Treffen mit MdB Maria-Lena Weiss (CDU) in der Stadtapotheke Schömberg
Ein Besuch im Rahmen der Aktion "WIR MÜSSEN REDEN"
Im Zuge der Dialog-Aktion „WIR MÜSSEN REDEN!“ besuchte die Bundestagsabgeordnete Dr. Maria-Lena Weiss, Mitglied der AG Gesundheit, die Stadtapotheke Schömberg, um sich vor Ort ein Bild von der aktuellen Lage der öffentlichen Apotheken zu machen. Die Gesprächsrunde mit Caspar Spindler (Vorstand LAV BW und Inhaber der Stadtapotheke) sowie seine apothekerlichen Kollegen Simon-Peter Skopek (Beirat LAV BW) und Tilmann Schöll als LAK-Vorstandsmitglied war geprägt von einem offenen, konstruktiven Austausch und der gemeinsamen Sorge um die Zukunft der flächendeckenden Arzneimittelversorgung.
Im Mittelpunkt stand die geplante Apothekenreform, die aus Sicht des Berufsstandes zentrale Probleme nicht löst – insbesondere die fehlende Honoraranpassung, die seit 13 Jahren aussteht. Statt eine wirtschaftliche Stabilisierung zu schaffen, setze der Entwurf auf strukturelle „Erleichterungen“, die nach Einschätzung der Apotheker in Wahrheit zu einer Aushöhlung des Berufsbildes und einer Verschlechterung der Versorgung führen würden.
Deutlich kritisiert wurde die geplante Möglichkeit einer zeitweisen Vertretung durch eine PTA, die de facto zu „Apotheken ohne Apotheker“ führen könnte. Dies berge erhebliche Risiken für Qualität und Sicherheit – insbesondere bei der Rezepturherstellung oder bei der Abgabe komplexer Arzneien beispielsweise für Schmerz- oder Tumorpatienten. Die Runde warnte die CDU-Politikerin grundsätzlich vor „abgespeckten Apotheken“ ohne Labor, ohne Rezeptur und ohne Notdienste. Solche Modelle würden das Qualitätsniveau in der Fläche nachhaltig absenken und die Versorgung für die Bürger:innen verschlechtern.
Auch die angedachte Dynamisierung der Vergütung wurde kritisch betrachtet. Offen ist, wie realistisch eine jährliche Anpassung in Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband ist – und welche Rolle das Bundesgesundheitsministerium (BMG) letztlich spielen würde.
MdB Weiss zeigte großes Interesse an den vorgebrachten Punkten und signalisierte Bereitschaft, die Themen in die politischen Beratungen mitzunehmen. Alle Beteiligten waren sich einig: Es braucht echte Reformen und eine ernstgemeinte wirtschaftliche Stärkung der bedrohten Apothekenlandschaft.