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Menschen brauchen die Apotheke vor Ort

Politik muss Gesundheitsversorgung in der Fläche sichern
Webcode V212931 | Erschienen am 6. Juni 2024 | Letzte Änderung 6. Juni 2024

Stuttgart – Apotheken vor Ort in Städten und Gemeinden gehören zu einer tragfähigen Infrastruktur dazu: Genau wie Schulen, Kindergärten, Einkaufsmöglichkeiten oder die Arztpraxis. Die niedergelassenen Apotheken in Reichweite sind ein wichtiger Pfeiler der Gesundheitsversorgung, betont der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) im Vorfeld des Tags der Apotheke am 7. Juni 2024. Der Verband fordert, dass die Politik endlich geeignete Maßnahmen ergreifen müsse, um dem Apothekensterben Einhalt zu gebieten. Apotheken in Baden-Württemberg und in ganz Deutschland laden deswegen rund um den Tag der Apotheke unter dem Motto „Wir müssen reden.“ politische Entscheidungsträger in die Apotheken ein, um darauf hinzuweisen, wie wichtig das breite Leistungsspektrum für die Versorgung der Menschen ist.

Allein im Jahr 2023 mussten rund 500 Apotheken in ganz Deutschland schließen – für das laufende Jahr beschleunige sich dieser Trend sogar. LAV-Präsidentin Tatjana Zambo zeigt auf: „Wenn keine Apotheke mehr da ist, fehlt den Bürgerinnen und Bürgern etwas Entscheidendes. Denn wir versorgen und beraten individuell und persönlich. Wenn es nötig ist, werden Medikamente für kranke oder bewegungseingeschränkte Menschen auch bis nach Hause gebracht.“ Zudem sichern Apotheken über ihren Nacht- und Notdienst auch an Wochenenden oder an Feiertagen, dass die Bürger:innen mit Arzneimitteln versorgt werden können. „Wenn es immer weniger Apotheken gibt, werden die Strecken zur nächsten Apotheke auch im Nacht- und Notdienst weiter. Durch das Wegfallen vieler Apotheken sehen wir heute schon, dass unser gutes Versorgungsnetz löchrig geworden ist.“ Zambo forderte die Politik auf, die noch bestehenden Apotheken zu stützen. „Hierzu gehört auch, dass unsere berechtigte und stichhaltig vorgebrachte Forderung nach einer Honoraranpassung politisch umgesetzt wird.“

Im Rahmen einer Anhörung im Gesundheitsausschuss des baden-württembergischen Landtags im April 2024 hatte Zambo bereits ausgeführt, dass allein in Baden-Württemberg nach aktuellem Stand rund ein Drittel aller noch bestehenden rund 2.200 Apotheken schon heute nicht mehr wirtschaftlich tragfähig arbeiten könnten. „Unser apothekerliches Honorar ist seit 2013 nicht mehr angepasst worden, hier besteht dringendster und nachvollziehbarer Handlungsbedarf. Darauf weisen wir Bundes- und Landespolitiker rund um den Tag der Apotheke hin. Die Menschen brauchen die Apotheken vor Ort – und die Apotheken vor Ort brauchen eine Soforthilfe der Politik, damit wir auch morgen noch unsere Arbeit leisten können.“

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