahmen des LAV-SOFO-MARKTES bestanden zum einen in den Darlehenszinsen, die die LAV-Service GmbH an den LAV-SOFO-MARKT für die Finanzierung des Kaufes des Tagungshauses bezahlt und zum anderen in Zinsen aus Festgeldanlagen, die bedauerlicherweise durch Verzögerungen in der Bearbeitung bei der Anlagebank nicht so hoch wie geplant ausgefallen waren.

Das Geschäftsjahr 2023 endete für den LAV-SOFO-MARKT mit einem geringen Überschuss in Höhe von 6.382,43 Euro. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das Warenlager um 8.734,26 Euro aufgebaut wurde.

DER LAV SERVICE GMBH JAHRESABSCHLUSS 2023
Ein erneut schweres Jahr lag hinter der LAV-Service GmbH mit ihrem Geschäftsbereich der LAV-Akademie. Die erhofften Erlöse für Seminare und Infoveranstaltungen blieben leider aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation in den Apotheken und auch aufgrund der Personalknappheit deutlich hinter dem Erhofften zurück. Bei den Seminaren konnte knapp das Vorjahresergebnis erzielt werden. Deutlich erfreulicher war der Umsatzzuwachs bei den Infoveranstaltungen, hier konnte sogar der Budgetansatz übertroffen werden.
Sehr enttäuschend war auch die mangelnde Akzeptanz der Kunden bei den vielzählig angebotenen WebLive-Fortbildungen. Auch hier blieb das Ergebnis trotz erhöhter Werbemaßnahmen deutlich unter dem Planansatz und sogar unter dem Jahr 2022 zurück. Mögliche Erklärungen hierfür könnten eine Ermattung der Apothekenmitarbeiter:innen oder auch die anhaltenden Personalengpässe gewesen sein.

Fördermittel für Fortbildungsveranstaltungen (die an Teilnehmer:innen weitergegeben wurden) wurden auch 2023 in Höhe von etwa 22.000 Euro bei der L-Bank beantragt, waren jedoch bis Jahresende noch nicht eingegangen.

Dennoch war es gelungen durch einen strikten Sparkurs und durch den Ausbau weiterer Einnahmequellen (wie Präqualifizierungsberatungen) ein negatives Ergebnis zu verhindern. Die Erlöse aus den Präqualifizierungsberatungen konnten aufgrund der weitestgehenden Abschaffung der PQ für Apotheken ab 2024 letztmalig in 2023 erzielt werden.
Aufgrund rückläufiger Umsätze konnten vereinbarte Provisionsstaffeln mit einzelnen Vorteilspartnern nicht erreicht werden. So wurde der prognostizierte Budgetplan deutlich verfehlt sowie auch der Vorjahresumsatz nicht ganz erreicht.

Die Mieteinnahmen aufgrund der Fremd-Nutzung von Besprechungsräumen hatten nicht den vollen Umfang wie vor der Pandemie angenommen. Nach wie vor wurden und werden viele Besprechungen online abgehalten.

Der budgetierte Ansatz bei den Betriebskosten konnte unterschritten werden. Zu erwähnen sind aber die Kosten für die jährliche Kontrolle (und bei Bedarf Fixierung/Einkürzung) des alten Baumbestandes auf dem Grundstück auch wegen der Zunahme von Stürmen.

Die Kfz-, Reise- und Repräsentationskosten waren unter dem Budgetansatz geblieben.

Im abgelaufenen Jahr wickelte die LAV-Service GmbH nochmals die Impfpoint-Werbekampagne der Firma Mylan/Viatris ab, was ebenfalls zu einem kleinen Kostendeckungsbeitrag führte.

Aufgrund der nach wie vor wenigen Veranstaltungen blieb auch der Aufwand für Fortbildungsveranstaltungen unter dem geplanten Ansatz.

Wie auch bei den anderen LAV-Unternehmen wurden die Betriebskosten durch deutlich höhere EDV-Aufwendungen belastet. Auch hier sind als Gründe insbesondere die fortlaufende Weiterentwicklung/Erneuerung der EDV-Infrastruktur zu nennen. Der größte Teil der über die LAV Service GmbH abgewickelten EDV-Aufwendungen wurden entsprechend der Nutzung an die anderen beiden LAV-Unternehmen weiterberechnet in Form von Lizenzgebühren für das CRM-System.

Die LAV-Service GmbH bediente auch im Jahr 2023 das vom LAV 2004 gewährte Darlehen zum Kauf des Veranstaltungshauses sowohl mit Darlehenszinsen als auch mit Tilgungen.

Wegen fehlender Überschüsse waren keine Ertragssteuern zu zahlen, lediglich die Grundsteuer für das Grundstück Hölderlinstr. 10 schlug zu Buche.
Das erneut schwierige Geschäftsjahr der LAV Service GmbH endete dennoch mit einem Überschuss in Höhe von 7.732,77 Euro.

Der Haushaltsbericht der Geschäftsführung wird begleitet wird von erläuternden Folien. Diese finden Sie entweder hier direkt zum Download oder im untenstehenden Download zum Jahresbericht 2023.

Der LAV Baden-Württemberg in Zahlen

Den vollständigen Zahlenteil finden Sie im Download zum Geschäftsbericht 2023 und direkt hier.