Helmut May

Apotheker aus Offenburg
Vorsitzender des Apothekervereins Baden e. V. (bis Ende 1976)

Helmut May wurde am 27. Dezember 1909 in Karlsruhe geboren, wo er auch seine Schulzeit verbrachte. Von 1921 bis 1922 erlernte er den Apothekerberuf in der Löwen-Apotheke in Kandern und studierte anschließend in Freiburg und Stuttgart Pharmazie; 1934 legte er das Staatsexamen ab. Als Kandidat war er unter anderem in der Alten Apotheke in Friedrichshafen am Bodensee tätig. Später kehrte er in seine Lehrapotheke zurück, in der er lange als Mitarbeiter tätig war. Von August 1941 bis zum Oktober 1945 leistete May den Kriegsdienst ab und war als Stabsapotheker in verschiedenen Lazaretten im Osten und Westen eingesetzt. Aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, arbeitete er zunächst als Mitarbeiter in der Löwen-Apotheke zu Lörrach, später in Singen.

Größte Leistung: Vereinigung der baden-württembergischen Verbände
1952 erhielt er die Konzession für die Adler-Apotheke in Offenburg, wo er seinen Apothekerberuf bis ins 85. Lebensjahr hinein ausübte. 1955 wurde er Kreisapotheker des Kreises Offenburg und betrieb von dieser Position aus energisch die Vereinigung der Apothekervereine von Nord- und Südbaden. Im März 1959 wurde Helmut May vom "Badischen Apothekerverein" zum Vorsitzenden gewählt. Dank seines geraden und aufrichtigen Wesens, getragen vom Vertrauen der Mitglieder, gewann er die Wertschätzung aller Kollegen in Baden und steuerte den Verein an manchen Klippen vorbei. Auch in der "Landesapothekerkammer Baden-Württemberg" war er seit 1962 tätig. Zudem engagierte sich May für die Etablierung der gemeinsamen Rezeptabrechnung mit Bayern in der späteren VSA. Seine größte Leistung bestand jedoch in der Vereinigung der Apothekervereine von Baden und Württemberg im 1952 gegründeten Südweststaat, wobei er auch hier – wie schon bei der Neubildung des Badischen Vereins – landsmannschaftliche Ressentiments überwinden musste. Gemeinsam mit Helmut Eberhardt aus dem badischen sowie Heinz Fuhr und Karl Weismann aus dem württembergischen Verein gelang dann doch nach jahrelanger Überzeugungsarbeit Anfang 1977 das "Kunststück" der Vereinigung beider Vereine. Helmut May ließ sich allerdings nicht mehr zum Vorsitzenden wählen, wurde aber zum Ehrenvorsitzenden und später zum Ehrenpräsidenten gewählt. Für seine Verdienste wurde er 1979 mit der Hans-Meyer-Medaille und 1981 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Helmut May verstarb am 5. Januar 2007.