Mann mit Handy in Apotheke und E-Rezept
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Das E-Rezept kommt...mit etwas Verspätung

Was Patient:innen wissen sollten
Webcode V211790 | Erschienen am 14. Februar 2022 | Letzte Änderung 14. Februar 2022

Der täglich millionenfach benutzte rosa Zettel, auf dem Ärzt:innen bislang Arzneimittel verordnen, soll nach und nach durch das elektronische Rezept ersetzt werden. Der Start des E-Rezeptes war eigentlich zum Jahreswechsel vorgesehen. Weil aber noch nicht alle digitalen Arbeitsschritte im neuen und komplexen Ablauf die Testphase bestanden hatten, wurde der flächendeckende Start verschoben. Das E-Rezept wird nun zunächst weiter getestet. Arztpraxen oder Apotheken können sich hierfür über ihr Systemhaus bei der Gematik zur Test-Teilnahme anmelden lassen. Dass das E-Rezept weiter getestet wird ist wichtig, denn: Bei einer so elementar wichtigen Säule der Versorgung aller Menschen mit den nötigen Arzneimitteln muss man unbedingt auf Nummer sicher gehen, hebt der Landesapothekerverband Baden-Württemberg hervor.

(Daten-)Sicherheit hat höchste Priorität

Nahezu alle Apotheken vor Ort und auch viele Ärzte sind schon jetzt an der sogenannten Telematik-Infrastruktur (TI) angeschlossen. Die TI ist quasi ein digitaler Hochsicherheitstrakt, in dem Gesundheitsdaten wie auch die elektronische Verordnung abgelegt werden. Von der Arztpraxis bis in die Apotheke werden die E-Rezepte bei der Übertragung mehrfach verschlüsselt und sicher digital in der TI gespeichert. Höchste Datensicherheit ist nötig, damit die sensiblen Gesundheitsdaten vor unbefugtem Zugriff geschützt sind. Nur der Patient – oder ein von ihm direkt beauftragter Vertreter – , der im Besitz des Rezeptcodes für ein E-Rezept ist, kann sein Rezept auch in seiner Apotheke einlösen. Der Patient hat also die Hoheit über das Rezept und gibt seinen Code nur der Apotheke gegenüber frei, die sein Arzneimittel an ihn abgeben soll. Der Code ist der Schlüssel, mit dem der Apotheker das sicher in der TI gespeicherte Rezept lesen kann.

Mit Handy: Digital mehr Möglichkeiten
Das Logo der offiziellen App zum E-Rezept ist ein blaues Herz aus zwei Pillen.
Die offizielle App zum E-Rezept ist leicht zu erkennen: Ein blaues Herz aus zwei Pillen. 2

Für die rein digitale Verwaltung des E-Rezepts brauchen Patientinnen und Patienten ein moderneres Smartphone, die bundeseinheitliche E-Rezept-App der gematik sowie eine neue elektronische Gesundheitskarte inklusive PIN von ihrer Krankenkasse. Dann können Ärzt:innen ein E-Rezept erstellen, in der TI sicher ablegen und der Patient, die Patientin erhält einen QR-Code als Schlüssel zum persönlichen E-Rezept auf das Handy.

 
Mann mit Handy in Apotheke und E-Rezept
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Mit diesem QR-Schlüssel und der elektronischen Gesundheitskarte können Patient:innen nun wie bisher auch zu ihrer Apotheke gehen. In der Apotheke wird der QR-Code gescannt und das Arzneimittel wird abgegeben. Alternativ kann der E-Rezept-Code auch ganz komfortabel aus der E-Rezept-App der gematik heraus an eine Apotheke digital gesendet werden. Das ist so einfach wie das Verschicken einer Kurznachricht – und das Tolle ist:

In der E-Rezept-App ist quasi ein Adressbuch mit allen Apotheken schon hinterlegt. Egal, wo man ist, nahegelegene Apotheken, aber auch die Stammapotheke sind gleich gefunden. Über die gematik-App ist soll es auch möglich sein, eine Rückmeldung zu bekommen, ob das gewünschte Arzneimittel vorrätig ist. Oder Patient:innen können bei Bedarf abklären, wann das Medikament abgeholt oder per Botendienst gebracht werden könnte.

Kein Handy – kein Problem

Alternativ können Patient:innen aber auch einen Papierausdruck des jeweiligen E-Rezept-Schlüssels erhalten und ebenso in der Apotheke einlösen. Dieser Ausdruck sieht dann anders aus als das bisherige rosa Rezept. Der Ausdruck hat das Format DIN A5 und auf ihm sind verschiedene QR-Codes aufgedruckt, welche in der Apotheken als Zugang zu der Verordnung gescannt werden können. Dazu kommt, dass vermutlich auch das millionenfach bewährte rosa Rezept noch eine ganze Weile lang als bekannte Alternative weiter Verwendung finden wird. Die üblichen Kommunikationswege hin zur Apotheke vor Ort wird es weiterhin für alle Menschen geben: Faxen, anrufen, mailen – oder einfach hingehen und von Mensch zu Mensch die Fragen rund um die Arzneimittelversorgung besprechen. Fazit: Das Rezept kommt in die Apotheke vor Ort – egal, ob digital als E-Rezept oder auf Papier.

Ansicht e-Rezept-Token Ausdruck
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Bürger:innen finden weitere Informationen zum E-Rezept unter folgendem Link.