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Gefahren durch Zecken: So schützen Sie Ihre Familie

Mit Impfung und Abwehrmitteln gut gewappnet
Webcode V210541 | Erschienen am 18. Februar 2020

Stuttgart – Ganz Baden-Württemberg ist erneut Risikogebiet für die von Zecken übertragene Frühsommerliche-Meningoenzephalitis (FSME), die in schweren Fällen zu einer Hirnhautentzündung führen kann. Einzig der Stadtkreis Heilbronn ist in diesem Frühjahr vom zuständigen Robert-Koch-Institut (RKI) nicht als Risikogebiet markiert. In allen anderen Landesteilen Baden-Württembergs wie auch in fast ganz Bayern lauern mit dem beginnenden Frühjahr Zecken, die die gefährliche Krankheit übertragen können. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) ruft deswegen dazu auf, sich gegen die FSME impfen zu lassen und sich in der Natur entsprechend gegen Zecken zu schützen.

Friederike Habighorst-Klemm, Vorstandsmitglied des LAV Baden-Württemberg erklärt: „Die Impfung bietet einen zuverlässigen Schutz gegen FSME. Da Baden-Württemberg Risikogebiet ist, bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen die Impfung. Leider gehen immer noch zu wenige Menschen zum Impfen und gefährden sich dadurch unnötig. Durch einen kleinen Piks kann die ganze Familie, vom Opa bis zum Enkelkind, geschützt werden.“

Neben der Gefahr, einer Übertragung der FSME, können Zeckenbisse auch die Krankheit Lyme-Borreliose auslösen, gegen die es keine Impfung gibt. Apothekerin Friederike Habighorst-Klemm zeigt die Unterschiede auf: „Die ersten Symptome bei beiden Erkrankungen ähneln einer Grippe mit Fieber oder Gliederschmerzen. Bei der FSME kommt es später bei einigen Patienten zu der gefährlichen zweiten Phase, bei der Hirnhaut- und Gehirnentzündungen die Folge sein können. Dann können auch Lähmungen oder Kopfschmerzen dazukommen. Typisch für die Lyme-Borreliose hingegen sind die häufig auftretende kreisrunde Rötung um die Bissstelle und das Anschwellen der Lymphknoten.“

Um sich also auch gegen die Lyme-Borreliose – und weitere seltenere Krankheiten durch Zeckenbisse – zu wappnen, sollte man sich aktiv vor Zeckenbissen schützen. Dafür gibt es entsprechende Mittel, mit denen man sich einreiben oder einsprayen kann, und auch die richtige Kleidung ist entscheidend. Helle, geschlossene Kleidung eignet sich für Ausflüge ins Grüne. Hunde und Katzen sollten auch entsprechend vorbereitet werden. Hier gibt es beispielsweise Halsbänder, welche Zecken abwehren können. Nach dem Aufenthalt im Grünen sollte man alle Personen und auch Haustiere nach Zecken absuchen. Festgesaugte Tiere sofort mit einer geeigneten Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange oder -karte entfernen, empfiehlt die Apothekerin. Da Zecken neben der FSME und der Lyme-Borreliose noch fast 50 weitere und seltenere Erkrankungen übertragen können, rät Habighorst-Klemm, alle Zecken zu sammeln: „Nach dem Entfernen klebe ich die Zecke mit Tesafilm auf ein Blatt. Daneben notiere ich auf welchem Familienmitglied die Zecke war und das Datum. Bei später auftretenden diffusen Krankheitssymptomen kann die tote Zecke noch nach Jahren im Labor analysiert werden. Dann lässt sich herausfinden, ob und welche Krankheitserreger möglicherweise durch sie übertragen wurden.“

Hintergrundinformationen zum Thema

  • Auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigt eine Karte die FSME-Risikogebiete für Deutschland an. Risiken im europäischen und nicht europäischen Ausland sind unter dem Stichwort „Zeckengebiete“ leicht im Internet zu recherchieren.

  • Generell tragen alle gesetzlichen Krankenkassen die Kosten der Zecken-Impfung für Versicherte, die in Risikogebieten wie in Baden-Württemberg wohnen. Dagegen zahlen nicht alle Krankenkassen für eine Zecken-Impfung, wenn Versicherte lediglich in betroffene Gebiete reisen.

Zu diesem Thema bieten wir Ihnen auch eine Audio-News-Meldung und ein Video an.