Fritz Becker
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Es geht nicht ohne Apotheke vor Ort

Fritz Becker verweist Versandhandel in seine Schranken
Webcode V210626 | Erschienen am 23. März 2020 | Letzte Änderung 23. März 2020

Die niedergelassenen Apotheken sind in der aktuellen Corona-Krise aus der Versorgung der Bevölkerung nicht wegzudenken. Durch ihr breites Leistungsangebot und ihre wohnortnahe persönliche Beratung beweisen sie gegenüber dem Versandhandel ihre deutlichen Vorteile. Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes und Präsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg, Fritz Becker, kritisiert deswegen Äußerungen von Versandapotheken und deren Verband aus den letzten Tagen:

*"Das Verhalten der Arzneimittelversender in der Corona-Krise ist ebenso unsensibel wie zynisch. Ausgerechnet jetzt den störanfälligen Versandhandel als Lösung in der Krise darstellen zu wollen, ist eine Frechheit. Welcher Versender macht Nacht- und Notdienst und stellt Desinfektionsmittel her? Welcher Versender versorgt jeden Patienten mit viel Aufwand individuell in Zeiten von Lieferengpässen? Wer die schwierigen Aufgaben ohnehin den Apotheken vor Ort überlässt, ist wirklich nicht in der Position, noch weitere Privilegien einzufordern. Was die Patienten jetzt brauchen, sind Rat und Tat der Apotheken vor Ort, die seit Wochen unermüdlich zu Corona beraten, Lieferengpässe bekämpfen, selbst Desinfektionsmittel herstellen, Mitarbeiter und Patienten in der Offizin vor Ansteckung schützen - und übrigens auch noch die ganz normale Erkältungs- und Allergiesaison bewältigen. Gerade jetzt zeigt sich der Vorteil dezentraler Versorgungsstrukturen, die flexibel, nah am Menschen und ausfallsicher sind. Wer als Patient den Nacht- und Notdienst ansteuert, eine dringende Rezeptur braucht oder einen individuell je nach Risikostatus und Krankenstand vereinbarten Botendienst sucht, der wird in der Apotheke um die Ecke, nicht aber im Versandhandel fündig. Wer sich selbst als Krisengewinner aus der Ferne feiert, sollte etwas Demut vor den Leistungen anderer vor Ort zeigen."*
Dank und Anerkennung für Apotheken

Um allen Apothekerinnen und Apothern in Baden-Württemberg Respekt zu zollen, hat sich Verbandspräsident Fritz Becker in der vergangenen Woche mit einem Schreiben an alle LAV-Mitglieder gewandt. Darin sprach er seinen größten Dank für die geleistete Arbeit aus und erkannte an, dass diese Leistung nur durch einen gemeinsamen Kraftakt aller Apotheken mit ihren gesamten Teams möglich sei. Den kompletten Brief finden Sie unten als Datei zum Download.