
MdB Dr. Christoph Hoffmann (FDP) besucht die Frosch-Apotheke in Lörrach
Ein Besuch im Rahmen der Aktion "WIR MÜSSEN REDEN" | Einladung von Dr. Walter Taeschner und Johanna Haag
Die LAV-Beiratsmitglieder Dr. Walter Taeschner und Johanna Haag konnten am 22. August den Bundestagsabgeordneten Dr. Christoph Hoffmann (FDP) in der Lörracher Frosch-Apotheke zum politischen Gespräch begrüßen. Ausführlich gesprochen wurde über die aktuelle Situation der Apotheken, die unzureichende wirtschaftliche Entwicklung seit 2013, das sich dynamisierende Apothekensterben und auch über die prekäre Situation für die Apotheken-Mitarbeitenden, wenn es um Gehälter und Ausbildung geht. Der FDP-Mann war überaus interessiert, teilweise auch überrascht, denn Einiges, was die beiden Apotheker vortrugen, war für ihn neu. Besonders die Erkenntnis einer rückläufigen Flächendeckung der Versorgung war für den ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde Bad Bellingen (2007 bis 2017) besorgniserregend.
Im Dreiländereck und damit in der Grenzregion zur Schweiz und nach Frankreich beschäftigen sich die Menschen aber auch mit zunehmenden Grenzkontrollen und der mangelnde Nachverfolgbarkeit von Straftaten. Auch das waren Themen, die bei dem langen Besuch angesprochen wurden. Hier zeigt sich: In den Apotheken schütten die Menschen oft ihr Herz aus - auch über Dinge, die über die Arzneimittelversorgung und die gesundheitlichen Anliegen hinausgehen.
Hoffmann erklärte auch die faktisch wenigen Möglichkeiten, die aus seiner Sicht einem Bundestagsabgeordneten bleiben, um wirklich Einfluss auf die Politik der einzelnen Ministerien zu nehmen. In einem sich dem Besuch anschließenden Schreiben des Abgeordneten an seine Gastgeber äußerte sich Dr. Hoffmann so:
"Viele niedergelassene Apothekerinnen und Apotheker stehen vor großen Herausforderungen - sowohl mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit und die personelle Situation als auch den gesundheitspolitischen regulatorischen Rahmen.
Eine verantwortungsvolle Gesundheitspolitik darf die finanziell äußerst angespannte Situation der gesetzlichen Krankenversicherung allerdings nicht außer Acht lassen. Mehrbelastungen - sowohl der arbeitenden Bürgerinnen und Bürger als auch der Wirtschaft - in Form von Beitragssteigerungen sollen vermieden werden.
Anzusetzen ist daher vor allem bei möglichen Entlastungen von bürokratischen Belastungen und flexibleren betrieblichen Gestaltungsmöglichkeiten für Apothekerinnen und Apotheker. Im Rahmen des Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetzes (ALBVVG) gab es mit der Eingrenzung von Nullretaxationen, dem Wegfall der Präqualifizierung und Erleichterungen beim Austausch von Rabattarzneimitteln bei Nichtverfügbarkeit bereits wichtige Verbesserungen. Darauf gilt es aufzubauen.
Ziel muss sein, die hochqualitative Versorgung mit Arzneimitteln in der Fläche sicherzustellen. Eine Apotheken-Reform, die dazu nicht beiträgt, kann und wird nicht die Zustimmung der Freien Demokraten finden."