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Apotheken in Baden-Württemberg starten Aktion für einen Dialog mit der Politik

Aktion „Wir müssen reden!“: Einladungen zum persönlichen Gespräch an politische Mandatsträger:innen auf allen Ebenen
Webcode V212834 | Erschienen am 21. Februar 2024 | Letzte Änderung 21. Februar 2024

Stuttgart – Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) hat seine Mitglieder aufgerufen, in einen verstärkten Dialog mit politischen Mandatsträger:innen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene zu treten. Die Mitmach-Aktion unter dem Titel „Wir müssen reden!“ will die prekäre Situation der öffentlichen Apotheken erklären und die Sorgen und Nöte der Apothekerschaft im direkten Dialog und in den Apotheken vor Ort an die Politikerinnen und Politiker adressieren.

LAV-Präsidentin Tatjana Zambo erklärt: „Wir Apothekerinnen und Apotheker stehen wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand. Allein im letzten Jahr haben in Deutschland über 500 Apotheken aufgegeben und geschlossen. Seit über einem Jahrzehnt sind wir abgehängt von einer wirtschaftlichen Entwicklung, denn der Gesetzgeber weigert sich, unsere mittlerweile völlig unterdimensionierte Honorierung anzupassen. Stattdessen plant das Gesundheitsministerium eine Apothekenreform, die aber diese Schieflage nicht beheben wird. Genau das muss jede und jeder politisch Verantwortliche aus erster Hand erfahren, damit hier ein politisches Umdenken erfolgen kann.“

Aus diesem Grund werden die Mitglieder des LAV sich in den nächsten Tagen in persönlichen Briefen direkt an ihre örtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie an die Wahlkreisabgeordneten aus Land und Bund wenden, ihre Situation schildern und sie zu einem dringenden Gespräch in die Apotheke einladen. Die lokalen Medien werden über diese Einladungen genauso informiert wie die Kundinnen und Kunden der Apotheke, die über Schaufenster-Plakate in vier verschiedenen Varianten von entsprechenden Einladungen erfahren. „Wir gehen davon aus, dass die öffentliche Bekanntmachung einer entsprechenden Einladung auf die eingeladenen Gäste zusätzlich motivierend wirken wird“, erklärt Zambo.

Auch den Kundinnen und Kunden der Apotheke wird Gelegenheit gegeben, Fragen, Wünsche oder Gedanken an den politischen Gast zu richten. Dazu hält das Aktionspaket entsprechend gestaltete Notizzettel bereit, die in der Apotheke ausgefüllt und abgegeben werden können. Diese Kommentare können dann beim Gespräch in der Apotheke besprochen und auch an den politischen Gast übergeben werden.

„In einem Brief habe ich die Abgeordneten der demokratischen Parteien im baden-württembergischen Landtag sowie die Bundestagsabgeordneten unseres Bundeslandes bereits auf die dramatische Situation der Apotheken sowie auf entsprechend zu erwartende Einladungen in Apotheken ihrer Wahlkreise hingewiesen. Wir müssen alle politischen Akteure auf allen Ebenen aktivieren, sich jetzt und deutlich für den Erhalt der flächendeckenden Versorgung und für die Stärkung der ortsnahen Apotheken einzusetzen und unsere Sorgen weiterzutragen. Wir setzen hierbei insbesondere auch auf parteipolitische Kontakte sowie auch auf die sogenannten kleinen Dienstwege“, ist LAV-Präsidentin Tatjana Zambo überzeugt.