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Overwiening setzt auf Zusammenhalt

ABDA-Präsidentin bei LAV-Beiratssitzung
Erschienen am 10. Juni 2022 | Letzte Änderung 10. Juni 2022

Die ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening war Mitte Mai als Gast auf der Beiratssitzung des LAV. Sie setzte bei ihren Ausführungen ganz bewusst auf den spontanen Dialog mit den Beirät:innen. Dabei streifte sie Themen wie das Impfen, den Personalmangel ebenso wie die Honorarentwicklung und das E-Rezept als eines der prominentesten Zukunftsprojekte.

Mehr Lösungen statt Probleme
Als Gastreferentin eröffnete Gabriele Overwiening die Sitzung fast mit einem Fazit: „Die Politik setzt nach den Erfahrungen während der Pandemie auf Apotheken. Die Verantwortlichen haben gesehen, dass wir Aufgaben schnell und zuverlässig umsetzen. Das hat uns echte Anerkennung gebracht.“ Dennoch erlebe sie, dass man sich auf diesen Erfolgen nicht lange werde ausruhen können, die Politik schreite weiter und es stehen angesichts leerer GKV-Kassen und auch einer möglichen neuen Corona-Welle im Herbst schon neue politische Aufgaben an, die nach Lösungen rufen. „Ich plädiere dafür, dass wir an die kommenden Monate und Herausforderungen lösungsorientiert herangehen. Ich möchte möglichst vermeiden, dass wir bei der Betrachtung von Aufgaben ausschließlich im Problembewusstsein verharren. Mir persönlich ist es wichtig, dass wir als Berufsstand in Gesprächen nicht nur auf Gefahren hinweisen, sondern auch unsere Lösungen präsentieren.“

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Zusammenstehen und gestalten
Deswegen, so Overwiening, war die Standesvertretung von Anfang an aktiv im Gespräch, die Apotheken auch in die Corona-Impfungen einzubinden, als das als politischer Wunsch aufkam. „Ich bin auch weiterhin dafür, dass im kommenden Herbst möglichst viele Apotheken Grippeschutzimpfungen und auch Corona-Impfungen anbieten. Ich halte es für einen Erfolg, dass die apothekerlichen Grippeschutzimpfungen in den Regelleistungskatalog aufgenommen wurden.“ Apotheken könnten so eine sinnvolle Ergänzung zur bereits bestehenden ärztlichen Impf-Infrastruktur sein und ihren Beitrag leisten, dass die Impfquoten nach oben gingen. (…)

 
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Entbürokratisierung vorantreiben
Die ABDA-Präsidentin zeigte in der Diskussion durchaus Verständnis für den Einwand, dass Apotheken nicht immer noch mehr zusätzliche Aufgaben neben den ohnehin schon aufwändigen Versorgungsleistungen übernehmen könnten. Overwiening sprach sich jedoch eher dafür aus, die Standardaufgaben gerade auch in bürokratischer Hinsicht zu vereinfachen, sodass den Teams Raum bliebe, neue Leistungen anbieten zu können. „Wir setzen uns beispielsweise sehr dafür ein, dass die Vereinfachungen bei der Arzneimittelabgabe aus der Pandemie verstetigt werden. Das verschafft den Apotheken Beinfreiheit und nimmt Bürokratie von unseren Schultern.“ (…)

ABDA strukturiert sich neu
Overwiening sprach sich sehr engagiert dafür aus, dass Apotheker:innen mutiger agieren müssten. „Wir berechnen immer genau, was wir nicht können. Davon sollten wir wegkommen. Lassen Sie uns stattdessen Mut und Zuversicht haben, dass wir Vieles leisten können. In aussichtlosen Situationen werden wir als Berufsstand erfinderisch. Darauf müssen wir setzen.“ Durchaus selbstkritisch ging Overwiening mit der Standesorganisation ABDA ins Gericht, deren Präsidentin sie ist. „Wir müssen mit Entscheidungen und Vorschlägen schneller werden. Die ABDA ist brillant in reaktiven Dingen – sie ist geübt als Verteidigungsbollwerk. Das ist sehr wichtig, reicht aber heute allein nicht mehr aus. Wir müssen auch einen Posten vor der Abwehrmauer haben, um schnell agieren zu können.“ (…)

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E-Rezept: Noch viele Fragen offen
Selbstverständlich war auch das E-Rezept Gesprächsthema in der Beiratssitzung. Gabriele Regina Overwiening ist sich sicher: „Wir können das E-Rezept nicht verhindern, das ist Fakt. Aber wir müssen und werden alles daran setzen, dass das Rezept, das der Arzt in der TI ablegt, auch korrekt ist.“ Ein sogenannter Referenzvalidator soll diese Risiken minimieren und sicherstellen: „Erst wenn der Arzt auf dem Rezept alles richtig eingetragen hat, kann er es in die TI legen.“ Und erst dann komme es in die Apotheke zur Rezeptbelieferung. Bis der Validator fertiggestellt sei, müsse den Apotheken auf alle Fälle zugesichert werden, dass es aus formalen Fehlern keine Retaxationen gebe. Hier sei man in engem und intensivem Austausch mit den Krankenkassen und dem BMG.

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