Parkinson: Eine Krankheit – viele Gesichter
Die Symptome des Parkinson-Syndroms, auch Morbus Parkinson oder Schüttellähmung genannt, hat der englische Arzt James Parkinson als Erster beschrieben. Daher fungierte er später als Namensgeber. 1997 wurde der Geburtstag von James Parkinson zum Weltparkinson-Tag erklärt, an dem viele Veranstaltungen stattfinden. Zu den drei Hauptsymptomen zählen Zittern (Tremor, nur bei etwa 50 Prozent der Erkrankten), Bewegungsarmut (Akinese) und Muskelstarre (Rigor), vorwiegend einseitig beginnend. Schon lange vorher treten ein Nachlassen des Geruchssinns, Stimmungsschwankungen mit Depressionen sowie ein schlechterer Schlaf, vor allem ein gestörter Traumschlaf, auf. Eine Parkinson-Erkrankung verkürzt nicht die Gesamtlebenserwartung. Die Betroffenen sind jedoch im Alltag mit vielerlei Einschränkungen konfrontiert.
Erkrankung trifft Ältere
Die Krankheit tritt in steigendem Lebensalter gehäuft auf, selten bei unter 40-Jährigen. Die demografische Entwicklung wird also zu einer weiteren Zunahme an Betroffenen führen. Bei der häufigsten Form, der idiopathischen, sind Auslöser und Ursache unbekannt. Die Erkrankung kann aber auch genetisch (bei etwa 10 Prozent) bedingt sein. Ebenfalls sind Pestizide als Auslöser bekannt: Parkinson wurde beispielsweise in Frankreich bei Weinbauern als Berufskrankheit anerkannt. Neben der eigentlichen Parkinson-Erkrankung, die ja auf einem Mangel von Dopamin beruht, gibt es auch ein sekundäres Parkinson-Syndrom, welches zum Beispiel durch Medikamente oder Gehirntumore verursacht werden kann. Diese Formen sprechen nicht oder wenig auf L-Dopa an.
Da die Erkrankung chronisch progredient ist, werden im Laufe der Zeit immer mehr und / oder andere Medikamente notwendig. Ziel ist es, Komplikationen zu verhindern und eine mögliche Pflegebedürftigkeit lange hinauszuzögern, was aufgrund der immer stärker werdenden Bewegungsstörungen meist irgendwann nötig wird.
Selbsthilfe klärt auf und stützt
Neben der Förderung der Forschung, die möglichst patientennah ablaufen soll, hat es sich die deutsche Parkinson-Vereinigung zur Aufgabe gemacht, die Betroffenen und ihre Angehörigen zu unterstützen. Dies betrifft den Umgang mit der Krankheit, aber auch psychologisch im Umgang mit Ärzten, Institutionen oder Behörden. Gerade weil Stress die Krankheitssymptome verstärkt, wird diese Begleitung und Unterstützung der Betroffenen als wichtige Aufgabe gesehen und vor allem auch in den regionalen Gruppen geleistet. Ebenso ist die Öffentlichkeitsarbeit für die Vereinigung wichtig. Sie schärft nachhaltig das Bewusstsein für die Erkrankung sowie die Probleme der Betroffenen. Der dPV-Landesverband veranstaltet jährlich in einem anderen Bereich Baden-Württembergs einen Infotag, um viele Fragen zu dem Thema zu klären. Immerhin erkranken allein in Deutschland jährlich 15 000-18 000 Menschen neu an Parkinson.
Pharmazeutisch gut betreut
In den Apotheken sind Betroffene als meist als Stammkunden gut bekannt. Sinnvoll ist es, bei der häufigsten Medikation, meist mit L-Dopa, darauf hinzuweisen, dass eine Einnahme mindestens 30 Minuten vor oder eine Stunde nach einer Mahlzeit erfolgen sollte, da die Eiweiße der Nahrung die Arzneimittelaufnahme verringern. Auch können die Magen-Darm-Störungen, über die manche Patienten am Anfang der Therapie klagen, durch proteinarme Nahrung begrenzt werden. Durch im Lauf der Jahre nachlassende Wirkung wird bei den meisten Patienten ein Wechsel auf andere Wirkstoffe nötig. Aber auch zusätzliche Therapien, vor allem spezielle Physiotherapie und Logopädie können die Einschränkungen meist lange hinauszögern. go