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Asthma: Wenn die Luft wegbleibt

Apotheken helfen, wie man Medikamente richtig anwendet
Webcode V211895 | Erschienen am 28. April 2022 | Letzte Änderung 28. April 2022

Stuttgart – Asthma, als chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege, kommt in beinahe allen Altersgruppen vor, gerade Kinder sind jedoch mit zehn Prozent häufig betroffen. Bei den anderen Altersgruppen geht man von rund fünf Prozent betroffener Menschen aus. Für die Erkrankungen steht das Symptom der Kurzatmigkeit, teilweise bis hin zu einer bedrohlichen Atemnot, im Mittelpunkt. Betroffene sind dadurch in ihrem Alltagsleben deutlich eingeschränkt. Menschen, die unter Allergien wie Heuschnupfen leiden, haben gleichzeitig auch ein höheres Risiko, an Asthma zu erkranken. Zur Behandlung von Asthma stehen Arzneimittel zum Inhalieren zur Verfügung. Die Wirkstoffe gelangen so direkt bis in die Lunge. Diese Wirkung tritt aber nur ein, wenn die Asthma-Sprays korrekt eingenommen werden. Darum nehmen Apotheken eine wichtige Funktion bei der Beratung der Betroffenen ein.

Generell gibt es zwei unterschiedliche Spraysysteme, erklärt Friederike Habighorst-Klemm als Vorstandsmitglied und Patientenbeauftragte des Landesapothekerverbandes (LAV) Baden-Württemberg: „Es gibt Dosieraerosole und Pulverinhalatoren. Bei den Dosieraerosolen wird ein Sprühstoß des Medikamentes ausgelöst, der fast gleichzeitig eingeatmet wird. Bei den Pulverinhalatoren wird beispielsweise durch Drehen eine vorbestimmte Menge des Wirkstoffs in Pulverform bereitgestellt. Mit einem ziehenden Einatmen wird das Medikament dann inhaliert. Allen Inhalationsformen gemein ist, dass man danach die Luft kurz anhalten sollte, damit sich das Medikament in der Lunge verteilen kann. Insgesamt gibt es etliche unterschiedliche Asthma-Medikamente.“

Für Patienten ist es darum wichtig, dass sie sich auch in der Apotheke das System nochmals genau erklären lassen, so Habighorst-Klemm: „Studien haben gezeigt, dass zwischen 50 und 80 Prozent aller Patienten Fehler bei der Anwendung ihrer Asthma-Medikamente machen. Das bleibt dann nicht ohne Folgen. Der Patient nimmt zu wenig oder zu viel Wirkstoff auf, entsprechend steigt der Medikamentenverbrauch an. Bei Unterdosierung kann es zu häufigeren und stärkeren Asthma-Attacken kommen, die im Ernstfall auch zu mehr Klinikeinweisungen führen können.“ Bei kortisonhaltigen Asthma-Sprays könnten bei falscher Anwendung Pilzinfektionen im Mund auftreten. Hier sei es wichtig, dass man nach der Anwendung den Mund ausspült oder nach dem Sprayen etwas isst oder trinkt, rät die Apothekerin. Weil die Beratung und Anleitung auch durch die Apotheken einen nachgewiesenen Zusatznutzen für die Patienten bringt, sind diese auch in der nationalen Versorgungsleitlinie für Asthma-Kranke schon seit 2009 ausdrücklich erwähnt.

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