Renata Alt
MdB Renata Alt (links) bersuchte die Pinguin-Apotheke in Kircheim unter Teck auf Einladung der Inhaberin Dr. Heike Pfäffle-Planck 1

MdB Renata Alt (FDP) zu Gast in der Pinguin-Apotheke in Kirchheim unter Teck

Ein Besuch im Rahmen der Aktion "WIR MÜSSEN REDEN" | Einladung von Dr. Heike Pfäffle-Planck
Erschienen am 23. August 2024 | Letzte Änderung 23. August 2024

Die Bundestagsabgeordnete Renata Alt (FDP) nahm sich viel Zeit, als sie am 23. August die Pinguin-Apotheken im Nanz und Teck Center in Kirchheim unter Teck besuchte. Inhaberin Dr. Heike Pfäffle-Planck, die sich über die LAV-Mitgliedschaft auch in der Vertreterversammlung der LAK-Baden-Württemberg engagiert, hatte die Politikerin kurz zuvor angeschrieben und in die Apotheke eingeladen. Auf das wichtige Gespräch hatte sie sich intensiv vorbereitet. "Ich möchte mit Frau Alt wirklich in den Dialog kommen. Natürlich werde ich sie auf die wesentlichen Probleme und auf unsere Sorgen ansprechen: Wir haben ein sehr gut funktionierendes und qualitativ hochwertiges Apothekensystem, dessen Problem rein die Unterfinanzierung ist. Anstatt dieses Problem anzugehen, gefährdet die aktuell vorgeschlagene Apothekenreform das ganze System. Aber ich will auch nach vorne blicken und ihr erklären, welche Ideen wir als Apothekerschaft haben, die ortsnahe Versorgung nach vorne zu bringen und zu stärken", schildert die Apothekerin ihre Motivation. Und diesen Ansatz setzte Dr. Pfäffle-Planck dann auch um.

Als stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages zeigte sich Renata Alt auf der Höhe der aktuellen Diskussion rund um die geplante Apothekenreform. Auch die apothekerlichen Forderungen waren ihr nicht neu. Apothekerin Dr. Pfäffle-Planck konnte aber anhand ihres eigenen Betriebes aufzeigen, dass vor allem eine Anpassung des fixen Honoraranteils bei der Vergütung von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln dringend überfällig ist. "Ich konnte der Abgeordneten darlegen, warum eine Anpassung unseres Honorars nicht nur dringend nötig, sondern für das Überleben der Apotheken in Deutschland wirklich essentiell ist", erklärte die Apothekerin. Vor allem der kostenintensive Bereich Personal stand dabei immer wieder im Fokus.

„Die Idee von Herrn Lauterbach Apotheker:innen durch PTAs zu ersetzen und damit das Apothekensterben umzukehren, wird nicht funktionieren: Viele PTAs sind nicht bereit die Verantwortung der Leitung einer Filiale zu übernehmen und schon gar nicht bei gleichbleibender Bezahlung. Auch wird die Qualität und das Serviceangebot hierbei nicht auf gleicher Ebene sichergestellt werden können. Viel mehr muss die Arbeit in der Apotheke für alle Mitarbeiter und auch Inhaber finanziell attraktiver werden. Das ist bei der Honorierung von Apotheken aber aktuell nicht darstellbar. Schon jetzt müssen viele Apotheken schließen, da der Betrieb nicht mehr rentabel ist oder sie keinen Nachfolger finden. Wir Apotheken bemühen uns bereits zusätzliche Services anzubieten, um weitere Einnahmequellen zu eröffnen und durch Präventionsarbeit Kosten im Gesundheitssystem zu reduzieren. Doch dies reicht nicht aus, denn trotz steigender Kundenzahlen bleibt am Ende nicht genug Gewinn übrig. Hier kann somit nur die Politik helfen. Verbessert sich die Vergütung, wird der Arbeitsplatz Apotheke attraktiver, wird mehr in neue Apotheken investiert und wir haben das Problem des Apothekensterbens gelöst – und zwar nachhaltig“ so Dr. Pfäffle-Planck.

Renata Alt hörte aufmerksam zu und machte sich an vielen Stellen im Gespräch Notizen. Grundsätzlich, so der Eindruck der gastgebenden Apothekerin, steht die FDP-Frau voll und ganz hinter dem Konzept Apotheke und auch hinter dem Konzept der qualifizierten, ortsnahen Arzneimittelversorgung durch Apotheken. Ausdrücklich erklärte die Abgeordnete, dass sie sivh die von Bundesminister Karl Lauterbach geplanten Schein-Apotheken - also Apotheken ohne die Anwesenheit von Apotheker:innen – nicht vorstellen könne und sich für die Apotheken in Deutschland einsetzen möchte.

"Es war ein sehr angenehmes Treffen, das uns Apotheker:innen Hoffnung gibt, dass unsere Sorgen gehört werden und das hochqualifizierte System der Apotheken mit der entsprechend hohen Qualität in der Gesundheitsversorgung verteidigt wird", resümierte Dr. Pfäffle-Planck. „Wir können nur hoffen, dass die Politik die Vergütung nachhaltig anpasst und so unseren Berufsstand und die Gesundheitsversorgung langfristig sichert. Wir alle müssen jetzt handeln und die Politik über die tatsächlichen Probleme in den Apotheken informieren, bevor es zu spät ist.“