Medizinfläschchen und Blüten
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Komplementärmedizin und Naturheilverfahren sind wichtige Wirtschaftsfaktoren für Apotheken

LAV-Chef Fritz Becker spricht bei Anhörung im Landtag
Webcode V106673 | Erschienen am 20. April 2018

Stuttgart – Der Ausschuss für Soziales und Integration des baden-württembergischen Landtages hat sich in seiner gestrigen Sitzung (19.4.) mit dem Thema beschäftigt, welche Rolle Komplementärmedizin und Naturheilverfahren als Gesundheits- und Wirtschaftsfaktor für das Bundesland haben. Fritz Becker, Präsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg (LAV), war als ein Redner zu der öffentlichen Anhörung geladen. Weitere Teilnehmer waren unter anderem Vertreter der Herstellerseite, der Landesärztekammer, der Deutschen Homöopathie-Union, der Heilpraktiker-Verbände oder der Robert-Bosch-Stiftung.

Becker zeigte zu Beginn seines Kurz-Vortrages auf, dass die Produktion von pflanzlichen und homöopathischen Mitteln in Baden-Württemberg tief verwurzelt sei. Über 30 pharmazeutische Unternehmen seien hier in den Bereichen „Pflanzliche Arzneimittel“ und „Homöopathische Arzneimittel“ tätig, im Markt seien über 7.500 Arzneimittel dieser sogenannten Besonderen Therapierichtungen in Verkehr. Becker fasste seine Position folgendermaßen zusammen: „Wir niedergelassene Apotheken generieren über 30 Prozent des Umsatzes im OTC-Segment über Homöopathika, Phytopharmaka und Antroposophika, weil sie in den Apotheken von den Patienten stark nachgefragt werden. Damit stammt durchschnittlich jede fünfte Packung im OTC- Segment aus dem Bereich der Komplementärmedizin. Mir ist wichtig, dass diese Produkte in der Apothekenpflicht bleiben, denn sie benötigen die kompetente Beratung aus der Apotheke. Wir als Fachleute für pharmazeutische Fragestellungen können dann gegebenenfalls auch sehen, wo ein Patient vielleicht eine andere Medikation benötigt. In unserer Beratung können wir hier steuernd mitwirken. So schützt die Apothekenpflicht den Patienten und stellt so einen wichtigen Baustein aktiven Verbraucherschutzes dar. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, bilden sich Pharmazeuten kontinuierlich fort. Jährlich werden bundesweit etwa 2.100 abgeschlossene Apotheker-Weiterbildungen im Bereich „Naturheilverfahren und Homöopathie“ registriert.“ Becker zeigte ebenso auf, dass gerade im Bereich der Naturheilverfahren auch das Grüne Rezept aus der Hand des Arztes eine sinnvolle Ergänzung darstelle. „Rund 21 Millionen Mal verordnen Ärzte ein pflanzliches Arzneimittel auf einem grünen Rezept. Das bedeutet, dass 42 Prozent dieser ärztlichen Empfehlungen auf einem grünen Rezept in die Apotheke kamen.