MdB Dr. Florian Toncar (FDP) besucht die Apotheke am Theater in Esslingen
Ein Besuch im Rahmen der Aktion "WIR MÜSSEN REDEN" | Einladung von Christof Mühlschlegel
Nachdem der FDP-Staatssekretär im Bundesfinanzministerium Dr. Florian Toncar bereits Ende Mai in der Apotheke Höfingen von Apotheker Max Klimera zu Gast war, besuchte er am 1. Oktober auf Einladung von LAV-Beiratsmitglied Christof Mühlschlegel die Apotheke am Theater in Esslingen. Erneut nahm er sich Zeit für eine vertiefte inhaltliche Diskussion. Mühlschlegel hatte sich entschieden, insbesondere die unzureichende Honorierung der Apotheken und die damit verbundenen Planungen für eine Apothekenreform zu thematisieren.
Mühlschlegel machte deutlich, dass die überfällige Honoraranpassung für die Apotheken iim Reformentwurf von Gesundheitsminister Lauterbach nicht enthalten sei. Statt dessen plane der Minister eine Art Honorarumwandlung, die den Fixaufschlag zwar schrittweise anhebe, gleichzeitig aber den prozentualen Aufschlag absenke. Für die einzelne Apotheke, so Mühlschlegel, sei das im besten Falle ein Nullsummenspiel. Apotheken aber, die viele hochpreisige Arzneimittel abgeben, würden durch eine solche Maßnahme klar schlechter gestellt. Eine wirkliche Lösung oder womöglich eine Hilfe in der prekären wirtschaftlichen Situation, in der sich viele Apotheken bereits befänden, sei das sicher nicht, so Mühlschlegel.
Die von Minister Lauterbach angedachte Dynamisierung des apothekerlichen Honorars durch entsprechende Verhandlungen mit dem Spitzenverband der Krankenkassen höre sich im Ansatz erst einmal gut an, meinte der Apotheker. Schließlich sei die Branche seit 20 Jahren von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt und zusätzlich ausschließlich abhängig von Entscheidungen des Wirtschafts- und Gesundheitsministeriums, wenn es um eine Anpassung des Honorars geht. Eine Dynamisierung sei also längst überfällig. Wenn aber bereits bei den ersten Planungen für eine Dynamisierung die Beitragssatzstabilität als Maxime für entsprechende Verhandlungen gesetzt würde und sich das Bundesgesundheitsministerium zusätzlich noch einen Entscheidungsvorbehalt zubillige, sei fraglich, ob die angedachte Mechanik erfolgreich sein könne. Insgesamt, so Mühlschlegel, sei auch die zeitliche Planung dieser Maßnahme unzureichend, da erste Resultate erst für das Jahr 2027 erzielt werden könnten, in den Apotheken aber bereits jetzt an allen Ecken und Enden das Geld fehle.
Toncar äußerte klar, dass auch er einen starken Nachholbedarf im Bereich der Honorierung sehe, um die Schere zwischen Apothekenhonorierung und GKV-Einnahmen zu schließen. Denn: Während die GKV-Einnahmen in den letzten 10 Jahren um knapp 64 Prozent gestiegen seien, verzeichnet die Apothekenhonorierung im gleichen Zeitraum ein Plus von nur rund 10 Prozent.
Selbstverständlich war auch die in der Lauterbach'schen Reformplanung abgedachte "Apotheke light" Thema des politischen Hintergrundgesprächs. Toncar stellte hierzu fest, dass ihm die von Mühlschlegel erneut vorgetragenen Argumente gegen die „Apotheke ohne Apotheker:in“ in seiner Einschätzung klar weitergeholfen haben.