Wir müssen Reden Klimera m Bacherle
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MdB Tobias Bacherle in der Apotheke Höfingen

Ein Besuch im Rahmen der Aktion "WIR MÜSSEN REDEN" | Einladung von Apotheker Max Klimera
 
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Apotheker Max Klimera hat sich sehr aktiv an der politischen Dialog-Aktion „WIR MÜSSEN REDEN!“ des LAV-Baden-Württemberg beteiligt. Nach seinem Austausch mit der SPD-Abgeordneten Jasmina Hostert hatte er auch den Grünen-Bundestagsabgeordneten Tobias Bacherle eingeladen. Am Montag, dem 15. April, hatte Klimera so Zeit, dem Grünen-Politiker die apothekerliche Situation ausführlich zu schildern: „Statt der angekündigten Stunde, nahm sich der Abgeordnete 90 Minuten Zeit. Ich habe im Gespräch sehr deutlich gemacht, unter welch schwierigen Voraussetzungen mit Lieferengpässen und Retaxgefahren die Teams in den Apotheken derzeit den Alltag bewältigen.“ MdB Bacherle ließ sich auch die aktuelle Situation rund um das E-Rezept berichten und zeigen.

Honorarsituation lässt Apotheken sterben
Das Hauptthema war natürlich die dringend notwendige Honoraranpassung. „ Das aktuelle Apothekensterben wird ohne politischen Eingriff, was unser Honorar angeht, ungebremst weitergehen. Ich konnte Herrn Bacherle direkt von einigen Kollegen hier und in angrenzenden Landkreisen berichten, die nur noch bis zur Rente "durchhalten" werden. Die Apotheken sind aber rein wirtschaftlich betrachtet schon jetzt nicht mehr rentabel – und werden für die Inhaber unverkäuflich sein.“ Klimera zeigte auf, dass der Renteneintritt der Babyboomer in wenigen Jahren auch die Apothekenbranche hart treffen und damit die Versorgung der Bevölkerung zusätzlich schwächen werde.

Kein guter Stil, kein guter Plan!
Wie das Gesundheitsministerium unter Minister Karl Lauterbach mit den Leistungserbringern kommuniziere – oder besser gesagt, nicht kommuniziere, hatte Klimera gegenüber dem Bundestagsabgeordneten deutlich kritisiert. „Mir war wichtig, Herrn Bacherle unsere Sorgen und Forderungen ausführlich darzulegen. Auch wenn er kein Gesundheitspolitiker ist, wird er doch im Gesetzesverfahren mit abstimmen. Hier finde ich wichtig, dass er weiß, worum es für uns Apothekerinnen und Apotheker geht.“ Der Apotheker machte klar, dass eine Umsetzung der ministeriellen Pläne für sogenannte „Apotheken-light“, das Ende der heute bekannten Apothekenstruktur bedeuten würde. „Wenn das so kommt, wie geplant, haben wir eine Zwei-Klassen-Versorgung der Menschen und eine Leistungskürzung durch die Hintertür.“

Gute Versorgung hat ihren Preis
In dem Gespräch konnte der Apotheker aufzeigen, wie wichtig die Apotheken gerade im ländlichen Raum seien: „Wir sind auch soziale Anlaufstellen und Treffpunkte für die Menschen, die wir versorgen. Die Arbeit in der Apotheke macht eigentlich großen Spaß, ist sehr wichtig und könnte sehr erfüllend sein, wenn uns nicht von allen Seiten Steine in den Weg gelegt würden. Ich weiß, dass unser Gesundheitssystem einiges Geld kostet: Aber gute Versorgung hat immer auch ihren Preis!“