
Zeckenalarm: Vorsorge schützt vor Borreliose und FSME
Richtig vorbeugen, behandeln und impfen lassen
Stuttgart – Bei steigenden Temperaturen und eher milden Wintern beginnt die Zeckensaison immer früher. Zecken können gefährliche Krankheiten wie die Lyme-Borreliose oder die manchmal auch tödlich verlaufende Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Baden-Württemberg gilt nahezu flächendeckend als FSME-Risikogebiet. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) ruft alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich rechtzeitig impfen zu lassen, um sich und ihre Familien zu schützen. „Zeckenbisse sind nicht harmlos – sie können gefährliche Krankheiten wie FSME oder Lyme-Borreliose übertragen. Wir raten allen, die sich oft im Freien aufhalten, sich gegen FSME impfen zu lassen. Das betrifft nicht nur Wanderer und Sportler, sondern auch Gartenbesitzer und Haustierhalter, da Zecken auch von Tieren ins Haus getragen werden können“, erklärt Friederike Habighorst-Klemm, Vorstandsmitglied und Patientenbeauftragte des LAV.
FSME kann zu schweren Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute führen und im schlimmsten Fall tödlich verlaufen. Glücklicherweise übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in Baden-Württemberg die Kosten für die Schutzimpfung.
Anders als bei FSME gibt es gegen die Lyme-Borreliose bislang keine Impfung. Die bakteriellen Erreger können das Nervensystem und die Gelenke schädigen. Jährlich erkranken in Deutschland geschätzt über 100.000 Menschen neu daran. Typische Anzeichen sind eine runde Rötung an der Bissstelle sowie grippeähnliche Symptome. Habighorst-Klemm betont: „Wer solche Symptome bemerkt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen.“
Neben der Impfung können einfache Schutzmaßnahmen helfen, das Risiko eines Zeckenbisses zu minimieren:
- Tragen Sie helle, geschlossene Kleidung und vermeiden Sie hohes Gras und Unterholz.
- Nutzen Sie Zeckenschutzmittel für Haut und Kleidung.
- Untersuchen Sie nach einem Aufenthalt im Freien sich selbst, Ihre Kinder und Haustiere sorgfältig.
- Entfernen Sie festgesaugte Zecken umgehend mit einer speziellen Zeckenzange oder -karte.
Eine besondere Empfehlung gibt Habighorst-Klemm für den Fall eines Zeckenbisses: „Entfernte Zecken sollten mit Klebestreifen auf einem Blatt Papier fixiert und mit Datum versehen werden. Sollten später Krankheitssymptome auftreten, kann die Zecke im Labor analysiert werden und die Therapie kann besser darauf abgestimmt werden.“
Der LAV rät allen Bürgerinnen und Bürgern, sich zeitnah mit ihrem Arzt oder Apotheker über die FSME-Impfung zu beraten und die empfohlenen Schutzmaßnahmen konsequent umzusetzen. „Nur durch vorbeugende Maßnahmen können wir uns und unsere Familien effektiv vor Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheiten schützen“, so Habighorst-Klemm abschließend. Weitere Informationen unter anderem zu den Risikogebieten stehen auf der Website des Robert Koch-Instituts unter www.rki.de.
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