Politik Wir müssen reden Anja Beier, Barbara Schulze, BGM Gundelfingen R...
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Gundelfingens Bürgermeister Raphael Walz zu Gast bei Inhaberinnen der Alemannen- und der Kandel-Apotheke

Ein Besuch im Rahmen der Aktion "WIR MÜSSEN REDEN" | Einladung von Barbara Schulze und Anja Beier
Erschienen am 6. Mai 2024 | Letzte Änderung 6. Mai 2024

„Steht Gundelfingen bald ohne Apotheken da?“ Mit dieser zugespitzten und doch durchaus ernstgemeinten Frage überschrieben die beiden Inhaberinnen der Alemannen-Apotheke und der Kandel-Apotheke, Barbara Schulze und Anja Beier, ihren Austausch mit dem Gundelfinger Bürgermeister Raphael Walz. Bei dem Gespräch im Rahmen der Aktion „WIR MÜSSEN REDEN!“, gekoppelt mit der Aktionswoche „Wir sehen rot!“ wurde nicht nur auf die in Gundelfingen wirtschaftlich schlechte Situation der Apotheken aufmerksam gemacht. Die beiden Apothekerinnen hatten in einem Brandbrief die drängendsten Probleme zusammengefasst:
„Liebe Patientinnen und Patienten, auch in unserer Apotheke sehen wir rot. Uns stört es, dass wir zu wenig Zeit für Sie haben. Wir verstehen nicht, warum die Bundesregierung die unübersehbaren Probleme in den Apotheken ignoriert. In Zeiten von Lieferengpässen wird deutlich, dass es zu viel Bürokratie und zu viele Auflagen gibt, um Sie schnell und flexibel versorgen zu können. Außerdem: Genauso wie für Sie sind für uns Apotheken nahezu alle Kosten drastisch gestiegen. Natürlich möchten wir auch unsere tollen Teams besser entlohnen. Aber unsere wirtschaftliche Situation erlaubt das nicht. Das hat ausschließlich politische Gründe. Denn die Bundesregierung, die die Apothekenvergütung regelt, lässt das Apothekenhonorar seit elf Jahren unverändert. Zuletzt gab es durch die Ampel-Koalition sogar eine Kürzung. Unter diesen Bedingungen werden wir Apotheken die Versorgung von fast 84 Millionen Menschen nicht mehr flächendeckend sicherstellen können.“

Schulze und Beier klärten den Bürgermeister zusätzlich darüber auf, dass allein im ersten Quartal 2024 bundesweit täglich fast zwei Apotheken für immer ihre Türen schließen mussten: „Gesamt waren es in diesem Zeitraum 142 Apotheken. Die Arzneimittelversorgung muss jetzt langfristig gesichert werden. Dafür brauchen wir aber den politischen Willen.“ Barbara Schulze und Anja Beier wiesen zusätzlich auf die bundesweite Umfrage der Apotheken hin. Unter www.apoliebe.de können Bürger:innen sich für die Unterstützung der Vor-Ort-Apotheken stark machen.