Zecken: Blutsaugende Plagegeister – und was man gegen sie tun kann
- Warum sollten Sie immer einen Nadeleinfädler im Geldbeutel haben?
- Ist es schlimm, wenn eine Zecke nicht vollständig aus der Haut entfernt werden kann?
- Und warum sollten Sie von der Haut entfernte Zecken sammeln?
Zecken sind nicht nur lästig – sie übertragen auch Erkrankungen wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose. Gegen FSME kann und sollte man sich impfen lassen – denn Baden-Württemberg zählt seit Jahren zu den Hochrisikogebieten für die Übertragung dieser sehr schwer bis tödlich verlaufenden Krankheit. Gegen Borreliose gibt es leider (noch) keine Impfung. Hier hilft nur Vermeidung des Zeckenkontaktes. Lange, helle Kleidung (darauf sieht man die Zecken besser) und zeckenabwehrende Mittel helfen dabei, dass man gar nicht erst gebissen wird. Wichtig zu beachten ist, dass das Zeckenschutzmittel regelmäßig und häufig erneut aufgetragen wird. Denn oft sind es dieselben Mittel wie gegen Mücken – weisen aber eine deutlich kürzere Schutzzeit gegenüber Zecken auf.
Zecken schnell entfernen
Kommt es doch einmal zu einem Zeckenbiss und die Zecke muss entfernt werden, sollte jeder einen Nadeleinfädler im Geldbeutel haben. Denn der entfernt sogar die winzigen Nymphen-Zecken. Dazu wird die Drahtschlinge über die Zecke gelegt und der Nadeleinfädler enganliegend auf der Haut langsam vom Zeckenkopf in Richtung Zeckenkörper gezogen – und so die Zecke entfernt. Wichtig ist, die Zecke nicht zu quetschen – denn dabei injiziert sie ihren Speichel mit all den Krankheitserregern in die Haut und in die menschliche Blutbahn. Zur Sicherheit klebt man die entfernte (tote) Zecke mit einem Klebeband auf einen Stück Papier, notiert sich darauf das Datum des Bisses, die Körperstelle und den Ort, an dem man sich die Zecke eingefangen hat. Bei Verdacht auf FSME kann der Arzt die Zecke an ein Speziallabor schicken und auf den Erreger der FSME untersuchen lassen und so schnell die korrekte Diagnose stellen – und Leben retten.
Bissstelle weiter beobachten
Und wenn beim Entfernen der Zecke doch mal der Stechapparat der Zecke in der Haut bleibt, ist das gar nicht schlimm. Man sollte ihn keinesfalls gewaltsam mit Kanülen oder Nadeln entfernen, sondern die Hautstelle gründlich mit einem Desinfektionsmittel desinfizieren. Der Körper stößt diesen Fremdkörper im Laufe der Zeit von allein ab. Der daraus resultierende einige Tage anhaltende Juckreiz ist normal und kann mit antiallergischen Gelen oder Cremes aus der Apotheke behandelt werden. Was jedoch dringend ärztlich abgeklärt werden muss, ist eine Tage bis Wochen nach dem Biss auftretende kreisrunde Rötung auf der Haut, die nicht zwingend an derselben Stelle sein muss, wie der Biss. Dies könnte eine sogenannte „Wanderröte“ und damit ein Zeichen einer Borreliose sein und muss zwingend von Arzt abgeklärt und ggf. mit Antibiotika behandelt werden.