LAV unterstützt Arbeit des Landesseniorenrates

Über zehn Jahre erfolgreiche Kooperation
Erschienen am 30. April 2021 | Letzte Änderung 30. April 2021

Intern Interview LSR Prof. Bähr Portrait ohne Grissel
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Seit vielen Jahren besteht eine gute Partnerschaft zwischen dem baden-württembergischen Landes-seniorenrat (LSR) und dem Landesapothekerverband. Ältere Menschen sind die Zielgruppe, die beide Organisationen im Blick haben. Auch Fragen der wohnortnahen und altersgerechten Arzneimittel-versorgung spielen im Austausch immer wieder eine wichtige Rolle. Als vor zwölf Jahren die Zusammenarbeit begann, beschäftigte sich auch der LSR mit den Auswirkungen des 2009 neu geschaffenen Gesundheitsfonds. Die Angst war, dass es vor allem bei der Versorgung älterer Menschen zu Rationierungen kommen könnte.

Prof. Uwe Bähr ist aktuell der Vorsitzende des Landesseniorenrates und hat die letzten Jahre der Zusammenarbeit aktiv mitverfolgt. Nach wie vor ist ein wichtiger Teil der verbandlichen Arbeit, die Partizipation und Teilhabe älterer Menschen zu sichern.

Herr Prof. Bähr, welche Rolle spielen heute Gesundheitsfragen und auch die Arzneimittelversorgung für die rund 2,8 Millionen Senior:innen im Land?
Unter dem Vorzeichen der Pandemie haben Gesundheitsfragen einen zusätzlichen Stellenwert erhalten. Insgesamt begleiten uns Gesundheitsfragen während des ganzen Lebens. Sie erhalten mit zunehmendem Alter ein größeres Gewicht, weil der Einzelne unterschiedlich anfällig für gesundheitliche Einschränkungen ist. Für die ältere Generation ist es deshalb wichtig eine gut erreichbare, wohnortnahe und verlässliche Arzneimittelversorgung vorzufinden.

Welche weiteren Themenfelder sind für Ihre Arbeit wichtig? Demografie, Digitalisierung, Pflege, Altersarmut?
Für den Landesseniorenrat sind diese Themenfelder Schwerpunkte seiner Arbeit. Im 3. und 4. Lebensabschnitt spielt die Teilhabe eine wichtige Rolle. Sie ist zwar gesetzlich abgesichert, dennoch gibt es immer wieder Bereiche in denen der Landesseniorenrat diese einfordern muss. Die Generation der „Baby Boomer“ wächst in die Generation 60+ und wird andere Vorstellungen über die gesellschaftliche Teilhabe entwickeln, deren sich der LSR stellen muss.
Die derzeitige ältere Generation muss sich den Anforderungen einer zunehmenden Digitalisierung stellen. Teilweise gelingt dies ihr schon recht gut. Wir müssen jedoch darauf achten, dass diese Generation von der Entwicklung nicht abgehängt wird. Um dies zu vermeiden entwickelt der LSR in Zusammenarbeit mit anderen entsprechende Konzepte.
Die Pflege ist ein Dauerbrenner in der Arbeit des LSR. Einerseits ist die Reform der Pflegeversicherung ist ein besonders drängendes wichtiges Thema. Andererseits droht durch den Mangel an Pflegkräften ein Pflegenotstand. Deshalb muss der Pflegeberuf eine höhere Wertschätzung in der Gesellschaft und eine bessere Entlohnung erhalten.
Die Zahl der alten Menschen in Armut nimmt in Folge der demographischen Entwicklung, der höheren Lebenserwartung und gesellschaftlichen Veränderungen zu. Sie führt zu einer Spaltung der Gesellschaft. Aufgabe des LSR ist es diesen Missstand bei den politischen Verantwortlichen anzuzeigen und eine Verbesserung anzumahnen.

Was schätzen Sie an der Kooperation zwischen dem Landesseniorenrat und der Apothekerschaft und was hat den höchsten Nutzwert für die Senior:innen?
Wir pflegen eine sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wir schätzen es, dass die Apotheken sich nicht aus der Fläche zurückziehen. Der Nutzwert für die Senior:innen besteht in der exzellenten Versorgung mit Arzneimitteln und der fachlichen und für den Kunden gut verständlichen Beratung.

Der Landesseniorenrat beteiligt sich auch an der sogenannten Fürsprecher-Aktion für die Apotheken vor Ort. Warum fanden Sie es wichtig, hier Position zu beziehen?
Apotheken sind ein unverzichtbarer Bestandteil der örtlichen Infrastruktur. Sie haben einen Versorgungsauftrag in der Kette der Gesundheitsversorgung. Der Landesseniorenrat setzte sich als Sprachrohr der älteren Bevölkerung dafür ein, dass Apotheken in zumutbarer Entfernung vorhanden sind.

Den kompletten Artikel lesen LAV-Mitglieder online in der aktuellen Ausgabe der LAV-Nachrichten 2|2021.