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Apotheken wollen PCR-Testkapazitäten ausbauen

Landesregierung Baden-Württemberg fördert die Beschaffung von PoC-PCR-Geräten in Apotheken
Webcode V211783 | Erschienen am 9. Februar 2022 | Letzte Änderung 9. Februar 2022

Stuttgart – Mit rund 750.000 Euro fördert das Land Baden-Württemberg die Beschaffung von etwa 500 PoC-PCR-Geräten in Apotheken. Das hat der Ministerrat des Landes gestern (07.02.2022) auf der Grundlage einer entsprechenden Vorlage des Sozial- und Gesundheitsministerium beschlossen. Der Landesapothekerverband (LAV), der sich im Vorfeld für die Förderung des Ausbaus entsprechender Testkapazitäten in Apotheken stark gemacht hatte, begrüßt diese Entscheidung. Tatjana Zambo, Präsidentin des Verbandes: „Wir halten PCR-Testungen nach wie vor für besonders wichtig. Angesichts dessen, dass die Labore an ihre Kapazitätsgrenzen kommen, ist es sinnvoll, die Apotheken in dieses Testgeschehen stärker einzubinden. Die Entscheidung des Landes, dieses Vorhaben finanziell zu fördern, erleichtert dabei die Beschaffung der nicht ganz preiswerten Geräte.“

Gefördert werden soll die Neubeschaffung entsprechender Testgeräte in Apotheken. Geräte, die bereits im Einsatz sind, sind von der Förderung nicht umfasst. An einem Antragsverfahren, das auch einen durch das Land vorgegebenen regionalen Verteilerschlüssel berücksichtigen soll, wird bereits mit Hochdruck in der LAV-Geschäftsstelle gearbeitet. „Die Abwicklung des Antragsverfahrens wird dem Apothekerverband übertragen werden“, erklärt Zambo. Zwar sei das Neuland für dem LAV, aber es könnten bestehende Strukturen schnell auf die neuen Anforderungen hin angepasst werden. „Geschwindigkeit spielt im Augenblick eine große Rolle, denn die Labore in Baden-Württemberg sind an ihrer Belastungsgrenze. Unser Ziel ist es deshalb, dass die interessierten Apotheken jetzt schnell Förderanträge stellen können, um dann so zügig wie möglich entsprechende Geräte zu bestellen und in das PCR-Testgeschehen einsteigen zu können“, so Zambo weiter. Sobald die Detailregelungen zur geplanten Förderung vollständig vorliegen, wird der Verband seine Mitglieder umgehend informieren.

In den Apotheken werden sogenannte PoC-PCR-Geräte eingesetzt. „PoC“ steht dabei für „Point of Care“. Die Geräte ermöglichen COVID-19-Nukleinsäure- (NAT-PCR) bzw. COVID-19-Reverse-Transkriptase-Tests (RT-PCR). Beiden Testmethoden gleich ist, dass sie unmittelbar vor Ort einzeln ausgewertet werden. Das Testergebnis liegt so innerhalb von rund 30 Minuten vor. Die Geräte sind zur PCR-Diagnostik zugelassen. PCR-Tests werden vor allem für Freitestmöglichkeiten für medizinisches Personal, aber auch als Grundlage für die Ausstellung von Genesenenzertifikaten gebraucht.

Die Liefersituation von PoC-PCR-Geräten beurteilt der Apothekerverband auf der Basis entsprechender Marktrecherchen als gut. Präsidentin Zambo: „Die Apotheken, die schon heute PoC-PCR-Testungen anbieten, schildern uns, dass ihre Geräte innerhalb weniger Tage zur Verfügung standen. Auch die Hersteller, zu denen wir Kontakt hatten, bestätigen die Verfügbarkeiten.“