Der elektronische Medikationsplan

Arzneien auf einen Klick im Überblick
Webcode V211791 | Erschienen am 14. Februar 2022 | Letzte Änderung 14. Februar 2022

Polymedikation Zuhause
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Vor allem für Patient:innen, die dauerhaft verschiedene Arzneimittel einnehmen müssen, ist es wichtig, einen Überblick über die unterschiedlichen Medikamente und die genaue Einnahme zu haben. Schon heute gibt es ausgedruckte Medikationspläne, die Hausärzte, Fachärzte oder auch Kliniken erstellen. Apotheken können auf Kundenwunsch diese Pläne derzeit ergänzen und beispielsweise nicht verordnete Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel nachtragen. Dieser Überblick ist nicht nur für Patient:innen wichtig, sondern ist auch ein Mehrwert für alle Ärzt:innen im ambulanten oder stationären Bereich und auch die Pharmazeut:innen. Künftig werden über die elektronische Version des Medikationsplans alle behandelnden Ärzt:innen und auch die Apotheke über die Medikation eines Patienten den Überblick erhalten, um Wechselwirkungen oder Mehrfachverordnungen nach Möglichkeit zu vermeiden. Der elektronische Medikationsplan informiert dann sehr schnell und umfassend über die aktuelle Medikation und die Medikationshistorie. Auch mögliche Allergien und Unverträglichkeiten sind jederzeit abrufbar – wenn der Patient den Zugriff auf die Daten erlaubt.

Warten auf elektronische Versichertenkarten

Der elektronische Medikationsplan – kurz eMP genannt – soll so alle Verordnungsdaten zusammenführen. Gespeichert werden kann der elektronische Medikationsplan nach Zustimmung der Patienten künftig auf den elektronischen Gesundheitskarten, also den Krankenversicherungs-Kärtchen im Scheckkartenformat. Die gesetzlichen Krankenversicherungen sind derzeit im Verteilungsprozess für diese neuen, digital aufgerüsteten Karten. Dank des E-Medikationsplans können später auch Apothekerinnen und Apotheker nach der Freigabe durch die Patienten Einsicht in die Medikationspläne erhalten. Dadurch können sie noch zielgenauer und besser beraten, wenn sich zum Beispiel verschiedene Medikament nicht miteinander vertragen oder wenn rezeptfreie Medikamente nachgefragt werden.